Meldung vom 06.09.2023
Kurzinfo
- Nach dem Allzeithoch von 2021 (76.589 Verbücherungen) folgte im ersten Halbjahr 2022 ein leichter Rückgang um -2.331 und heuer ein spürbarer Einbruch um -16.063 Objekte.
- Mit 58.195 Verbücherungen im ersten Halbjahr liegt die Anzahl der Immobilienverkäufe um -21,6 % unter der Menge des Vorjahres, knapp unter dem Ergebnis von 2016 und unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre (59.942).
- Alle Bundesländer sind im Minus. Am stärksten betroffen sind Niederösterreich (-3.370 Verbücherungen) und Wien (-3.072), prozentuell Salzburg (-34,2 %) und Vorarlberg (-30,6 %).
- Der verbücherte Immobilienverkaufswert im ersten Halbjahr 2023 erreichte nur 16,58 Mrd. Euro, nach der Rekordsumme von 21,73 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Dennoch ist der heurige Halbjahreshandelswert insgesamt der drittbeste nach 2022 und 2021.
- Von den -5,15 Mrd. Euro Rückgang in Gesamtösterreich entfallen -2,40 Mrd. Euro auf Wien, also 46,5 %. Niederösterreich fehlen -0,67 Mrd. Euro, Oberösterreich -0,50 Mrd. Euro und Tirol -0,48 Mrd. Euro.
- Bundesländerranking nach Mengen: Niederösterreich erstmals vor der Steiermark und nicht wie seit Jahren vor dem heuer drittgereihten Wien – Steiermark war 2021 noch Vierter.
- Wertmäßig bleibt Wien vor Niederösterreich und Oberösterreich. Tirol – 2021 noch Dritter – fällt hinter die Steiermark auf Rang fünf zurück.
- Top-Ten-Städte und Bezirke nach Anzahl der verkauften Objekte im ersten Halbjahr 2023: Auf dem Podest Graz vor Linz und Wien-Donaustadt. Dahinter Innsbruck-Land, Baden, Graz-Umgebung, Klagenfurt, Vöcklabruck, Salzburg-Umgebung und Wiener Neustadt (Stadt + Land).
- Top-Ten-Bezirke und Städte nach Immobilienwert: Graz übernimmt auch beim Immobilienwert die Führung von Wien-Donaustadt. Salzburg kommt auf Platz drei (2022: 5). Kitzbühel rutscht auf vier (3), Linz auf fünf (8). Baden erreicht Platz sechs (12), Salzburg-Umgebung Rang sieben (10), Wien-Landstraße schafft den achten Platz (14), Innsbruck-Land unverändert den neunten und Mödling den zehnten (7). Dagegen sind 2023 Wien-Leopoldstadt (2022: 4) und Wien-Döbling (6) aus den nationalen Top-Ten gefallen.
- Rückgänge nach Immobilientypen gegenüber 2022:
- Etwa jeweils ein Drittel weniger Reihenhäuser, Doppelhaushälften, Dachgeschoßwohnungen, Büroflächen und PKW-Abstellplätze,
- ein Viertel weniger Wohnungen, Hausanteile und Gebäude und
- ein Sechstel weniger Einfamilienhäuser und Grundstücke wurden verbüchert.
Amstetten, 6. September 2023 − Mit 58.195 Verbücherungen im ersten Halbjahr 2023 ist der Immobilienmarkt nach den RE/MAX-ImmoSpiegel-Analysen um -16.063 Objekte zum Vorjahr eingebrochen. Minus 21,6 % fehlen auf das Vorjahr, das – zugegebenermaßen – das zweitstärkste in der Historie war. Allerdings: Seit dem Jahr 2015 wurden jedes Jahr in den ersten sechs Monaten mehr Immobilienkäufe im Grundbuch registriert als 2023.
Auch beim Transaktionswert ist der Rückgang sichtbar, sogar noch stärker als bei den Stückzahlen: Von 21,73 Mrd. Euro ist der Verkaufswert auf 16,58 Mrd. Euro im ersten Halbjahr von 2022 auf 2023 gesunken, also um -23,7 % oder -5,15 Mrd. Euro.
„Unter den verschärften Kreditvergaberichtlinien leiden in erster Linie junge Paare und Jungfamilien. Die massiven Auswirkungen auf den Immobilienmarkt zeigen sich auch in den aktuellen Verbücherungszahlen. Besonders die bei Familien beliebten Doppel- und Reihenhäuser sind massiv betroffen. Damit nicht genug, bedeutet diese Entwicklung auch negative Milliardenfolgen im Baugewerbe und in der Fertighausindustrie, von den Baunebengewerben ganz zu schweigen. Das Ziel muss doch sein, dass sich Jungfamilien während ihrer Erwerbstätigkeit Eigentum schaffen können, das gehört seitens der Politik gefördert und unterstützt“, fordert Bernhard Reikersdorfer, Managing Director, RE/MAX Austria. „Aktuell ist genau das Gegenteil der Fall. Es ist auch höchst an der Zeit, die Kreditvergaberichtlinien entsprechend anzupassen“, so Reikersdorfer weiter.
Die Auswirkungen der prognostizierten Trendwende sind voll da
Während im ersten Halbjahr 2022 noch Coronakrise, Ukrainekrise, Energiekrise und steigende Inflationswerte eine Trendwende vermuten ließen, haben die starken und raschen Zinserhöhungen ab der 2. Jahreshälfte 2022 sowie die Verschärfungen im Bereich der Hypothekarkreditfinanzierungen „KIM-V“ (Kreditimmobilienmaßnahmen-Verordnung) ab September 2022 den Markt tatsächlich schwer getroffen. Die „KIM-V“ hat dabei – auch im Vergleich zu Deutschland – die Bedingungen zusätzlich und teilweise unverständlich erschwert. Denn, „die um mittlerweile rund 4 % gestiegenen Kreditzinsen und die immer bereits geltenden strengen Vergaberichtlinien – speziell bei variablen Krediten – haben die Immobilien-Preisentwicklung schon ausreichend gedämpft. Durch die KIM-V wurden grundvernünftige Zwischenfinanzierungslösungen unnötig erschwert und alle Kreditnehmer – vom ‚Normalverdiener‘ bis zu ‚Einkommens-Millionären‘ über einen Kamm geschoren“, berichtet Mag. Bernd Ebner von realfinanz, einem der führenden bankenunabhängigen Hypothekarvermittler Österreichs. „Alle Branchenexperten gehen aktuell davon aus, dass die KIM-V im jetzigen Marktumfeld obsolet ist. Der politische Fokus sollte – speziell für Jungfamilien – auf angepasste Wohnbauförderungsmodelle gelegt werden. Es braucht hier Eigenmittel-Unterstützungslösungen für förderungswürdige Gruppen und wieder flexiblere Rückzahlungs- und Ratenmodelle, die sich an die Lebens-Einkommensentwicklung anpassen.“
„Konkret sind Immobilien im Bereich von 400.000 bis eine Million Euro von einem massiven Nachfrageeinbruch betroffen. Darunter lässt es sich leichter finanzieren, darüber brauchen die Interessenten oft dank ‚gefüllter Portokassa‘ eher kaum oder wenig Kreditunterstützung“, erklärt Mag. Anton Nenning, RE/MAX Austria.
Wie stark der Einbruch von den schlechteren Finanzierungsmöglichkeiten getrieben ist, zeigen erste Mengenerhebungen: Jene Immobilienformen, die als besonders finanzierungsabhängig gelten, haben den RE/MAX-Analysen zufolge die höchsten Rückgänge: Doppelhaushälften (-34 %) und Reihenhäuser (-33 %). Denn, wer liquider ist, kauft sich ein Einfamilienhaus (-16 %), eine Villa (-17 %) oder einen Hausanteil (-25 %), und wer sparsamer sein will/muss, muss zu einer (kleineren) Wohnung (-24 %) greifen.
Mitgefangen und mitgehangen sind PKW-Abstellplätze mit -29 %. Dagegen sind Waldstücke (+1 %), Weingärten (-4 %), Seegrundstücke (-7 %), Kleingärten (-8 %) und Gebäude am See (+28 %) davon völlig unbeeindruckt.
Unter den Grundstücken (-15 %) finden sich sowohl Baugrundstücke, die deutlich gelitten haben, als auch landwirtschaftliche Grundstücke, die es weniger getroffen hat.
Im Gewerbebereich treffen die Mengenrückgänge vor allem Landwirtschaften (-35 %), Büroflächen (-33 %), und Lagerflächen (-23 %), weniger die Zinshäuser (-10 %) und Geschäftslokale (-8 %). Rückgänge verzeichnen auch die sonstigen Gebäude (-24 %), Zuwächse jedoch die Bürogebäude (+11 %).
Top-100-Verbücherungen verlieren rund um ein Fünftel an Wert
Insgesamt eine Konsolidierung am Immobilienmarkt zeigt der Wert aller Top-100-Immobilienverkäufe im ersten Halbjahr. Er setzt sich aus Großprojekten zusammen und ist den RE/MAX-Experten zufolge von 1,75 Mrd. Euro (2021) auf 1,96 Mrd. Euro (2022; +12 %) gestiegen, um 2023 auf 1,61 Mrd. Euro (-18 %) zu sinken.
„Auch hier wieder ein Indiz für die immobilienwirtschaftliche Beruhigung, auf die die Finanzierungsklemme der Privatkäufer nicht zutrifft und demzufolge auch wesentlich geringere Einbußen verzeichnet“, führt Nenning weiter aus. Die Eintrittsgrenze für den Top-100-Club lag 2021 bei 8,4 Mio. Euro, 2022 bei 10,0 Mio. Euro (+19 %) und sank 2023 auf 7,8 Mio. Euro, also um -22 %.
Bundesländermengen gehen mehr oder weniger nach unten
Auch wenn der Rückgang an Kaufakten national -21,6 % beträgt, so sind die Bundesländer unterschiedlich betroffen und daraus ergeben sich auch Verschiebungen im Ranking.
Mit 11.864 Objekten und -22,1 % behält Niederösterreich die Nase vorne. Aufgrund des geringeren Rückgangs in der Steiermark (-17,9 %) kämpft sie sich mit 9.313 Kaufakten auf Rang zwei und verdrängt Wien mit 9.295 Immobilien (-24,8 %) auf Platz drei.
Oberösterreich mit 8.424 Transaktionen (-19,3 %) und Tirol mit 5.368 (-18,9 %) halten unverändert die Ränge vier und fünf.
Kärnten rutscht mit 4.592 Objekten (-14,8 %) auf Platz sechs und verdrängt Salzburg – mit 3.627 Kaufakten und mit -34,2 % dem größten Rückgang im Bundesgebiet – auf Rang sieben.
Auch das Burgenland und Vorarlberg tauschen das erste Mal seit 2020 wieder die Plätze: Burgenland mit 3.156 Einheiten und -13,8 %, dem geringsten Rückgang unter allen Bundesländern kommt nach oben auf Rang acht, während Vorarlberg mit dem zweithöchsten Rückgang unter den Bundesländern (-30,6 %) und 2.556 Immobilien das schlechteste Ergebnis seit acht Jahren einfährt.
Regionale Unterschiede belegen Finanzierungsproblem
„Auch die regionalen Unterschiede weisen deutlich auf den Finanzierungs-zusammenhang hin. Dort, wo Immobilien billiger sind und damit weniger zu finanzieren ist, ist der Einbruch der Verbücherungen gering. In Regionen mit höheren Immobilienpreisen für eine typische Wohnimmobilie sind die Abhängigkeiten von der Hypothekarfinanzierung größer. In diesem Bereich sehen wir auch die höchsten Einbrüche“, erklärt Reikersdorfer.
Wien beim Immobilienumsatz im ersten Halbjahr 2023 schwer getroffen
Beim Immobilienumsatz, dem „Transaktionswert“, verlieren alle Bundesländer. Das Ausmaß ist aber höchst unterschiedlich: Während dem Burgenland nur -3,5 % auf das Halbjahresergebnis von 2022 fehlen, sind es in Salzburg -12,6 %, in der Steiermark -13,3 %. Vom Spitzentrio ein Stück entfernt sind Oberösterreich mit -19,4 %, Kärnten und Niederösterreich mit jeweils -20,0 %, ebenso Tirol mit -20,3 %. Finanziell am schwersten getroffen sind Vorarlberg mit -27,9 % und vor allem Wien mit -35,9 %. Während mit Ausnahme vom Burgenland in allen anderen Bundesländern zwischen 205 und 675 Mio. Euro auf den Vorjahrsumsatz fehlen, sind es in Wien -2,40 Mrd. Euro, das sind 46,5 % vom Bundesrückgang.
Trend noch unverändert
Beim Frühindikator, den „Tagebuchzahlen“, also den eröffneten Verbücherungsverfahren im Grundbuch, zählte IMMOunited im ersten Quartal um -15,4 % weniger als 2022, im zweiten Quartal um -19,1 % und im Juli und August um -27,3 % weniger. Gegenüber 2021 ist der Rückgang noch stärker (Q1 -14,0 %; Q2 -23,5 %; Juli-August -38,5 %). „Ein Silberstreif für die Gesamtwirtschaft sieht anders aus. Die Hoffnung, dass die Talsohle bereits erreicht wäre, lässt sich mit diesen Zahlen im Moment noch nicht belegen”, meint Nenning.
Weitere Details zum Immobilienmarkt in Österreich und den Bundesländern unter www.remax.at/de/presse/pressearchiv.
BUNDESLÄNDER im DETAIL
WIEN
Immobilienverkäufe auf Niveau von 2015
Im Rekordjahr 2021 umfasste der Wiener Immobilienmarkt zum Halbjahr 13.005 Verbücherungen. 2022 folgte ein Rückgang um -4,9 % und heuer ein Erdrutsch um -24,8 % auf 9.295 Kaufakte. Weniger waren es zuletzt 2015. Beim Ausmaß des Einbruchs – immerhin -3.072 Immobilien weniger – wurde die Bundeshauptstadt nur von Niederösterreich übertroffen, prozentuell nur von Salzburg und Vorarlberg. Damit ist Wien in der Mengenstatistik erstmals seit Start des RE/MAX-Immospiegels 2009 nicht nur traditionell hinter Niederösterreich geblieben, sondern auch auf Platz drei hinter die Steiermark gerutscht.
Ein Drittel fehlt – Handelswert wie 2017
Noch wesentlich dramatischer war der Abschwung beim Handelswert: Nach 6,68 Mrd. Euro im Rekordhalbjahr 2022, heuer nur mehr 4,29 Mrd. Euro, um -35,9 % weniger als zuletzt. Damit fällt die Bundeshauptstadt auf das Umsatzniveau von 2017 zurück. Andersherum betrachtet konzentrieren sich 46,5 % des nationalen Rückgangs auf Wien. Deren Bedeutung im nationalen Gefüge sinkt innerhalb eines Jahres von 30,8 % auf 25,8 %. Nichtsdestotrotz bleibt Wien der mit Abstand wertmäßig wichtigste Immobilienmarkt in Österreich, um +59 % umsatzstärker als Niederösterreich.
Verkaufsentwicklung: Flächenbezirke haben stark nachgelassen
Wenn heuer -3.072 Immobilien weniger als im ersten Halbjahr 2022 neue grundbücherliche Eigentümer erhalten haben, dann stellt sich die Frage: Wo fehlen diese? Grundsätzlich in allen Bezirken außer Landstraße und Neubau, die erfolgreich entgegen dem Trend die schwachen Vorjahresmengen übertreffen konnten. Nur fünf Bezirke sind für mehr als die Hälfte (56 %) der Wiener Rückgänge verantwortlich: Donaustadt (-646), Favoriten (-376), Penzing (-240), Ottakring (-232), Döbling (-229).
Nur Donaustadt vierstellig
Im Detail schaut das Wiener Bezirksranking wie folgt aus:
Wie seit 2017 die Nummer eins ist der Bezirk Donaustadt, heuer zum Halbjahr mit 1.257 Objekten (-33,9 %) und als einziger vierstellig. Leopoldstadt (828; -8,5 %) und Floridsdorf (814; -10,9 %) sind beide im Ranking nach oben geklettert, weil Favoriten (720; -34,3 %) von Rang zwei auf vier gerutscht ist. Der Bezirk Landstraße verbessert sich auf 695 Kaufakte (+3,4 %), Penzing verliert -27,6 % auf 631 Verbücherungen. Liesing (488; -11,1 %) beschließt den Reigen der glorreichen Sieben.
Sechs Mal zwischen 300 und 400 Verkäufe im Halbjahr
Meidling führt mit der seit 2014 geringsten Stückzahl (395; -19,7 %) die Gruppe der Bezirke mit 300 bis 400 Kaufakten an. Ottakring folgt mit exakt derselben Historie (356; -39,5 %), doch dazwischen wäre noch Döbling mit 371 (-38,2 %) zu erwähnen. Rudolfsheim-Fünfhaus mit 333 Transfers (-18,8 %), Brigittenau mit 308 (-24,7 %) und Währing mit 300 (-21,7 %) komplettieren dieses Six-Pack.
Unter 300 Transaktionen finden sich Simmering mit 298 Verbücherungen (-31,3 %), Hernals mit 288 (-28,4 %), Hietzing (266; -30,7 %) und Margareten (246; -16,0 %).
Der Erste als letzter
Alsergrund mit 177 (-26,3 %) und Neubau mit 168 Verkäufen (+9,1 %) sind noch im Rahmen des allgemeinen Rückgangs oder sogar im Aufschwung. Jedoch sind die vier letzten Bezirke von der misslichen Situation am stärksten betroffen: Wieden fehlen bei 101 Verkäufen -77, also -43,3 %, zum Vorjahr, Mariahilf mit ebenfalls 101 Grundbuchsdokumentationen –65, demzufolge -39,2 %. In der Josefstadt sind 85 Verbücherungen (-68; -44,4 %) verblieben und in der Inneren Stadt mit 69 Kaufakten nach 171 im Vorjahreszeitraum nur mehr 40,4 %. Ein Minus von 59,6 % oder 102 Verkäufe weniger im Ersten bedeuten in ganz Wien den kleinsten Bezirkstransfermarkt seit 2013.
Über 2 Milliarden weniger in einem halben Jahr!
Von den 6,68 Mrd. Euro Immobilienverkäufen in Wien im ersten Halbjahr 2022 sind heuer nur mehr 4,26 Mrd. Euro geblieben, -2,40 Mrd. Euro oder -35,9 % fehlen auf das Rekordvorjahresergebnis. Doch man muss im RE/MAX-ImmoSpiegel schon bis 2017 zurückblättern, um ein geringeres zu finden (4,21 Mrd. Euro).
Die Hauptbetroffenen
In welchen Bezirken fehlt wieviel? Nicht suchen muss man im Bezirk Neubau, denn dort gabs zum Vorjahr eine Million Euro zusätzlich. Aber alle anderen Bezirke blieben unter den Vorjahreswerten. Davon vermissen sechs rund die Hälfte oder mehr des Vorjahreswertes: Döbling, Ottakring, Brigittenau, Alsergrund, Favoriten und Floridsdorf. Jedoch treffen fünf Bezirke 53 % der Rückgänge der gesamten Bundeshauptstadt: Donaustadt (-332 Mio. Euro), Döbling (-318 Mio. Euro), Leopoldstadt (-254 Mio. Euro), Floridsdorf (-184 Mio. Euro) und Favoriten (-183 Mio. Euro).
Donaustadt unvermindert vorne
Trotz Rückgangs um -35,4 % oder -332 Mio. Euro – das ist mehr als die tatsächlichen Umsätze von 21 der 23 Wiener Bezirke – schafft die Donaustadt mit 607 Mio. Euro das zweitbeste Ergebnis bisher. Der Bezirk Landstraße kommt auf 351 Mio. Euro (-11,7 %), die Leopoldstadt auf 324 Mio. Euro (-43,9 %).
Zwar mit Respektabstand hält sich Liesing mit 226 Mio. Euro (-6,6 %) bemerkenswert gut, dicht gefolgt von Floridsdorf mit 217 Mio. Euro und -45,9 %. Penzing mit 212 Mio. Euro (-24,1 %), Favoriten (210 Mio. Euro; -46,5 %), Innere Stadt mit 204 Mio. Euro (-28,6 %) folgen. Währing liegt mit 196 Mio. Euro und -37,3 % erstmals seit 2019 wieder unter der 200 Mio.-Euro-Marke. Bei Döbling (191 Mio. Euro; -62,5 %) muss man da schon bis 2015 zurückgehen, auch wenn der Rekordrückgang heuer auf einen Rekordzuwachs 2022 folgt. Dagegen hätte Simmering (184 Mio. Euro; -0,49 %) beinahe eine rote Null geschafft, nur 911.000 Euro haben gefehlt. In Hietzing – mit 151 Mio. Euro (-26,3 %) − das drittbeste Ergebnis bisher – fehlt, wie in allen anderen Bezirken, wesentlich mehr. So auch in Meidling (149 Mio. Euro; -42,2 %), wo das Immobiliengeschäft zuletzt im Jahr 2014 weniger war. Neubau folgt mit 129 Mio. Euro und besagtem Zugewinn gegenüber 2022 (+0,8 %). Ottakring dagegen ist mit 119 Mio. Euro einer der Hauptleidtragenden der Situation (-52,1 %). Dahinter liegen Hernals (119 Mio. Euro; -37,1 %), Wieden (114 Mio. Euro; -8,4 %), Brigittenau (111 Mio. Euro; -51,5 %), Margareten (109 Mio. Euro; -32,0 %) und Alsergrund (107 Mio. Euro; -49,0 %). Drei Bezirke sind wieder unter die 100 Mio.-Euro-Halbjahres-Transfersumme gerutscht: Rudolfsheim-Fünfhaus mit 96 Mio. Euro und -38,3 %, Josefstadt mit 90 Mio. Euro (-31,5 %) und Mariahilf mit 69 Mio. Euro nach einem Einbruch um -44,0 %.
NIEDERÖSTERREICH
Rund ein Fünftel weniger
Nach einem anfänglich leichten Rückgang der Verkaufszahlen von 2021 auf 2022 setzte sich dieser Trend auch im 1. Halbjahr 2023 fort, allerdings stärker. 11.864 Verbücherungen sind zwar ein Minus von 22,1 %, jedoch weiterhin Rang eins im Bundesländervergleich. Auch im Blick auf die Umsatzwerte bleibt Niederösterreich wie gewohnt hinter Wien auf Rang zwei und verzeichnet 2,69 Mrd. Euro (-20,0 % zu 2022, aber um +12,9 % mehr als 2020).
Zwei Bezirke mit Verkaufszahlen im Plus
Hollabrunn konnte sich gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 auf 589 Grundbuchseintragungen um +5,9 % steigern. Besser lief es für den Bezirk nur zu den Halbjahren 2021 und 2017 bis 2019. Der Bezirk Lilienfeld stellte sogar einen neuen lokalen Rekord auf und führte insgesamt 181 Transaktionen durch, ein Anstieg von +19,9 %.
Über 1.000 Immobilienkäufe nur in Baden
Anders sieht es in den übrigen Bezirken aus, die allesamt einen Mengenrückgang verzeichnen. Als einziger Bezirk konnte Baden seine Verbücherungen im vierstelligen Bereich halten und meldet 1.140 Verkäufe und das trotz eines Rückganges um -26,0 %. Unter die Tausendermarke fielen die Bezirke Wr. Neustadt (997, -3,0 %), Gänserndorf (867, -15,4 %), Mödling (844, -34,5 %), Tulln, (809, -34,6 %) und Korneuburg halbierte seine Zahlen beinahe von 1.236 im Halbjahr 2022 auf 694 im Halbjahr 2023 (-43,9 %).
Knapp, aber dennoch unter den Vorjahreszahlen liegt auch Krems (Stadt und Land) mit 775 Kaufakten (-2,6 %). Dahinter reihen sich St. Pölten (Land) mit 698 Transaktionen (-24,9 %), Mistelbach mit 630 (-28,9 %), Bruck an der Leitha mit 609 (-34,6 %), Amstetten inkl. Waidhofen/Ybbs mit 562 (-19,3 %) sowie Neunkirchen mit 525 (-12,5 %) ein.
Melk fällt erneut unter eine Verkaufsmenge von 500, nämlich auf 458 (-9,5 %) und auch St. Pölten (Stadt) rutscht um -4,5 % auf 404, schafft damit aber immer noch seine bisher zweitstärkste Verkaufszahl. Horn erzielt mit 265 exakt dieselbe Menge wie zuletzt im Halbjahr 2020, ein Minus von 6,4 % zum Halbjahr 2022. Den Abschluss bilden Gmünd mit 251 (-30,7 %), Zwettl mit 248 (-20,8 %), Scheibbs mit 163 (-20,5 %) und Waidhofen an der Thaya mit 155 Verbücherungen (-36,2 %).
Wert der verkauften Immobilien: Baden wieder Erster
Von 2012 bis 2020 lag Baden bei den Umsatzzahlen immer hinter dem „ewigen“ Sieger Mödling. 2021 dann der Führungswechsel. 2022 lag wieder Mödling vorne und 2023 kämpfte Baden sich wieder mit einem Umsatzergebnis von 378 Mio. Euro (-7,4 %) zurück an die Spitze. Mit -28,7 % konnte Mödling immerhin noch 334 Mio. Euro erzielen – ein Polster von rund 68 Mio. Euro zum drittplatzierten Wr. Neustadt (Stadt + Land; +1,1 %), der umsatzstärkste jener vier Bezirke, die über ihren Vorjahresumsätzen liegen. Ebenfalls zu den Gewinnern zählen Hollabrunn mit 55 Mio. Euro und einem Plus von 2,3 %, sowie Horn mit 34 Mio. Euro (+12,5 %). Auch Lilienfeld zählt dazu, wo die gesteigerten Verkaufsmengen sich mit fast 23 Mio. Euro und einem Plus von 46,9 % zu Buche schlagen.
Der Bezirk Tulln klettert mit einem Umsatz von 216 Mio. Euro und trotz einem Minus von 23,2 % von Rang fünf im Halbjahr 2022 wieder zurück auf Rang vier. Damit tauscht er den Platz mit Korneuburg, der zwar den größten Mengeneinbruch unter den Bezirken aufweist, aber mit 185 Mio. Euro Umsatz (-39,0 %) im Bezirksranking immer noch im oberen Viertel angesiedelt ist. Gar nicht so weit dahinter findet sich Bruck an der Leitha mit 176 Mio. Euro (-42,2 %), gefolgt von Gänserndorf mit 166 Mio. Euro (-27,7 %), St. Pölten-Land mit 154 Mio. Euro (-29,5 %), Krems (Stadt und Land) mit 134 Mio. Euro (-14,9 %), Amstetten inkl. Waidhofen/Ybbs mit 129 Mio. Euro (-7,0 %) und St. Pölten (Stadt) mit 104 Mio. Euro (-2,9 %).
Knapp unter die 100 Millionen-Euro-Grenze und damit auf das Niveau von 2021 fällt Mistelbach mit 97 Mio. Euro, ein Minus von 10,1 %. Ähnliches gilt für Neunkirchen, das einen Umsatz von 91 Mio. Euro schaffte (-11,9 %).
Melk kippt wie zuletzt 2021 unter die 60 Millionen-Euro-Marke auf 56 Mio. Euro (-19,1 %). Zu den Bezirken, die seit Jänner bis Ende Juni 2023 recht stabil geblieben sind, zählen Scheibbs mit 27 Mio. Euro (-1,9 %), Gmünd mit 25 Mio. Euro (-0,3 %) und Waidhofen/Thaya mit 23 Mio. Euro (-4,0 %).
Der Bezirk mit dem drittstärksten Umsatzrückgang ist Zwettl, dessen Summe bei 17 Mio. Euro liegt − ein Minus von 34,1 % zu 2022, aber nur -12,5 % gegenüber 2021 und sogar ein Plus von 23,1 % gegenüber 2020.
STEIERMARK
Die Steiermark überholt Wien!
Erstmals seit Beginn des RE/MAX-ImmoSpiegels liegt die Steiermark bei den Verkaufsmengen auf Rang zwei – hinter Niederösterreich, aber vor Wien! In Zahlen sind das 9.313 Verbücherungen zum Halbjahr 2023 – ein Mengenminus von -17,9 % (nur Kärnten und das Burgenland verlieren prozentuell weniger) –, aber um nur hauchdünne 18 Immobilien mehr als die Bundeshauptstadt.
Weniger stark sind dabei die Umsatzzahlen zurückgegangen: 1,95 Mrd. Euro sind zwar um -13,3 % weniger als ein Jahr zuvor, aber +2,7 % gegenüber dem Halbjahr 2021.
Murtal und Leoben erhöhen Verkaufszahlen
Auch 2023 fanden die meisten Transaktionen in der Landeshauptstadt statt. Zur Gesamtmenge trägt Graz 2.549 bei, zwar -26,1 % zu 2022, aber um +16 Einheiten mehr als 2021. Wie gewohnt, rangiert Graz-Umgebung an zweiter Stelle, heuer mit 1.131 Kaufakten (-20,4 %).
Einen Rang wettmachen konnte Liezen und reiht sich mit 785 Verbücherungen und geringen Verlusten (-5,0 %) hinter Graz-Umgebung. Leibnitz fällt hingegen etwas tiefer, nämlich um -25,8 % auf 680 Immobilienkäufe. Relativ stabil verhält sich das Immobilienmarktgeschehen in der Südoststeiermark: 653 Grundbucheintragungen bedeuten ein Minus von 6,3 %. Weiter in der Rangliste geht es mit Hartberg-Fürstenfeld (592; -17,5 %) und Bruck-Mürzzuschlag (529; -14,0 %). Weiz eröffnet mit 499 Transaktionen (-32,7 %) die Gruppe jener Bezirke, die unter einer Verkaufsmenge von 500 liegen. Knapp dahinter folgt das Murtal, das mit 490 Verkäufen jedoch nicht nur ein Plus von 0,6 % einfährt, sondern ebenso einen neuen Bezirksrekord. Leoben lag zwar bereits in den Jahren 2021 und 2020 über dem aktuellen Halbjahreswert von 402 Einheiten, verzeichnet aber das zweite und stärkste steirische Plus: 6,6 %. Dieselbe Menge, nämlich 402, erzielte auch Deutschlandsberg (-12,2 %) und Voitsberg bleibt um eine Einheit darunter (401; -5,9 %). Murau wiederholt sein Ergebnis von 2019 und pendelt sich erneut bei exakt 200 verkauften Objekten ein (-9,5 %).
Vier Gewinner trotz Umsatzrückgang auf breiter Front
Ein Blick auf die Umsatzentwicklung in der Steiermark zeigt, dass vom Halbjahr 2022 zum Halbjahr 2023 die Zahlen in nur vier Bezirken gestiegen, jedoch in neun Bezirken gesunken sind. Auf den zweiten Blick relativieren sich die Verluste jedoch, denn gegenüber dem Halbjahr 2021 konnten neun Bezirke ihren Umsatz steigern und nur vier verbuchten Rückgänge.
Mit -26,4 % kommt Graz auf 661 Mio. Euro Umsatz. Man könnte sagen, dass die Landeshauptstadt nach einem Höhenflug, bei dem von 2021 auf 2022 der Sprung von rund 678 Mio. Euro auf 899 Mio. Euro gelungen ist, wieder auf den Boden der Tatsachen angekommen ist. Ähnliches gilt für Graz-Umgebung, das jedoch mit einem Minus von 11,5 % etwas sanfter gelandet ist: bei 290 Mio. Euro.
Viermal Umsatzwachstum
Zu den vier Bezirken, die 2023 wachsen konnten, zählt an erster Stelle Leoben, das mit einem relativen Umsatzwachstum von +41,8 % auf 72 Mio. Euro kommt und damit einen neuen Spitzenwert erzielt. Um ein Drittel (+34,8 %), auf 91 Mio. Euro, erhöht hat der Bezirk Murtal. Hartberg-Fürstenfeld steigerte sich um +15,5 % auf 89 Mio. Euro und zart, aber dennoch im Plus ist auch Weiz: 106 Mio. Euro sind um +1,6 % mehr als 2022.
Neunmal negative Vorzeichen
Liezen kommt mit -10,1 % Verlust auf eine Gesamtsumme von 184 Mio. Euro und ist eines jener Beispiele, die, mit Blick auf 2021, sogar um +12,0 % wachsen konnten. Weniger erfolgreich sieht es jedoch im Bezirk Leibnitz aus, der mit -15,1 % noch auf 129 Mio. Euro kommt. Bruck-Mürzzuschlag fallt mit 96 Mio. Euro wieder unter die 100 Millionen-Euro-Marke und verliert insgesamt um -19,6 %.
Minimale Umsatzrückgänge verzeichnen die Bezirke Südoststeiermark (75 Mio. Euro, -0,9 %) und Deutschlandsberg (72 Mio. Euro, -0,8 %). Beide liegen dabei aber immer noch über den Werten von 2021. Ebenfalls zu den Verlierern zählen Voitsberg mit 56 Mio. Euro (-15,6 %) und Murau mit 30 Mio. Euro (-10,6 %).
OBERÖSTERREICH
Position behauptet
Im Halbjahr 2022 von der Steiermark auf Rang vier verwiesen, verweilt Oberösterreich auch ein Jahr später auf demselben Rang, obwohl sich die Verkaufsmengen von fünfstellig auf vierstellig, nämlich um -19,3 % auf 8.424 reduzierten.
Um -19,4 % verringerten sich die Immobilienumsätze, dennoch bleibt Oberösterreich mit 2,1 Mrd. Euro Umsatz der Stockerlplatz auf dem dritten Rang – vor der Steiermark – erhalten.
Zwei Bezirke über der Vorjahresmenge
Die Mengenrückgänge kommen nicht von ungefähr, immerhin liegen 14 der 16 Bezirke unter den Vorjahresmengen. Dazugewonnen hat allen voran die Stadt Linz mit 1.309 Verbücherungen – dies ist zwar nur ein leichtes Plus von 1,6 %, reicht aber für einen neuen Höchstwert. Zulegen konnte auch Vöcklabruck, das dank einer Steigerung von +8,2 % insgesamt 1.100 Kaufverträge abschließen konnte.
Größter Dämpfer in Braunau am Inn und Schärding
Von Rang zwei unter den Bezirken auf Rang drei und unter die Tausendergrenze ist Linz-Land gefallen. 954 Verbücherungen sind es von Jänner bis Ende Juni 2023 geworden, ein Minus von 23,9 %. Gmunden schließt an mit 707 Kaufakten (-20,9 %) und Wels (Stadt und Land) mit 693 (-28,6 %). Am härtesten trifft es Braunau am Inn, es fällt um -42,1 % auf 571 Vertragsabschlüsse – das geringste Ergebnis seit 2014. Steyr (Stadt und Land) fällt auf 428 Einheiten (-23,4 %), Urfahr-Umgebung auf 382 (-32,4 %), Ried im Innkreis auf 370 (-5,4 %), Kirchdorf auf 344 (-18,1 %), Rohrbach auf 309 (-7,8 %), Grieskirchen auf 308 (-30,6 %), Freistadt auf 296 (-10,8 %) und Perg auf 267 (-28,2 %).
Ähnlich stark ins Minus wie Braunau ist auch Schärding gefallen. Mit 256 Verkäufen sind es um -41,8 % weniger als 2022 und in den Jahren bis 2015 zurück. Den Abschluss bildet wie gewohnt Eferding, dessen Verkaufsmenge sich um -22,6 % auf 130 reduzierte.
Immobilienwerte: Zwei Lichtblicke
Beim Halbjahresumsatz klar führend ist nach wie vor die Stadt Linz. 406 Mio. Euro sind zwar eine Verringerung um -13,0 %, aber zum zweitplatzierten Linz-Land im bundesweiten Ranking erhöht sich der Abstand deutlich auf 132 Mio. Euro (2022: 72 Mio. Euro). Linz-Land muss allerdings auch mehr als doppelt so viel Einbußen hinnehmen, nämlich -30,7 % und landet damit bei 273 Mio. Euro. Mit nur -1,6 % Umsatzrückgang wiederholte Vöcklabruck beinahe sein Vorjahresergebnis und kommt auf 256 Mio. Euro. Rang vier fällt damit Wels (Stadt und Land) zu, das um -20,8 % auf 217 Mio. Euro reduziert. Ebenfalls noch neunstellige Umsatzzahlen vermeldeten Gmunden mit 185 Mio. Euro (-25,1 %) sowie Braunau/Inn mit 133 Mio. Euro (-29,9 %).
Rund ein Drittel des Vorjahresumsatzes weniger erzielten Steyr (Stadt und Land), das auf 89 Mio. Euro kommt (-30,5 %) und Urfahr-Umgebung mit 77 Mio. Euro (-35,1 %). Dahinter reihen sich die Bezirke Kirchdorf (74 Mio. Euro; -10,8 %), Grieskirchen (72 Mio. Euro; -6,0 %), Perg (51 Mio. Euro; -11,6 %), Freistadt (46 Mio. Euro; -18,7 %) und Rohrbach (37 Mio. Euro; -12,3 %). Schärding schaffte nur mehr den halben Umsatz gegenüber der ersten Jahreshälfte 2022, denn es vermeldete 37 Mio. Euro, ein Rückgang um -48,4 % und gleichzeitig ein ähnliches Level wie zuletzt 2020 (38 Mio. Euro).
Großer Gewinner ist hingegen der Bezirk Eferding, der sich mit 44 Mio. Euro um +28,5 % steigern konnte und somit den höchsten Umsatz seit Beginn des RE/MAX-ImmoSpiegels erzielte. Freuen kann sich auch Ried im Innkreis, das mit 69 Mio. Euro auf ein Umsatzwachstum von +7,0 % verweisen kann.
TIROL
Verkaufszahlen und Umsatz: rund ein Fünftel weniger
Mit 5.368 Verbücherungen verweilt Tirol im bundesweiten Ranking im goldenen Mittelfeld. Mit einem Rückgang von -18,9 % bleibt Tirol unter dem österreichischen Durchschnitt von -21,6 %.
1,87 Mrd. Euro Umsatz bedeuten einen Rangverlust von Rang vier auf Rang fünf und ein Minus von 20,3 %. Nur Vorarlberg und Wien verzeichnen höhere Verluste (-29,8 % bzw. -35,9 %).
Stadt Innsbruck hält Verkaufszahlen stabil
Der Verlust an Verkaufsmengen verteilt sich über alle Bezirke. Mengenführend ist aber nach wie vor Innsbruck-Land mit 1.146 Vertragsabschlüssen, das sind um -19,5 % weniger als im Vergleichszeitraum 2022. Kitzbühel folgt mit 884 verbücherten Objekten, dahinter die Stadt Innsbruck mit 862. Beide Bezirke verzeichnen nur einstellige prozentuelle Verluste, nämlich -6,5 % bzw. -2,4 %. Mehr als 800 Immobilienkäufe gab es auch in Kufstein, um -9,8 % weniger als 2022, aber nur um ein Objekt weniger als 2020. Schwaz liegt mit 505 Verbücherungen (-26,9 %) deutlich hinter Kufstein, aber auch deutlich vor Imst. Das liegt daran, dass Imst 2023 nur mehr halb so viele Verkäufe abschließen konnte wie noch ein Jahr zuvor: 302 sind ein Minus von 50,2 %.
Es geht durchwachsen weiter, denn Lienz fällt laut RE/MAX-Analyse um -15,2 % auf 285 Einheiten, es folgen Landeck (279; -36,4 %) sowie Reutte (253; -27,7 %).
Stadt Innsbruck auch beim Umsatz am stabilsten
Die Veränderungen bei den Verkaufszahlen spiegeln sich auch bei den Umsatzzahlen wider. Wie gewohnt bleibt Kitzbühel mit großem Abstand führend und trotz einem Minus von 27,0 % mit 545 Mio. Euro an der Tiroler Spitze. Zweitplatzierter Bezirk ist Innsbruck-Land, er fällt um -17,6 % auf 350 Mio. Euro zurück. Wie schon bei den Immobilienmengen hält sich die Landeshauptstadt am stabilsten. Sie bleibt nur -2,8 % unter dem Halbjahresergebnis von 2022 und landet bei 288 Mio. Euro. Neunstellige Umsatzzahlen schreiben auch noch Kufstein mit 253 Mio. Euro (-17,9 %), Schwaz mit 150 Mio. Euro (-15,4 %) sowie Landeck mit 106 Mio. Euro (-21,7 %). Imst machen die Mengenverluste zu schaffen und verliert kräftig an Umsatz: 72 Mio. Euro sind -43,2 %.
Den Abschluss bilden die Bezirke Reutte mit 62 Mio. Euro (-12,0 %) und Lienz mit 48 Mio. Euro (-24,8 %) und schaffen damit ihr zweitbestes bzw. fünftbestes Resultat bisher.
KÄRNTEN
Bei Verkaufsmengen und Umsatzzahlen auf der Überholspur
Im Vergleich zu den anderen Bundesländern hat Kärnten im ersten Halbjahr 2023 seine Verkaufsmengen gut halten können. Neben dem Burgenland verzeichnet es nur den zweitschwächsten Rückgang und platziert sich auf Rang sechs vor Salzburg. In Zahlen ausgedrückt: 4.592 Verbücherungen sind um -14,8 % weniger als im Vergleichszeitraum 2022, aber um +2,8 % mehr als 2020 und das drittbeste Ergebnis überhaupt.
Ähnlich sieht es bei den Transaktionswerten aus. Eine Milliardensumme ging sich von Jänner bis Ende Juni 2023 zwar diesmal nicht aus, aber 950 Mio. Euro (-20,0 %) reichen für eine Steigerung um +25,9 % gegenüber dem Halbjahr 2020 und einen Aufstieg von Rang acht auf Rang sieben.
Landeshauptstadt erzielt österreichweit stärkstes Mengenplus
Klagenfurt (Stadt) hat nicht nur als einziger Kärntner Bezirk seine Verkaufsmenge aus dem 1. Halbjahr 2022 toppen können, er hat auch das stärkste prozentuelle Plus von allen Bezirken im ganzen Land. 1.125 Verbücherungen ergeben eine Steigerung von +20,3 % und sind nicht nur ein neuer Rekordwert des Bezirks, sondern stemmen auch ein Viertel der Gesamtmenge des südlichsten Bundeslandes.
Bei den anderen Bezirken bewegen sich die Einbußen hingegen zwischen -11 % und -28 %. Villach (Stadt und Land) – seit 2017 die Nummer eins – kommen auf 974 Verkäufe (-2,2 %). Dahinter folgen Spittal/Drau mit 689 Kaufakten (-24,0 %) und Klagenfurt-Land mit 621 (-11,0 %). Unter 300 Transaktionen meldeten die Bezirke St. Veit/Glan (293; -17,7 %), Völkermarkt (268; -28,2 %), Wolfsberg (237; -17,4 %), Feldkirchen (218; -27,1 %) und Hermagor (167; -22,7 %).
Villach bleibt Umsatz-Erster, Feldkirchen gewinnt dazu
Villach (Stadt und Land) bleibt mit einem Transaktionswert von 220 Mio. Euro (-26,6 %) umsatzstärkstes Gebiet. Aufgeholt hat die Stadt Klagenfurt: 214 Mio. Euro bedeuten zwar einen Rückgang um -9,4 %. Das ist laut RE/MAX-Analyse aber dennoch das zweitbeste Ergebnis bisher, ein Anstieg um +13,5 % zu 2022 bzw. +28,9 % gegenüber 2021.
Klagenfurt-Land musste Rang zwei mit der Landeshauptstadt tauschen und schaffte 170 Mio. Euro (-28,1 %), dahinter liegt Spittal/Drau mit 128 Mio. Euro (-19,4 %). Es folgen jene Bezirke, die sich unterhalb der 100 Millionen-Euro-Marke bewegen. Allen voran der Bezirk Feldkirchen, der trotz seiner Mengen-Einbuße von -27,1 % als einziger in Kärnten ein Umsatzplus erzielte: +8,9 % und damit 62 Mio. Euro. Weniger positiv verlief die Zahlenkurve hingegen für die Bezirke St. Veit/Glan mit 48 Mio. Euro (-25,8 %), Wolfsberg mit 44 Mio. Euro (-3,7 %), Völkermarkt mit 40 Mio. Euro (-23,0 %) und Hermagor mit 22 Mio. Euro (-35,2 %).
SALZBURG
Umsatz relativ stabil trotz starkem Mengenrückgang
Nach drei extrem verkaufsstarken Jahren verzeichnet Salzburg im Halbjahr 2023 den prozentual stärksten Mengeneinbruch unter den Bundesländern und reduziert um -34,2 % auf 3.627 Einheiten.
Finanziell hält sich Salzburg laut RE/MAX-Experten dennoch sehr gut. Es hält Rang sechs im bundesweiten Umsatz-Ranking und bleibt mit 1,4 Mrd. Euro und -12,6 % stabiler als sieben andere Bundesländer.
Im Bundesland-Durchschnitt ein Drittel weniger Verkaufsmenge
Die Mengenverluste bei den Grundbucheintragungen machen sich auch auf Bezirksebene bemerkbar, wo alle Bezirke einen Rückgang im zweistelligen Prozentbereich vermeldeten.
Salzburg-Umgebung bleibt mit 1.066 Verkäufe (-35,3 %) an der Spitze, dahinter die Stadt Salzburg, die erstmals seit 2014 wieder weniger als 1.000 Kaufakte verzeichnete: 935 sind ein Minus von 25,5 %.
Ähnlich hohe Einbußen, nämlich -27,0 % waren es im Pongau, der auf 634 verbücherte Objekte kommt. 602 waren es im Pinzgau (-45,7 %). Der Tennengau ist am stärksten betroffen, denn Hallein schaffte nur mehr die Hälfte vom Vergleichszeitraum 2022, nämlich 224 und damit -49,9 % weniger. Der Lungau verliert zwar ebenfalls, nämlich um -11,7 % auf 166, liegt damit aber immerhin noch +17,7 % über der Menge von 2021.
„Die Stadt“ als Umsatz-Zugpferd, Hallein halbiert
Unter allen Salzburger Bezirken liefert einzig die Stadt Salzburg ein Umsatzplus. Sie profitiert von einer Umsatzsteigerung von +7,8 % auf 574 Mio. Euro und baut damit die Führungsposition sogar mit einem neuen Rekordwert weiter aus.
Die weiteren Bezirke fallen jedoch zurück: Salzburg-Umgebung um -14,8 % auf 360 Mio. Euro, Tamsweg um -16,4 % auf 28 Mio. Euro, Zell am See um -23,4 % auf 247 Mio. Euro und St. Johann/Pongau um -23,7 % auf 161 Mio. Euro. Hallein bekommt die Mengenverluste zu spüren und fällt um -47,3 % auf 59 Mio. Euro – knapp über sein Niveau von 2014.
BURGENLAND
Wer weniger verliert, gewinnt!
Bundesweit die geringsten Verluste
Es klingt paradox, aber trotz Verlusten geht das Burgenland als der große Gewinner hervor. Sowohl bei den Verkaufsmengen als auch bei den Transaktionswerten zeigt sich das Burgenland widerständig und verzeichnete zweimal die geringsten Einbußen unter allen Bundesländern. Insgesamt sind die 3.156 Verbücherungen ein Minus von 13,8 % und ein Aufstieg von Rang neun auf acht, den zuvor Vorarlberg innehatte.
Beim Umsatz bleibt das Burgenland auf dem letzten Platz, aber 425 Mio. Euro sind nur -3,5 % weniger als im Halbjahr 2022 und das ist der einzige Rückgang im einstelligen Prozentbereich unter den Bundesländern.
Keine Zuwächse bei den Verkaufszahlen
Zum Halbjahr 2022 konnte immerhin noch Oberwart die Mengenstatistik retten, im selben Zeitraum 2023 zeigten laut RE/MAX-ImmoSpiegel alle Bezirke negative Vorzeichen. Die Dreier-Spitze, die mehr als 600 Immobilienkäufe meldete, setzt sich zusammen aus Oberwart mit 659 (-13,1 %), Eisenstadt (Stadt, Umgebung samt Rust) mit 636 (-9,0 %) und Neusiedl am See mit 608 (-5,7 %).
Die zweite Dreier-Gruppe landete bei über 300 und umfasst Güssing (392; -28,5 %), Oberpullendorf (363; -15,4 %) und Mattersburg (301; -12,5 %). Jennersdorf verpasste knapp die 200 und schloss 197 Kaufverträge ab (-17,2 %).
Eisenstadt und Neusiedl am See halten entgegen
Anders als bei den Verkaufsmengen liegen bei den Erlösen immerhin zwei Bezirke im Plus. Der seit 2020 umsatzstärkste burgenländische Bezirk Neusiedl/See erhöht auf 144 Mio. Euro, also um +4,3 % und fährt damit sein bisher stärkstes Ergebnis ein. Eisenstadt (Stadt, Umgebung samt Rust) vervollständigt das Duo und steigert sich um +3,2 % auf 124 Mio. Euro auf das zweithöchste bisherige Ergebnis im Bezirk.
Mit großem Abstand dahinter folgt Oberwart, das von 2021 auf 2022 einen Riesensprung um +44,2 % vollführte und von 2022 auf 2023 vergleichsweise nur minimal, nämlich um -5,3 % auf 51 Mio. Euro, zurückfällt. Mattersburg kommt auf eine Summe von 39 Mio. Euro (-24,6 %) und Güssing auf 27 Mio. Euro (-13,1 %). In Oberpullendorf ging der Umsatz um -14,1 % auf 26 Mio. Euro zurück und in Jennersdorf um -7,5 % auf 16 Mio. Euro.
VORARLBERG
Verluste bei Verkaufszahlen und Umsatz
Die Sensationszahl vom Halbjahr 2021 mit 4.124 Einheiten konnte Vorarlberg bereits 2022 nicht wiederholen. Aber so wenig wie 2023 war es dennoch schon lange nicht mehr: 2.556 Grundbucheintragungen kommen dem Niveau im Jahr 2012 nahe (2.498). Das entspricht einem Einschnitt von -30,6 % und bedeutet diesmal nur Rang neun im bundesweiten Mengen-Ranking.
In der Umsatzliste belegt das Ländle beide Male den achten Platz, sowohl bei der Gesamtsumme (910 Mio. Euro) also auch bei der Verlustmenge (-27,9 %).
Mengenrückgänge um rund ein Drittel
Unverändert hält sich Bregenz auf Platz eins mit den meisten Verbücherungen in Vorarlberg. 880 Einheiten sind um -33,2 % weniger als 2022. Feldkirch reduziert um -27,7 % auf 757 Kaufakte. Dornbirn landet bei 506 Transaktionen (-29,3 %) und Bludenz bei 413 (-31,6 %).
Damit fallen alle Bezirke auf ähnliche Niveaus wie in den Jahren 2017, 2015 und 2014 zurück.
Bludenz mit (fast) halbem Umsatz
Gehen die Verkaufsmengen zurück wirkt sich das meist auch auf die Umsatzzahlen aus. Demnach fallen die Verkaufssummen von Jänner bis Ende Juni 2023 eher verhalten aus. Für die einzelnen Bezirke bedeutet das: 305 Mio. Euro für Bregenz (-27,2 %), 294 Mio. Euro für Feldkirch (-11,0 %), 190 Mio. Euro für Dornbirn (-34,1 %) und 121 Mio. Euro für Bludenz (-46,0 %).
Das Immobilienexperten-Netzwerk RE/MAX
betreibt in Österreich über 115 Bürostandorte (in allen neun Bundesländern und allen Landeshauptstädten). Über 800 Kolleg:innen konnten 2022 über 11.000 Immobilien-Transaktionsseiten erfolgreich begleiten. Den jährlichen Untersuchungen des Branchenmagazins „Immobilienmagazin“ zufolge ist RE/MAX nicht nur das mit Abstand erfolgreichste Immobilien-Franchisesystem in Österreich, sondern auch beim erzielten Honorar unter allen Marktteilnehmern die ganz klare Nummer 1, mit – in aller Bescheidenheit – mehr Umsatz als die Nummer zwei und drei zusammen.
RE/MAX Austria ist, wie die einzelnen RE/MAX-Büros, ein rechtlich und wirtschaftlich unabhängiges, rein österreichisches Unternehmen, gleichzeitig aber Teil des weltweit führenden Franchisenetzwerks RE/MAX.
Drei Besonderheiten begründen den langjährigen Erfolg der Marke in Österreich:
- das unumschränkte Bekenntnis zur Zusammenarbeit unter den Kolleg:innen und damit mehr Auswahl, besseres Service und größere Erfolgschancen für Käufer:innen, Mieter:innen und Eigentümer:innen,
- das einzigartige und für alle Mitglieder:innen laufend verpflichtende Ausbildungs- und Schulungsprogramm der RE/MAX-Akademie und
- der technologische Vorsprung der RE/MAX-Organisation in vielerlei Hinsicht.
Mehr dazu auf remax.at.
Sichere Zahlen aus dem Grundbuch
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- tatsächliche Verkaufspreise statt Angebotspreise
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„Wir erheben Transaktionsdaten aus dem österreichischen Grundbuch und ergänzen diese z. B. um historisch erfasste Nutzwertgutachten, Flächenwidmungs- und Gebäudeinformationen aus dem Grundstücksverzeichnis sowie Daten aus Immobilieninseraten. So entstehen vollständige Transaktionsdatensätze, die für einen transparenten Immobilienmarkt sorgen und für unsere Partnerunternehmen eine wertvolle Entscheidungsgrundlage darstellen“, sagt Mag. Roland Schmid, Eigentümer und Geschäftsführer der IMMOunited GmbH.
Alle Informationen finden Sie unter: www.remax.at/de/presse/pressearchiv