Meldung vom 10.11.2014

BMD-Software für blinde SchülerInnen im Rechnungswesen-Unterricht

Innovation: BMD-Software „spricht“ zu blinden und sehbehinderten Schülern

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Steyr, 10. November 2014 - Erstmals wird heuer NTCS-Software (New Technology Commercial Software) vom BMD auch an der Handelsschule des Bundes-Blindenerziehungsinstitutes in Wien eingesetzt. Hier können blinde und sehbehinderte Schüler und Schülerinnen im Rechnungswesen-Unterricht auf BMD-NTCS ausgebildet werden.

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Steyr, 10. November 2014 - Erstmals wird heuer NTCS-Software (New Technology Commercial Software) vom BMD auch an der Handelsschule des Bundes-Blindenerziehungsinstitutes in Wien eingesetzt. Hier können blinde und sehbehinderte Schüler und Schülerinnen im Rechnungswesen-Unterricht auf BMD-NTCS ausgebildet werden. „Durch das Zusammenspiel eines „Übersetzungsprogramms“ und der NTCS-Software wird der Bildschirm akustisch umgesetzt und ermöglich es damit auch blinden Personen, die Software zu bedienen“, erläutert Markus Knasmüller, Abteilungsleiter Software-Entwicklung der BMD Systemhaus GmbH. Derzeit werden am Bundes-Blindenerziehungsinstitut 7 Schüler und Schülerinnen mit der Software ausgebildet.

Keine Speziallösungen

Spezieller Wert wurde darauf gelegt, dass es keine Speziallösungen für Blinde gibt. Dabei ist es ist wichtig, dass Schüler/innen und Lehrer/innen mit dem gleichen Programm arbeiten können. Das macht das Arbeiten in der Klasse einfacher. Würde es eine Speziallösung geben, dann müsste bei jeder Änderung der Software diese wieder angepasst werden. „Durch die optische Texterkennung steigen auch die Chancen für blinde/sehbehinderte Buchhalter im Beruf“, erklärt OStR Prof. Mag. Erich Schmid vom Bundes-Blindenerziehungsinstitut. „Ein positiver Aspekt von BMD NTCS ist, dass das Programm mit sehr vielen Tastenkombinationen arbeitet. Das hat den großen Vorteil, dass man sehr schnell dorthin kommt, wo gearbeitet werden muss. Das kommt der Arbeit sehr entgegen.“Das Bundes-Blindenerziehungsinstitut ist die älteste Blindenschule im deutschen Sprachraum, gegründet wurde sie 1804. Im Jahr 2004 wurde das 200-jährige Jubiläum gefeiert.

 

Standard in den Schulen

„Derzeit setzen ca. 120 weitere berufsbildende höhere Schulen (Handelsakademien und Höhere Bundeslehranstalten für wirtschaftliche Frauenberufe, sowie einige Höhere technische Lehranstalten) die BMD-Software im Unterricht für CRW (computerunterstütztes Rechnungwesen) ein“, erklärt Knasmüller. 75 Schulen davon sind Handelsakademien und Handelsschulen. Das entspricht einer jährlichen Auflage von rund 10.000 Exemplaren für CRW II und rund die Hälfte für CRW IV, welche nicht in allen Schultypen im Standardlehrplan verpflichtend angeboten wird. Herausgeber der Schulbücher von BMD ist der Trauner Verlag.

 

Wissen unter Beweis stellen

Die Schüler haben auch die Möglichkeit ihr BMD-Wissen bei einer Schülerzertifizierung unter Beweis zu stellen. Die Zertifizierung wird mittels Moodle jeweils für die Module Finanzbuchhaltung, Warenwirtschaft und Lohn angeboten. Dabei wird das Wissen einerseits mit Multiple-Choice-Fragen, andererseits auch mit praxisbezogenen Geschäftsfällen auf Basis von Echtbelegen überprüft. Für die erfolgreiche Zertifizierung werden Schülerzertifikate ausgestellt. Dieses Angebot wurde im Schuljahr 2013/14 bereits von über 300 Schülern genutzt.

 

BMD Cloud Services für Schulen

Derzeit läuft mit Testklassen ein Versuch die CRW-Datenstände mittels ASP zur Verfügung zu stellen. Der große Vorteil ist, dass in den Schulen und auch auf den Schüler-PCs keine Installation mehr notwendig ist. Das erspart den Schulen einen enormen Administrationsaufwand und der Schüler kann über seine Zugangscodes standortunabhängig jederzeit auf seine Datenstände zugreifen. Auch die Übungsfirmen sollen zukünftig über ASP zur Verfügung gestellt werden. Über das Internet können so alle Software-Applikationen direkt auf einem BMD Server ausgeführt werden, ohne dass die entsprechende Software auf dem eigenen PC oder Server installiert sein muss.

 

Sicherheit wird groß geschrieben

Die Verbindung wird über eine sichere Leitung aufgebaut. Bevor Daten geschickt werden, wird ein sicherer Tunnel – ein sogenannter Checkpoint – zwischen der Cloud und dem Device/Endgerät des Users aufgebaut. Die Datensicherung ist technisch auf dem neuesten Stand und wird laufend auf die jeweils neueste Generation erweitert. In der BMD Cloud werden die Daten über ein redundantes Speichersystem gespeichert und täglich mehrfach gesichert.

 

 

Bild: Fotolia, Abdruck honorarfrei