Meldung vom 15.03.2023
Schlüsselaussagen:
- Wohnungen, Grundstücke, Gebäude, PKW-Abstellplätze, Einfamilienhäuser: Auf breiter Front gehen die Mengen nach unten.
- Mehrfamilienhäuser, Grundstücke, Bürogebäude, Dachgeschoßwohnungen und Wohnungen allesamt mit jeweils mehr als -100 Mio. Euro unter dem Vorjahr.
- Einzig Zinshäuser und Gebäude am See legen gegen den Trend wertmäßig deutlich zu und retten die Umsatzstatistik.
Österreich:
- Rückgang der Immobilien-Verbücherungen um -10,3 % auf 146.526 Stück.
- Verbücherter Verkaufswert steigt um +1,9 % auf 44,0 Mrd. Euro.
Bundesländer:
- Kärnten, Oberösterreich, Burgenland, Wien und Salzburg wertmäßig im Plus.
- Niederösterreich, Steiermark und Vorarlberg leicht im Minus, Tirol spürbar negativ.
- Wien: 13,3 Mrd. Euro Immobilien-Verkaufswert
Stärkste Landeshauptstädte:
- Graz: fehlen über 1.000 Verkäufe auf 2021 (6.238), auch Wert ist rückläufig (-4,8 %).
- Salzburg: -17,3 % weniger Objekte (2.245), wertmäßig nur knapp unter 2021
- Linz: neue Höchstmenge, neuer Höchstwert (2.360 Stk., 0,9 Mrd. Euro)
Stärkste Landbezirke
nach Anzahl der Verbücherungen:
Salzburg-Umgebung (3.551 Stk.), Graz-Umgebung (3.002 Stk.), Baden (2.803 Stk.), Innsbruck-Land (2.760 Stk.), Bregenz (2.704 Stk.), Mödling (2.624 Stk.), Villach (Stadt + Land: 2.578 Stk.), Linz-Land (2.382 Stk.), Tulln (2.315 Stk.),
Bruck/Leitha (2.224 Stk.)
nach Verkaufswert:
Kitzbühel (1,294 Mrd. Euro), Mödling (964 Mio. Euro), Salzburg-Umgebung (964 Mio. Euro), Bregenz (879 Mio. Euro), Innsbruck-Land (862 Mio. Euro); Baden (839 Mio. Euro), Linz-Land (818 Mio. Euro), Feldkirch (756 Mio. Euro), Graz-Umgebung (702 Mio. Euro), Villach (Stadt + Land mit 641 Mio. Euro).
Top-Bezirke Wien
nach Verkaufswert:
Donaustadt (1,758 Mio. Euro), Döbling (919 Mio. Euro), Leopoldstadt (908 Mio. Euro), Penzing (815 Mio. Euro) und Landstraße mit 753 Mio. Euro.
nach Anzahl der Verbücherungen:
Donaustadt (3.596 Stk.), Penzing (2.089 Stk.), Favoriten (1.863 Stk.), Floridsdorf (1.857 Stk.), und Landstraße (1.401 Stk.)
Strukturveränderung:
Mengenminus:
- Wohnungen: -5.647
- Grundstücke: -5.290
- Gebäude: -1.885
- PKW-Abstellplätze: -1.678
- Einfamilienhäuser: -884
- Dachgeschoßwhg.: -580
- Hausanteile: -552
Plus beim Verkaufswert:
- Zinshäuser: +895,1 Mio. Euro
- Gebäude am See: +181,4 Mio. Euro
- Waldstücke: +83,1 Mio. Euro
- Reihenhäuser: +66,0 Mio. Euro
Minus beim Verkaufswert:
- Mehrfamilienhäuser: -189,3 Mio. Euro
- Grundstücke: -148,2 Mio. Euro
- Bürogebäude: -141,3 Mio. Euro
- Dachgeschoßwhg.: -111,1 Mio. Euro
- Wohnungen: -109,2 Mio. Euro
- Gebäude: -91,1 Mio. Euro
Top-Immobilien-Verkäufe Gesamtösterreich
- Die fünf wertvollsten Immobilienverbücherungen Österreichs im Jahr 2022 waren lt. IMMOunited allesamt in Wien oder vor den Toren der Bundeshauptstadt:
- Ein Wohnkomplex auf 5.300 m² Grundfläche in Wien 22 wechselte um 90,1 Mio. Euro die Eigentümer.
- Ein Grundstück – ebenso in der Donaustadt – mit über einer Viertelmillion Quadratmeter kostete 86,0 Mio. Euro.
- Ein Bürogebäude im Zweiten mit 17.000 m² kostete 73,5 Mio. Euro.
- Ein 36.700 m² großes Geschäftsgebäude im Bezirk Mödling war dem Käufer 58,7 Mio. Euro wert.
- Ein Gebäude in Wien-Floridsdorf mit 9.300 m² Grund hatte zwar nur rund ein Viertel der Fläche, aber einen ähnlichen Preis: 57,4 Mio. Euro.
In Summe betrug der Transaktionswert der Top-Ten-Immobilienverbücherungen im Jahr 2022 718,5 Mio. Euro nach 877,1 Mio. Euro im Jahr 2021.
Die Top-100 der im Land verbücherten Immobilien kosteten 2021 2,65 Mrd. Euro, 2022 dagegen 2,88 Mrd. Euro.
Die Top-Objekte der einzelnen Bundesländer finden Sie bei den Bundesländern.
Inhalt/Gliederung:
Dieser Text enthält Zahlen, Daten und Fakten für Gesamtösterreich, jedes Bundesland und jeden einzelnen Bezirk. Gliederung: Gesamtmarkt Gesamtösterreich / Trends bei den Immobilientypen Gesamtösterreich / Bundesländer im Vergleich / Bundesländer im Detail mit Bezirksdaten
Amstetten, 15. März 2023 – Die steil nach oben zeigende Wachstumskurve der Immobilienverkäufe hat mit dem Jahr 2022 einen Knick bekommen. Seit 2013 ist Jahr für Jahr die Menge der für neue Eigentümer verbücherten Immobilien nahezu unaufhaltsam gestiegen – nur 2017 fehlten 0,2 % auf das Vorjahr. In den letzten drei Jahren lagen die Zuwachsraten bei 7,4 % (2019/18), +5,1 % (2020/19) und 12,0 % (2021/20).
Ein Zehntel weniger
Doch heuer fehlen nicht wie 2017 -265 Immobilien auf die Vorjahresmenge, sondern -16.740. Das meldet der größte heimische Immobilienvermittler im RE/MAX-ImmoSpiegel 2022.
Von 163.266 auf 146.526 Einheiten ist die Handelsmenge geschrumpft, um satte -10,3 %. Dennoch ist dies gerade noch das zweitbeste Ergebnis bisher, immerhin einen halben Prozentpunkt über jenem von 2020.
Bereits im ersten Halbjahr zeichnete sich eine Trendwende ab, mit -3,0 % weniger Verbücherungen als 2021, doch durchschlagend war die Veränderung ab dem zweiten Halbjahr.
Verschärfung hausgemacht
Zusätzlich zur Coronakrise, Ukrainekrise und Energiekrise kam die Kreditkrise, weil viele Kaufinteressenten, die vorher mit der gleichen Bonität für die gleichen Immobilien jahrelang Hypothekarkredite erhalten hätten, diese „dank“ verschärfter
Vergaberichtlinien der Finanzmarktaufsicht (FMA) plötzlich bei österreichischen Banken nicht mehr erhielten (wohl aber bei ausländischen, beispielsweise Deutschen Banken für ihre Immobilien in Österreich). Dieser Weg zu ausländischem Geld für österreichische Immobilien wurde aber nur von wenigen Kaufwilligen gegangen, die meisten setzten auf Abwarten, oder haben ihren Immobilienkauf-Traum vorerst begraben.
Damit entspannte sich der Nachfrageüberhang und das Immobilienangebot stieg an, einige der im August in Kraft getretenen Kreditvergabeverschärfungen werden zwar wieder abgemildert (z. B. im Bereich der Zwischenfinanzierung), aber das wird sich frühestens im zweiten Quartal 2023 in der Verbücherungsstatistik niederschlagen.
Jammern auf hohem Niveau?
Auch wenn die Jahresergebnisse noch über jenen von 2020 liegen, so darf nicht übersehen werden, dass sich der Rückgang vor allem im zweiten Halbjahr manifestierte, nämlich größenordnungsmäßig im Bereich von einem knappen Fünftel. Hätte man im Kreditbereich nicht zumindest ein wenig gegengesteuert, so wären die Aussichten für den Immobilienmarkt für 2023 und darüber hinaus wohl noch schlechter.
Im Fünfjahresvergleich bedeutet das 2022er-Ergebnis einen Zuwachs von +20,9 %, im Zehnjahresvergleich um +57,5 %. Der Fünfjahresvergleich liegt damit um -13,5 Prozentpunkte niedriger als zuletzt, der Zehnjahresvergleich um -22,3.
Wertzuwachs wie 2020
Der Immobilienverbücherungswert ist zuletzt 2013 geschrumpft, seither immer gestiegen, durchschnittlich um 2,65 Mrd. Euro pro Jahr. Den geringsten Zuwachs verzeichneten die RE/MAX Experten von 2019 auf 2020, nämlich um 801 Mio. Euro, den höchsten im Jahr darauf mit 8,03 Mrd. Euro, also um den Faktor zehn größer.
Für 2022 ergaben die RE/MAX-Berechnungen eine Transaktionswertsteigerung von +830 Mio. Euro oder +1,9 % auf 44,01 Mrd. Euro. Damit liegen die letzten drei Jahre zusammengenommen wieder im langjährigen Schnitt.
„Der Immobilienmarkt 2022 war zweigeteilt. Das sehr knappe Angebot und die sehr hohe Nachfrage nach Immobilien führte im ersten Halbjahr zu steigenden Preisen und zu einem leichten Rückgang bei den Verbücherungszahlen.“ erklärt Bernhard Reikersdorfer, MBA, Managing Director von RE/MAX Austria. „Das zweite Halbjahr war hingegen gekennzeichnet vom steigenden Zinsniveau, den strengeren Kreditvergaberichtlinien, der hohen Inflation und der allgemeinen Verunsicherung. Dies führte zu einer spürbar niedrigeren Nachfrage, einem deutlich höheren Angebot und zu einem Abflachen der Preiskurve. Die Anzahl der Immobilienverkäufe ging im Jahresvergleich deutlich zurück. Aufgrund der derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen ist auch im Jahr 2023 mit einem weiteren Rückgang bei den Immobilienverkäufen zu rechnen“, führt Reikersdorfer weiter aus.
Grundbuch als Datenbasis
Datenquelle ist wieder die lückenlose Erfassung aller Kaufverträge im öffentlich zugänglichen amtlichen Grundbuch. Diese Zahlen sind daher die verlässlichsten am Markt. IMMOunited – die Experten für Immobiliendaten – haben sie ausgelesen und als Kaufvertrags-Sammlung publiziert. RE/MAX Austria Research analysiert sie für ganz Österreich und veröffentlicht sie exklusiv im RE/MAX-ImmoSpiegel.
„Wir erheben Transaktionsdaten aus dem österreichischen Grundbuch und ergänzen diese
z. B. um historisch erfasste Nutzwertgutachten, Flächenwidmungs- und Gebäudeinformationen aus dem Grundstücksverzeichnis sowie Daten aus Immobilieninseraten. So entstehen vollständige Transaktionsdatensätze, die für einen transparenten Immobilienmarkt sorgen und für unsere Partnerunternehmen eine wertvolle Entscheidungsgrundlage darstellen“, sagt Mag. Roland Schmid, Eigentümer und Geschäftsführer der IMMOunited GmbH.
AUSGEWÄHLTE IMMOBILIENTYPEN IM VERGLEICH: VON ALPE BIS ZINSHAUSANTEIL
Nahezu alle Immobilientypen im Abschwung
„Überraschend, wie synchron die einzelnen Wohnimmobilientypen den Rückgang 2022 mitgemacht haben“, stellt Mag. Anton Nenning, Head of Research bei RE/MAX Austria fest. „Einzig Zinshäuser als gewerbliche Geschäfts- und Anlageform und Gebäude am See als reinste Type der Luxusimmobilie haben gegen den Trend gehalten, der offensichtlich von Unsicherheit bezüglich politischer und wirtschaftlicher Entwicklung, aber auch von Unsicherheit bezüglich Finanzierungsmöglichkeit geprägt war.“
Hier ein Auszug der wichtigsten Immobilienkategorien der IMMOunited Kaufpreissammlung (in alphabetischer Reihung):
- BÜROS (Büroflächen) sind 2022 insgesamt 561 verkauft worden, 2021 waren es 525. Der Marktwert lag bei 239,1 Mio. Euro (2021: 222,4 Mio. Euro).
- BÜROGEBÄUDE fielen abermals zurück: nur 117 Einheiten wurden 2022 verkauft (2021: 124). Der Handelspreis sank auf 544,7 Mio. Euro, um -20,6 % weniger als zuletzt.
- DACHGESCHOSSWOHNUNGEN fehlen 2022 exakt -580 Stück in der Statistik und -111,1 Mio. Euro an Wert zu 2021. 2022 sind es nur 2.843 Einheiten um 1,50 Mrd. Euro.
- DOPPELHAUSHÄLFTEN gingen in der Menge zurück: Mit 1.817 um -189 weniger als 2021. Das schlägt sich auch im Transaktionswert nieder: 818,4 Mio. Euro, um -41,8 Mio. Euro weniger als zuletzt.
- EINFAMILIENHÄUSER rutschen erstmals nach 2013 wieder unter die 10.000-Stück-Marke: 9.838 sind um -884 weniger als 2021. Beim Handelswert schlägt sich das weniger nieder, dennoch fehlen -20,2 Mio. Euro, was aber bei insgesamt 4,09 Mrd. kaum (-0,5 %) spürbar ist.
- GEBÄUDE AM SEE, die auch als solche ausgewiesen waren, erleben zumindest statistisch einen Aufschwung: Plus 100 dieser begehrten Objekte (oft auch nur Badehütten, aber auf wertvollem Grund) mehr als 2021 werden verbüchert, in Summe 289. Das spürt auch der Handelswert. Er springt von 117,2 auf 298,5 Mio. Euro. Ein Plus von 181,4 Mio. Euro.
- Sonstige GEBÄUDE, insbesondere gemischt genutzte Stadthäuser mit Wohnungen, Ladenlokalen und Büros, die in keine andere Kategorie fallen, reißen ein Loch in die 2022er Statistik. In den Jahren 2019 bis 2021 wurden jährlich rund 12.500 Einheiten gehandelt, 2022 jedoch nur 10.559. Damit fehlen neben -1.885 Objekten auch -91,1 Mio. Euro an Umsatz, trotz 7,11 Mrd. Euro Gesamtwert.
- GESCHÄFTSLOKALE gingen ebenso zurück: -98 Einheiten weniger und -45,0 Mio. Euro bei einer Gesamtaktivität von 1.230 Objekten um insgesamt 408,2 Mio. Euro.
- GRUNDSTÜCKE brachen im Handel massiv ein: 26.913 sind um -5.290 weniger als 2021. Im selben Ausmaß sind jedoch auch die Preise gestiegen: 5,33 Mrd. Euro sind um +148,2 Mio. Euro mehr als zuletzt.
- Bei den HAUSANTEILEN ein vertrautes Bild: Um -19,7 % weniger an Menge und um -7,7 % weniger beim Handelswert. 2022 waren es schlussendlich 2.247 Einheiten mit 618,3 Mio. Euro, um -51,3 Mio. Euro weniger als zuletzt.
- KELLERABTEILE sind wertmäßig unspannend, könnten aber mengenrelevant werden. 2022 noch nicht wirklich mit 263 (+61,3 %) Stück um 3,7 Mio. Euro.
- KLEINGÄRTEN: Der Hype von 2020 ist vorbei. Von 235 (2019) auf 1.565 (2020) über 630 (2021) auf 396 (2022). Der Handelswert sinkt um -35,7 Mio. Euro auf 91,3 Mio. Euro.
- LANDWIRTSCHAFTEN reduzieren auch 2022 wieder ihre Verkaufszahlen: Diesmal um -10,2 % auf 868. Auch der Wert gibt nach, um -59,6 Mio. Euro auf 407,5 Mio. Euro.
- MEHRFAMILIENHÄUSER: Jeder fünfte Verkauf von 2021 fehlt 2022: Statt 1.084 sind nur mehr 855 Objekte verbüchert und statt 1,57 Mrd. Euro nur mehr 1,38 Mio. Euro dafür bezahlt worden.
- PKW-ABSTELLPLÄTZE sind wie die Wohnungen im Sinkflug: Die -1.678 weniger als 2021 schlagen nur in der Mengenstatistik (gesamt 25.448) durch. Beim Wert mit 463,4 Mio. Euro praktisch keine Veränderung (-0,2 %).
- REIHENHAUS-Einheiten legen 2022 wertmäßig weiter zu: Zwar fehlen mit 3.020 Stück auf die 2021-er Menge -2,6 %, aber der Wert stieg um +66,1 Mio. Euro auf 1,25 Mrd. Euro.
- WALDSTÜCKE: Auch sie wurden 2022 seltener gehandelt (-9,3 %). Die 3.758 Waldflächen haben einen Wert von 218,5 Mio. Euro, um +83,1 Mio. Euro mehr als zuletzt.
- WOHNUNGEN sind die größte Immobilienkategorie, anzahl- wie wertmäßig: 50.472 Verkäufe sind -5.647 weniger als 2021. Auch der Wert sank 2022 um -109,2 Mio. Euro auf 14,81 Mrd. Euro.
- ZINSHÄUSER sind auf der Erfolgsspur: Die Menge hat sich beinahe verdoppelt, von 393 auf 706 Stück. Der Wert ist um +895 Mio. Euro angewachsen, von 1,48 auf 2,37 Mrd. Euro.
- ZINSHAUSANTEILE wurden 2022 insgesamt 234 Einheiten verkauft (+17). Der Handelswert lag bei 408,4 Mio. Euro (+19,2 %).
BUNDESLÄNDER IM ÜBERBLICK UND DIREKTEN VERGLEICH
Verbücherungszahlen überall im Minus
Alle Bundesländer liegen 2022 dem RE/MAX ImmoSpiegel zufolge unter den Verbücherungszahlen von 2021. Die Bandbreite reicht von -4,1 % bis -14,4 %. Einstellige Rückgänge verzeichnen die Bundesländer Salzburg (-4,1 %), das Burgenland (-7,1 %), Niederösterreich (-7,5 %) und Tirol (-9,4 %). Massiver, nämlich im zweistelligen Prozentbereich, hat es Wien getroffen (-11,1 %), ebenso Oberösterreich (-11,5 %), Kärnten (-11,8 %) und vor allem die Steiermark (-13,7 %) und am heftigsten Vorarlberg mit -14,4 %.
Somit sind es 2022 in Niederösterreich 30.245 Immobilien oder 20,6 % der Bundessumme, 24.678 (16,8 %) in Wien, 22.003 (15,0 %) in der Steiermark und 20.666 (14,1 %) in Oberösterreich. Mit großem Abstand folgt auf Rang fünf Tirol mit 12.763 Objekten (8,7 %). Kärnten mit 10.831 Stück (7,4 %) und Salzburg mit 10.664 (7,3 %) trennen nur mehr ganze 167 Einheiten und Vorarlberg mit 7.455 Kaufakten (5,1 %) und das Burgenland mit 7.221 (4,9 %) nur mehr 234.
Damit ist ein spannender Wettstreit um die Plätze sechs und sieben, sowie um Rang acht oder neun für 2023 vorprogrammiert.
Fünf Bundesländer mit Wertzuwachs sorgen für positive Bundesstimmung
Kärnten sorgt für die höchste Dynamik bei den Immobilien-Transaktionswerten 2022 mit +8,1 %. Oberösterreich folgt mit +6,9 % und das Burgenland mit +6,6 %. Auch Wien mit +4,9 % und Salzburg mit +1,7 % legen zu. In Niederösterreich fehlen jedoch -0,3 % auf den 2021er Rekord, auch in der Steiermark, dort sind es -1,1 % und in Vorarlberg, dort -1,2 %: Am schwersten getroffen hat es Tirol. Da ist der Handelswert der neu verbücherten Immobilien um -6,8 % eingebrochen.
Mehr als 30 % der Kaufsumme in Wien
13,30 Mrd. Euro schwer ist der Wiener Immobilienmarkt 2022. Das sind 622 Mio. Euro mehr als im Sensationsjahr 2021 und aufgrund des überdurchschnittlichen Zuwachses auch mehr am Bundeskuchen. Das Wiener Stück umfasst 30,2 %.
Niederösterreich kommt aufgrund der niedrigeren Preise trotz größerer Stückzahl nur auf 6,77 Mrd. Euro und 14,1 % Bundesanteil. Oberösterreich liegt mit 5,36 Mrd. Euro (12,2 %) vor der Steiermark mit 4,61 Mrd. Euro (10,5 %), die das schwächere Ergebnis Tirols von 4,60 Mrd. Euro (10,5 %) zur Rangverbesserung ausgenützt hat.
Salzburg liegt auf Rang sechs und ist in beide Richtungen gut abgesichert: 3,37 Mrd. Euro bedeuten 7,7 % Bundesanteil. Für Vorarlberg mit 2,63 Mrd. Euro (6,0 %) bahnt sich langsam neuer Umsatzdruck von Kärnten (2,46 Mrd. Euro und 5,6 %) an. Einzig das Burgenland ist sich seines Ranges sicher: 0,91 Mrd. Euro bedeuten 2,1 % vom Gesamtmarkt.
Mengenentwicklung in einem Jahrzehnt
Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich der Immobilienhandel in Österreich nach Stück gerechnet um mehr als die Hälfte (+57,5 %) erweitert. Während Burgenland nur ein Viertel (+27,3 %) dazugewinnen konnte, waren es in Niederösterreich bereits +44,1 %, in Oberösterreich +49,2 %, in Vorarlberg +52,1 % und in Kärnten +56,1 %. Überdurchschnittlich performten die Märkte in Tirol (+64,3 %), der Steiermark (+66,9 %), aber auch in Wien (+75,5 %) und vor allem in Salzburg (+87,9 %).
Tabellen und Details unter: https://remax.at/?fw=jldp
BUNDESLÄNDER IM DETAIL
WIEN
Wien hat neuen Rekordumsatz
Nach einer Umsatzexplosion von 2020 auf 2021 von fast einem Drittel (+32,9 %) sollte man meinen, wäre die Luft dünn. Doch Wien legt den RE/MAX-Experten zufolge trotz Mengenrückgang noch ein Schäuferl nach – in Form von 622 Mio. Euro Mehrumsatz im Jahr 2022. Damit steigt der Gesamttransaktionswert auf 13,30 Mrd. Euro, ein Plus von 4,9 %.
Dass Wien insgesamt -3.074 Immobilien in der Statistik gegenüber 2021 fehlen, ist bekannt. Übertroffen wurde der Rückgang nur von der Steiermark mit -3.494 Einheiten.
Die Wiener Bezirke:
Penzing vor Neubau und Simmering
Die verbücherten Mengen gehen in den Bezirken hinauf und hinunter. Je nach Neubau- und Renovierungstätigkeit sowie Großverkäufen von Genossenschaftswohnungen schwanken die Mengen von Jahr zu Jahr erheblich. Einige Bezirke im Dynamikranking (neben den drei letzten in der Liste) sind Bezirke, die im Vorjahr einen einmaligen Höhenflug erlebten und im Jahr 2022 wieder auf das Niveau von vorher zurückgerutscht sind.
Doch zuerst zu den Highflyern: Penzing führt die Wachstumsliste mit +39,3 % an und kommt auf 2.089 Verbücherungen. Auf Rang zwei liegt Neubau mit +35,0 % und 532 Käufen, gefolgt von Simmering mit +22,9 % und 1.094.
Donaustadt, das halbe Burgenland
Knapp neben dem Podest landet Leopoldstadt mit +14,5 % (1.367), dahinter Hernals mit +11,4 % (705) und Währing mit +8,8 % (990). Die Innere Stadt steigert um +8,4 % auf 350 Einheiten und die Donaustadt um +6,4 % auf 3.596 Immobilien. Mit dieser Anzahl – immerhin die Hälfte vom Burgenland – führt Donaustadt die Wiener Bezirksmengen vor Penzing und Favoriten an. Diesen acht Bezirken mit Mengenwachstum stehen 15 mit Rückgängen gegenüber.
Mehr als die Hälfte der Rückgänge zweistellig
Genau eine Immobilie fehlt Wieden auf die Vorjahresmenge, bei 356 Einheiten also -0,3 %;
Rudolfsheim-Fünfhaus dagegen -3,3 % bei 765 und Brigittenau -4,5 % bei 745.
Zwölf der 23 Wiener Bezirke verzeichnen Rückgänge von mehr als -15,0 %. Der erste ist Alsergrund mit 437 Transaktionen. Minus 16,5 % sind es in Hietzing mit 757 Käufen, -17,4 % in Döbling (1.107) und -18,2 % in Meidling (1.167).
Mehr als zwanzig Prozent unter dem Vorjahr finden sich die Bezirke Ottakring (-21,1 %; 1.033), Josefstadt (-22,2 %; 267 Käufe), Landstraße (-22,7 %; 1.401), Favoriten (-24,3 %; mit 1.863 gerade noch am Mengenpodest) und Mariahilf (-25,8 % bei 308 Veräußerungen).
Verblichene Sterne
Ein Drittel und mehr vermissen die stärksten Bezirke aus 2021, damals allesamt mit Rekordwerten. Der Bezirk Floridsdorf kommt auf sein drittbestes Ergebnis trotz -32,8 % und 1.857 Stück). Margareten auf das zweitbeste der letzten fünf Jahre mit -35,2 % und 616 Immobilien und nicht zuletzt Liesing, der Bezirk halbiert beinahe seine Mengenstatistik vom Vorjahr mit -45,9 % und 1.276 Kaufakten. Den Rückgang in Liesing (-1.084) können jedoch nicht einmal die drei größten Zugewinne (in Penzing +589, Donaustadt +217 und Simmering +204) gemeinsam wettmachen.
Wien beim Wert: 12 im Plus, 11 im Minus
Beim Wert der Verbücherungen im Jahr 2022 ergaben die Berechnungen laut RE/MAX-ImmoSpiegel für zwölf Bezirke mehr Umsatz als 2021 und für elf weniger.
Am meisten prozentuell zulegen konnte 2022 Neubau nach zwei schwachen Jahren mit +74,8 % auf 377,9 Mio. Euro. Penzing kommt – auch mengengetrieben – auf +59,5 % und 815,3 Mio. Euro. Den dritten Platz im Umsatzdynamikranking schnappt sich Leopoldstadt mit +46,1 % und 907,9 Mio. Euro.
Um mehr als eine halbe Milliarde, nämlich +553,6 Mio. Euro oder +46,0 % schnellt der Verbücherungswert in der Donaustadt in die Höhe und das nach einem einsamen Rekord 2021!
Das übertrifft auch die Verbücherungssummen der letzten sechs Bezirke in der Umsatzstatistik.
Alsergrund feiert +39,0 % Umsatzzuwachs und 431,7 Mio. Euro, Brigittenau +19,9 % und 334,2 Mio. Euro und Simmering +15,6 % und 418,5 Mio. Euro. Auch Währing mit +12,6 % (615,5 Mio. Euro) und Döbling mit +11,3 % (919,3 Mio. Euro) verbuchen prozentuell betrachtet zweistellige Zugewinne.
Einstellig im Plus liegen die Josefstadt mit +8,4 % (206,9 Mio. Euro), Hernals mit +6,9 % (344,1 Mio. Euro) und Margareten mit +2,7 % (411,4 Mio. Euro).
Nach besseren Zeiten
Bergab geht es im Moment mit den Umsätzen in Floridsdorf (-7,2 %; 772,6 Mio. Euro), ebenso in Ottakring (-9,8 %; 443,2 Mio. Euro) sowie im Bezirk Landstraße (-10,0 %; 753,3 Mio. Euro). Damit ist die Reihung bereits bei jenen Bezirken angelangt, wo ein Zehntel oder mehr auf das Vorjahr fehlen: Innere Stadt (-10,5 %; 747,4 Mio. Euro), Favoriten (-10,7 %; 754,6 Mio. Euro), sowie Hietzing (-11,6 %; und 410,6 Mio. Euro) und -13,9 % für Rudolfsheim-Fünfhaus (334,0 Mio. Euro). Um mehr als ein Fünftel hinter dem Vorjahr hinken die Bezirke Meidling (-20,2 %; 518,5 Mio. Euro), Wieden (-24,4 %; 252,8 Mio. Euro), dazu noch Liesing (-34,4 %; 562,3 Mio. Euro) und Mariahilf mit -40,4 % und 209,7 Mio. Euro hinterher.
Die weiteren großen Immobiliengeschäfte in der Bundeshauptstadt
Die vier größten Immobilienverbücherungen in Wien finden sich bereits im Österreichteil (s. o.). Weitere besonders nennenswerte Transaktionen in Wien waren eine Handelsimmobilie mit 9.700 m² Gebäudefläche auf 18.300 m² Grund in Favoriten um 57,0 Mio. Euro, ein Wohnkomplex in der Donaustadt auf 9.700 m² um 56,9 Mio. Euro und ein Handels- und Logistikkomplex in Floridsdorf mit 22.620 m² Grund und 12.900 m² Manipulationsfläche um 54,8 Mio. Euro.
Der Gesamtwert der Top Ten in Wien belief sich 2022 auf 719,8 Mio. Euro (2021: 742,6 Mio. Euro). Die 100 größten Verkäufe in Wien kosteten 2022 zusammen 2,42 Mrd. Euro – nach 1,99 Mrd. Euro im Jahr davor.
Tabellen und Details unter:https://remax.at/?fw=jldp
NIEDERÖSTERREICH
Niederösterreich zählt neben Salzburg, dem Burgenland und Tirol zu jenen vier Bundesländern, die 2022 zwar ein Minus bei den Transaktionsahlen verzeichnen, das aber geringer als der Österreich-Durchschnitt (-10,3 %) ist. Mit 30.245 verbücherten Immobilien und einem Rückgang von -7,5 %, bleibt Niederösterreich dennoch über der 30.000er-Marke. Zudem meldet die Landeshauptstadt St. Pölten – ohne Berücksichtigung von Wien – österreichweit unter allen Bezirken das höchste prozentuelle Plus bei den Vertragsabschlüssen.Im Zehnjahresvergleich hingegen reiht sich Niederösterreich mit dem zweitschwächsten Plus von 44,1 % noch vor das Burgenland (+27,3 %). Bei den Umsatzzahlen gibt es nur wenig Bewegung: Eine Gesamtsumme von 6,77 Mrd. Euro ist eine kaum merkbare Veränderung von -0,3 % gegenüber 2021.
St. Pölten Stadt bricht mehrere eigene Mengenrekorde
Die Landeshauptstadt macht bundesweit (mit Ausnahme von Wien) mit unvergleichlichen +31,0 % mehr Verbücherungen von sich reden, überspringt damit zwei Hundertermarken und landet schließlich beim Rekordwert von 998. Im Zehnjahresvergleich entspricht das einer Verdoppelung um 100,8 % und innerhalb von fünf Jahren einer Steigerung von +95,7 %.
Das zweitstärkste Plus im Bundesland findet sich im Bezirk Bruck/Leitha: +13,3 % verhelfen ebenfalls zu einem neuen Bestwert mit 2.224 verbücherten Immobilien.
Über den Vorjahreszahlen liegen auch die Bezirke Tulln mit dem neuen Rekord von 2.315 Objekten (+1,7 %), Wr. Neustadt (Stadt + Land) mit +0,6 % (2.030 Objekte) sowie Neunkirchen mit +0,3 % (1.327 Objekte).
16 Bezirke unter Vorjahresverkäufen
Die übrigen 16 Bezirken melden 2022 ein negatives Vorzeichen bei den Verkaufszahlen. Fünf davon bleiben im einstelligen Minus, angeführt von Korneuburg mit -2,0 % und 2.224 verkauften Objekten. Es folgen Horn (-3,7 %, 621), Mödling (-5,2 %, 2.624), Gänserndorf (-8,7 %, 2.140) und St. Pölten Land komplettiert das Quintett mit -9,6 % und insgesamt 1.850 Transaktionen.
Einen Rang nach unten – von 10 auf 11 – fiel Mistelbach durch ein zweistelliges Minus von 13,1 %, das bedeutet 249 Verbücherungen weniger als im Vorjahr. Knapp dahinter mit -13,7 % liegt Melk und kommt auf 1.023 Eigentumsübertragungen. Lilienfeld verfehlt das Vorjahresergebnis um -14,0 % und gesamt 295 Objekten. Scheibbs verliert ebenfalls um -14,0 % und wiederholt damit genau das Transaktionsergebnis aus dem Jahr 2018 (393). Nicht ex aequo, aber sehr dicht beieinander liegen die Bezirke Gmünd (-15,9 %, 642 Objekte), Hollabrunn (-16,0 %, 1.137 Objekte), gefolgt von Amstetten inkl. Waidhofen/Ybbs mit -16,3 % (1.373) und Zwettl mit -16,6 % (588).
Waidhofen/Thaya, Baden und Krems verlieren prozentual am meisten
Die stärksten prozentuellen Rückgänge in Niederösterreich sind in Krems (Stadt + Land) zu finden. Der Bezirk liegt -19,0 % unter der Stückzahl von 2021 und kommt auf 1.554 Eintragungen im Grundbuch. An vorletzter Stelle liegt Baden. Trotz einem Minus von 19,6 % hält der Bezirk die Führungsposition mit den meisten Verbücherungen (2.803) in Niederösterreich. Es verkürzt sich allerdings wieder der Abstand zu Mödling. Dicht hinter Baden ist noch Waidhofen/Thaya, das mit -19,9 % und 431 Transaktionen auf ein ähnliches Niveau kommt wie zuletzt 2014.
Landeshauptstadt steigert Transaktionswert um +30,1 %
Laut dem RE/MAX ImmoSpiegel 2022 herrschte in Niederösterreich bei den Umsatzzahlen mit einem Bundesland-Durchschnitt von -0,3 % nahezu Stillstand. Für einzelne Bezirke sieht das aber ganz anders aus. Wesentlich dynamischer ging es zum Beispiel in der Stadt St. Pölten zu, die ihren Transaktionswert um +30,1 % steigerte und damit die neue Bestleistung von 245,1 Mio. Euro schaffte.
Trotz Mengenverluste weitere neun Rekordumsätze
Einen nicht ganz so großen Sprung, aber dennoch ein sattes Plus von 26,8 %, gelang Neunkirchen, das 2022 auf 268,1 Mio. Euro erhöhte. Platz drei bei den Steigerungsraten übernimmt – trotz starker Mengeneinbußen - Waidhofen/Thaya und knackt mit +21,2 % und 40,7 Mio. Euro eine neue Millionen-Hürde. Wr. Neustadt (Stadt + Land) visiert bereits die halbe Milliarde an und steigert seinen Umsatz um +19,1 % auf 485,6 Mio. Euro. Hollabrunn überbietet 2022 seinen Immobilienverkaufswert von 2021 um +11,8 % und landet bei 123,7 Mio. Euro Transaktionswert. Rang sechs belegt Zwettl (+11,1 %, 48,6 Mio. Euro), Rang sieben Horn mit +10,6 % und 68,7 Mio. Euro. Die Top-Ten mit einem Plus als Vorzeichen und neuen Rekordwerten vervollständigen Bruck/Leitha (+8,8 %, 599,5 Mio. Euro), Korneuburg (+5,4 %, 551,3 Mio. Euro) und St. Pölten Land (+2,3 %, 449,2 Mio. Euro).
Einziger Bezirk mit Umsatzplus, aber ohne Bestwert, ist Scheibbs: +0,4 % entspricht 59,4 Mio. Euro. Gegenüber dem statistischen Ausreißer-Jahr von 2019 ist das jedoch ein Minus von 62,2 %.
Mödling und Melk: Wertentwicklung von 2021 fällt steil ab
Mit -0,1 % spürt Tulln noch am wenigsten den Umsatzrückgang und hält sich stabil bei 590,3 Mio. Euro. Gänserndorf büßt prozentual -0,8 % ein, was einer Gesamtsumme von 452,7 Mio. Euro entspricht. Etwas stärker fallen die Umsatzzahlen in Amstetten inkl. Waidhofen/Ybbs (-1,1 %, 267,8 Mio. Euro), Krems (Stadt + Land; -2,2 %, 295,8 Mio. Euro), Baden (-3,8 %, 838,8 Mio. Euro), Mistelbach (-3,9 %, 201,6 Mio. Euro) und Gmünd (-7,2 %, 48,3 Mio. Euro).
Mödling konnte 2021 noch mit einem Plus von 78,7 % ein phänomenales Ergebnis erzielen. War es zu diesem Zeitpunkt prozentual der zweithöchste Zuwachs im Bundesland, so ist es 2022 der drittstärkste Rückgang. Ein Minus von 13,0 % lässt den Bezirk Mödling wieder unter die Milliarden-Euro-Grenze zurückfallen und bei 964,4 Mio. Euro landen – was nichtsdestotrotz Rang eins unter den blau-gelben Bezirken und sein zweitbestes Ergebnis bisher bedeutet.
Die Bezirke Lilienfeld und Melk müssen den relativ gesehen höchsten Umsatzrückgang einstecken: Lilienfeld mit -39,3 % (34,9 Mio. Euro) nur das viertstärkste Ergebnis bisher und Melk – im RE/MAX ImmoSpiegel 2021 mit +84,2 % noch als Wachstumskaiser betitelt – das um -43,3 % auf 138,0 Mio. Euro Gesamtumsatz hinter die Vorjahreszahlen fällt. Dennoch das zweithöchste Ergebnis bisher.
Die Top-Immobilienverkäufe in Niederösterreich
Das teuerste Immobilienobjekt, das 2022 in Niederösterreich verbüchert wurde, wurde schon im Bundesteil unter den Top fünf angeführt. Dahinter reihen sich eine Innenstadtliegenschaft mit 8.400 m² Nutzfläche und 27.100 m² Grund im Bezirk Neunkirchen um 29,3 Mio. Euro ein, ebenso ein Grundstück im Bezirk Baden mit 35.700 m² um 28,8 Mio. Euro und eine Liegenschaft im Bezirk Bruck/Leitha mit 214.000 m² Grund um 22,5 Mio. Euro. Rang fünf geht an ein Grundstück im Bezirk Mödling mit 54.000 m² um 17,7 Mio. Euro.
Der Wert der Top Ten in Niederösterreich liegt 2022 vergleichsweise schwach bei 230,1 Mio. Euro (2021: 326,5 Mio. Euro), jener der Top 100 bei 757,0 Mio. Euro (2021: 872,5 Mio. Euro).
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STEIERMARK
Der Menge nach Dritter, trotz Umsatzverluste höher im Werte-Ranking
Mengenmäßig hält sich die Steiermark 2022 mit 22.003 Verbücherungen auf Rang 3 unter den Bundesländern – hinter Niederösterreich und Wien, auch wenn der Rückgang so groß war wie in keinem anderen Bundesland: – 3.494 Kaufakte. Damit liegt die Handelsmenge zwischen den Zahlen von 2019 und 2020. Wertmäßig kam sie zwar knapp unter 2021, kann aber einen Rang wettmachen und schafft trotz Umsatzeinbußen von -1,1 % einen Transaktionswert von 4,61 Mrd. Euro und tauscht damit die Plätze mit Tirol.
Nur Murtal als einziger Bezirk über Vorjahresmenge
Von allen Bezirken konnte nur das Murtal seinen Höchststand von 2021 überbieten und verkaufte 2022 mit 995 Immobilien um +4,6 % mehr. Dem steht der größte steirische Mengenrückgang aus Leoben gegenüber, mit -24,4 % – und insgesamt 762 Verkaufsabschlüssen. 2021 konnte sich der Bezirk noch über mehr als 1.000 Verbücherungen freuen.
Graz fällt weiterhin zurück
Auf Rang zwei, aber mit einem leichten Minus von 0,4 % findet sich der Bezirk Murau der, um -2 Einheiten auf 515 Einheiten zurückfiel. Ebenfalls noch in den einstelligen Minusbereich fallen die Bezirke Liezen (-5,8 %, 1.690 Verbücherungen), Hartberg-Fürstenfeld (-7,0 %, 1.456) und Weiz (-9,2 %, 1.313).
Ab Rang sechs folgen bereits zweistellige Mengeneinbußen, angeführt vom Bezirk Leibnitz, der -12,2 % weniger Kaufabschlüsse melden konnte – insgesamt 1.682. Dahinter reiht sich Bruck-Mürzzuschlag, das mit -13,8 % dem Bundesland-Durchschnitt (-13,7 %) entspricht und auf exakt 1.300 Einheiten kommt – immerhin nur -2,0 % gegenüber 2020. Wie schon 2021 setzt Graz auch 2022 mit einem Minus fort. 6.238 Verkäufe sind nur mehr das bisher viertbeste Ergebnis und bedeuten ein prozentuelles Minus von 14,8. Damit ist auch der Landeshauptstadt-Anteil am Bundesland von 33,8 % (2020) über 28,7 % (2021) um weitere 0,4 Prozentpunkte auf 28,4 % gesunken. Die noch fehlenden Bezirke sind die Südoststeiermark (-15,7 %, 1.382), Voitsberg (-17,3 %, 750) und Graz-Umgebung (-19,6 %, 3.002).
Deutschlandsberg hatte 2021 erstmals die 1.000er Hürde geschafft, fällt 2022 aber um -22,8 % auf 918 zurück, knapp mehr als 2019. Leoben ist, wie oben erwähnt, das Schlusslicht bei der Marktentwicklung.
Graz hält Abstand beim Wert
Einzigartig ist in der Steiermark die Umsatzbedeutung der Landeshauptstadt, auch wenn diese von 37,9 % (2021) erneut abgesunken ist, nämlich auf 36,5 % (2022). Trotz einem Umsatzrückgang von -4,8 % bzw. -17,5 % gegenüber seinem Rekordjahr 2020 verzeichnet Graz nach wie vor mit 1,68 Mrd. Euro mit Abstand den höchsten Immobilienverkaufswert in der Steiermark, wenngleich er historisch betrachtet nur zwischen denen der Jahre 2018 und 2019 lag.
Dynamisches Murau
Mit fast einer Milliarde Euro weniger Umsatz als die Landeshauptstadt folgt Graz-Umgebung: 702,3 Mio. Euro bedeutet 2022 Rang zwei beim Umsatz, trotz einem Minus von 9,5 %.
Den höchsten Umsatzzuwachs erzielte Murau mit +16,4 % und steigert sich auf eine Bestleistung von 96,3 Mio. Euro.
Dicht hintereinander folgen Liezen, das zum zweiten Mal in Folge eine Hundert-Millionen-Hürde überwindet, mit +15,4 % (421,4 Mio. Euro) und Leibnitz, das um +15,3 % auf 356,0 Mio. Euro erhöht. Zu den Gewinnern zählen außerdem das Murtal (+13,6 %, 164,8 Mio. Euro), Weiz (+12,6 %, 224,5 Mio. Euro) und Bruck-Mürzzuschlag (+12,0 %, 232,1 Mio. Euro).
Mit einem Minus von 1,7 % (163,3 Mio. Euro) reiht sich Deutschlandsberg in der Mitte auf Rang sieben ein. Relativ dicht beisammen liegen Hartberg-Fürstenfeld mit -4,5 % (175,7 Mio. Euro), die bereits genannte Landeshauptstadt, sowie die Südoststeiermark mit -5,7 % (148,3 Mio. Euro). Leoben mit -11,6 % (123,0 Mio. Euro) und Voitsberg mit -27,1 % (117,2 Mio. Euro) vervollständigen das Bild.
Die Top-Verbücherungen 2022 in der Steiermark
Ein Gebäudekomplex mitten in der Grazer Innenstadt auf 3.400 m² Grundfläche wurde um 35,0 Mio. Euro gehandelt. Für ein Grazer Bürogebäude mit 2.900 m² Gebäudefläche und 5.100 m² Grund bezahlte man 27,0 Mio. Euro. Eine weitere Grazer Innenstadtliegenschaft mit 7.100 m² Gebäudefläche war einem Käufer 25,2 Mio. Euro wert, ein Grundstück mit 94.400 m², ebenfalls in Graz, 25,0 Mio. Euro und ein Hotel im Bezirk Leibnitz auf 52.100 m² Grund 21,3 Mio. Euro.
Die Top Ten waren 2022 in der Steiermark 221,0 Mio. Euro teuer, 2021 kosteten sie 215,2 Mio. Euro. Die steirischen Top 100 Verbücherungen hatten 2022 einen Wert von 689,5 Mio. Euro, im Jahr davor 624,0 Mio. Euro.
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OBERÖSTERREICH
Platz vier bei der Anzahl der Verkäufe
Mit 20.666 Verbücherungen im Jahr 2022 ist in Oberösterreich ein Minus von 2.683 Einheiten oder -11,5 % festzustellen. Die gleiche Dynamik vollzog sich auch in der Steiermark, dort aber stärker, weshalb sich diesmal der Abstand zwischen den beiden Nachbarn um ein Drittel verkürzt hat (von 2.148 auf 1.337 Verkäufe).
Platz zwei beim Umsatzzuwachs
Beim Umsatz konnte sich Oberösterreich 2022 stark steigern und nach Kärnten sogar die zweithöchste prozentuelle Steigerung erzielen. In Zahlen ausgedrückt: +6,9 % ergeben einen Immobilienumsatz von 5,36 Mrd. Euro. Im Zehnjahresvergleich bedeutet dies mit +148,6 % Rang sechs, im Fünfjahresvergleich jedoch +70, 0 % und damit den Spitzenwert unter den Bundesländern.
Drei von 16 Bezirken über der Vorjahresmenge
Mit +6,7 % verzeichnet Kirchdorf nicht nur die höchste Zuwachsrate, sondern knackt mit 809 Kaufakten auch die nächste Hundertermarke. Nummer zwei ist die Landeshauptstadt Linz mit einem Anstieg von +1,6 % auf 2.360 Einheiten. Braunau erhöht seine Stückzahl um ein zartes Plus von 0,3 % auf 1.917 Transaktionen. Neue Rekordwerte für alle drei Bezirke.
Freistadt verliert ein Drittel seiner Gesamtmenge
Schärding schrammt mit -0,7 % knapp am Plus vorbei, vermeldet 816 verbücherte Immobilien. Es folgen Linz-Land mit -2,8 % und 2.382 Einheiten, Urfahr-Umgebung mit -6,5 % (1.170), Wels (Stadt + Land) mit -9,1 % (2.171) und Perg mit -10,0 % (781).
Im Bundesland-Durchschnitt lag der Mengenrückgang bei -11,5 %. Knapp darunter liegt Steyr (Stadt + Land), das um -13,4 % weniger Verträge abschließen konnte und gesamt auf 1.205 kommt. Grieskirchen – 2021 zum ersten Mal mit vierstelligen Mengenangaben – verliert um -15,4 % und wird mit 847 Einheiten wieder dreistellig.
Eferding büßt -17,5 % ein und kommt auf gesamt 302 Verkäufe. Rohrbach fällt mit -21,4 % auf 722 Einheiten zurück und damit knapp unter die Menge von 2020.
Ein ähnliches Schicksal wie Eferding (2021 erstmals vierstellig) teilt auch Ried, das von einer Gesamtmenge von 1.103 um -21,8 % auf 863 zurückfällt.
Einen herberen Verlust mussten da schon die übrigen Bezirke einstecken: Vöcklabruck legte 2021 mit +22,3 % und 2.570 Verbücherungen einen neuen Bezirksrekord vor. 2022 folgt ein Minus von 23,6 % auf 1.964 Verbücherungen und liegt dadurch seit 2017 erstmals wieder unter der 2.000er-Marke. Auch Gmunden fällt durch einen Rückgang von -24,3 % auf 1.701 Vertragsabschlüsse wieder unter die gerade erstmals überwundene 2000er-Hürde. Freistadt verliert gar ein Drittel (-33,1 %) seiner Gesamtmenge von 2021 und kommt mit 656 Abschlüssen auf die Menge von 2019.
Umsätze: Linz geht Richtung Milliarde, sechs neue Bezirksrekordumsätze
Den RE/MAX Experten zufolge konnten sechs Bezirke neue Rekorde einfahren. Angeführt werden diese von der Landeshauptstadt, wo mit +33,3 % das Umsatzwachstum 2022 am höchsten war und einen Anstieg auf 918,2 Mio. Euro bescherte.
An zweiter Stelle liegt der Bezirk Braunau, das es dank +21,2 % erstmals über 400 Mio. Euro schaffte, nämlich auf 406,2 Mio. Euro. Zu den Gewinnern zählen außerdem der Bezirk Kirchdorf, der um +18,2 % auf 170,3 Mio. Euro erhöhen konnte, Linz-Land mit +15,7 % (818,0 Mio. Euro) sowie Schärding mit +9,9 % (131,1 Mio. Euro).
Auch Perg – zwar nur mit einer leichten Steigerung um +0,3 % –– ist mit 138,8 Mio. Euro in Rekordlaune.
Vier weitere Bezirke konnten zwar ebenfalls den Immobilienumsatz steigern, verzeichnen aber keine neuen Bestwerte: Voran Steyr (Stadt + Land) mit +6,1 % (280,3 Mio. Euro), dahinter liegt Urfahr-Umgebung mit +5,4 % (262,9 Mio. Euro) über dem Vorjahreswert, gefolgt von Wels (Stadt + Land) mit +1,3 % und 569,0 Mio. Euro.
Siebenmal sinkt der Umsatz
In Vöcklabruck ist der Abfall des Transaktionswertes 2022 weniger steil als bei den Mengen. Mit -1,7 % fällt der Bezirk auf 593,2 Mio. Euro. Dahinter liegen Eferding (-2,7 %, 68,3 Mio. Euro), Ried (-3,8 %, 184,4 Mio. Euro), Grieskirchen (-7,0 %, 162,6 Mio. Euro), Gmunden (-11,6 %, 459,3 Mio. Euro) und Rohrbach (-13,3 %, 76, 0 Mio. Euro). Wie schon bei den Mengenverlusten erleidet Freistadt auch bei den Umsatzrückgängen die größten Rückschläge im Bundesland und erzielt mit -23,9 % zum Vorjahr einen Transaktionswert von 116,4 Mio. Euro – und bleibt damit trotzdem noch um +4,1 % über den Umsatz von 2020!
Top-Immobilienverkäufe in Oberösterreich
Die Top-Immobilien des Landes sind extrem wirtschaftslastig: Eine Logistikliegenschaft im Bezirk Linz-Land wechselte laut IMMOunited für 45,0 Mio. Euro den Eigentümer, ebendort eine Handelsimmobilie mit beinahe 50.000 m² Gebäudefläche um 40,0 Mio. Euro. Ein Wirtschaftspark in der Landeshauptstadt mit 5.300 m² Nutzfläche kostete 35,3 Mio. Euro, eine Gewerbe-Liegenschaft im Osten des Bezirks Linz-Land 23,0 Mio. Euro und ein Bürohaus in Linz mit 7.300 m² Nutzfläche geradeaus 20,0 Mio. Euro.
Die Summe der Verkaufspreise der Top Ten in Oberösterreich steigerte sich von 150,2 Mio. Euro (2021) auf 238,3 Mio. Euro, (2022), jene der Top 100 von 537,7 Mio. Euro auf 760,4 Mio. Euro.
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TIROL
Die fünf Milliarden Euro: frühestens im nächsten Jahr
2021 schienen die Umsätze zu explodieren und das Überschreiten der 5-Mrd.-Euro-Schwelle zum Greifen nahe. Jedoch muss sich Tirol wohl noch etwas gedulden. 12.763 Immobilienverkäufe bedeuten eine Mengenreduktion von -9,4 %. Damit einhergehend brach auch der Umsatz um -6,8 % (4,60 Mrd. Euro) ein – der stärkste prozentuelle Umsatz-Rückgang im Bundesländer-Ranking und um 333,4 Mio. Euro weniger. Dennoch sind die Mengen innerhalb der letzten fünf Jahre um +17,4 % gestiegen, im Zehnjahresvergleich um +64,3 %. Der Wert der gehandelten Immobilien hat sich laut RE/MAX Experten gegenüber 2017 beinahe um die Hälfte erhöht (+49,2 %). Gegenüber 2012 beträgt das Plus sogar stolze 152,6 %.
Reutte kann Tirol nicht allein retten
Im Durchschnitt zieht sich ein Mengenrückgang von -9,4 % durch beinahe alle Tiroler Bezirke. Als große Ausnahme präsentiert sich 2022 Reutte, das um +19,0 % an Menge zulegen konnte und damit seit 2013 erstmals wieder vor Landeck liegt, das sich mit -1,7 % und 774 Kaufakten auf Platz zwei im Dynamikranking einreiht. Schwaz liegt mit -4,4 % (1.461 Verkäufe) dahinter. Es folgen Kufstein mit -7,7 % Mengeneinbuße (1.706) und die Landeshauptstadt mit -8,3 % (1.951 Transaktionen). Zweistellig wird es schließlich mit Lienz, das bei -11,9 % zum Vorjahr 620 Transaktionen im Jahr 2022 verzeichnen kann. Dazu gesellen sich noch Kitzbühel (-12,1 %, 1.683), Innsbruck-Land (-14,7 %, 2.760) und Imst, das trotz -20,2 % (1.024) weniger Verbücherungen noch knapp über der Menge von 2020 bleibt.
Höchster Einbruch – Höchster Umsatz
333,4 Mio. Euro Umsatz fehlt Tirol auf das 2021er Ergebnis. 357,6 Mio. Euro „davon“ fehlen im Bezirk Kitzbühel. Kitzbühel ist nicht der einzige Bezirk mit einem Umsatzminus, aber sechs der neun Tiroler Bezirke konnten 2022 umsatzmäßig zulegen, davon fünf mit neuem Rekord. Ohne Kitzbühel wäre Tirol umsatzmäßig 2022 im Plus.
Aber trotz Umsatzeinbruch von -21,7 % bildet Kitzbühel immer noch die Spitze der Tiroler Bezirksumsatzzahlen: 1,29 Mrd. Euro sind nach wie vor 28,1 % des Bundeslandumsatzes und anhaltend das zweitbeste Ergebnis bisher.
Demgegenüber steht das größte Umsatzplus in Landeck: +18,0 % lassen den Bezirk erstmals seit 2013 wieder eine Einhundert-Millionen-Euro-Marke überschreiten und bescheren ihm 234,1 Mio. Euro, um 35,7 Mio. Euro mehr als zuletzt.
Bezirke mehrheitlich im Plus, dennoch -6,8 % im Bundes-Durchschnitt
Reutte überbietet das Jahr 2021 mit +8,0 % und einem Umsatz von 169,2 Mio. Euro, knapp gefolgt von Kufstein mit einem Plus von 7,5 % (607,4 Mio. Euro) und Lienz mit +5,5 % (118, 9 Mio. Euro). Relativ wenig Bewegung zeigt sich in den Umsatzzahlen der Landeshauptstadt (+0,9 %, 666,9 Mio. Euro) und des Bezirkes Innsbruck-Land (+0,4 %, 862,3 Mio. Euro).
Nicht nur Mengenrückgänge, sondern auch Umsatzeinbußen finden sich hingegen im Bezirk Imst, der mit -7,9 % (255,5 Mio. Euro) am nächsten beim Bundesland-Durchschnitt (-6,8 %) liegt, und in Schwaz, mit einem Minus von 13,3 % (393,1 Mio. Euro).
Auch bei den höchsten prozentuellen Jahresumsatz-Steigerungsraten führt im Fünfjahresvergleich Kitzbühel (+111,4 %), vor Reutte (+103,3 %) und Landeck (+65,0 %). Im Zehnjahresvergleich liegt jedoch Reutte (+270,1 %), vor Imst (+230,1 %) und Landeck (225,3 %), dort haben sich die Umsätze mehr als verdreifacht.
Die Top-Immobilienverkäufe in Tirol
Auch wenn der Markt im Bezirk Kitzbühel schon einmal stärker war, für die Nummer eins in Tirol reicht es allemal: Ein „Einfamilienhaus“ im Bezirk Kitzbühel mit sieben Tiefgaragenplätzen und 740 m² Nutzfläche auf vier Etagen und 1.400 m² Grund führt mit 28,0 Mio. Euro das Ranking an. Auf Platz zwei ein Gebäude in der Landeshauptstadt mit 7.900 m² Grund um 22,3 Mio. Euro. Dahinter ein weiteres Einfamilienhaus im Raum Kitzbühel um 19,6 Mio. Euro, gefolgt von einem Hotel in der Nähe um 18,5 Mio. Euro und einem weiteren Hotel im Bezirk Imst um 18,4 Mio. Euro.
Der Wert der Top Ten fiel 2022 auf 186,1 Mio. Euro, nach 257,9 Mio. Euro im Jahr 2021.
Weniger dramatisch der Rückgang bei den Top 100: von 863,2 Mio. Euro (2021) auf 801,6 Mio. Euro (2022).
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KÄRNTEN
Weniger Immobilienverkäufe
Da Kärnten 2021 der bundesweit zweithöchste Zuwachs an Immobilienverkäufen gelang, konnte das südlichste Bundesland den Abstand zu Salzburg spürbar vergrößern. 2022 fand jedoch ein Kurswechsel statt. 10.831 Immobilienverkäufe in Kärnten bedeuten -11,8 % Mengenrückgang. Nur die Steiermark und Vorarlberg hatten prozentual noch höhere Rückgänge. Salzburg hingegen verzeichnet die geringsten Rückläufe unter allen Bundesländern. Somit schrumpfte der Kärntner Vorsprung von 1.159 Transaktionen auf 167.
Im Fünfjahresvergleich schaffte es Kärnten mit +26,7 % auf Rang drei unter den Bundesländern, im Zehnjahresvergleich mit +56,1 % auf Rang sechs.
Immer noch Platz 1 bei den Transaktionswerten
Rosiger sieht es in puncto Umsatzwachstum aus. Auch wenn ein Plus von 8,1 % eher verhalten wirkt – vor allem gegenüber dem Plus von 35,5 % im Jahr davor – so ist es österreichweit wieder das größte Wachstum. Dennoch: Kärnten hat einiges aufzuholen und holt auf, denn im Zehnjahresvergleich reicht es für Kärnten beim Immobilienverkaufswert mit +123,6 % nur für den letzten Platz, beim Fünfjahresvergleich (+67,0 %) ist es schon der dritte Platz. Die Umsatzzahlen von 2,46 Mrd. Euro halten Kärnten im Ranking auf Rang 8, noch vor dem Burgenland und der Abstand zu Vorarlberg schwindet im Moment.
Spittal/Drau und Hermagor mit neuen Höchstmengen
Ein Verkaufsplus von 4,3 % ist 2022 das höchste der Gefühle unter allen Kärntner Bezirken und kommt aus Spittal/Drau. Auch wenn es in absoluten Zahlen nur Rang 4 bedeutet, sind 1.655 Einheiten dort ein neuer Spitzenwert. Selbiges gelang nur noch Hermagor: +4,0 % bringen es auf 466 Einheiten, so viele wie noch nie
St. Veit: Tausendermarke in weite Ferne gerückt
Die anderen sieben Bezirke können 2022 nicht an ihren Transaktionszahlen vom Vorjahr anknüpfen. Einstellig bleiben die Verluste noch in Klagenfurt-Land mit -4,4 % (1.492 Einheiten) und Klagenfurt Stadt mit -6,7 % (1.938 Einheiten). Zweistellige Minuswerte sind es bereits in Wolfsberg: -12,7 % (648), was in etwa dem Kärntner Durchschnitt (-11,8 %) entspricht. Feldkirchen fällt um -14,2 % zurück (580), Völkermarkt um -14,3 % (753) und Villach hält trotz starkem Verlust von -23,2 % Rang 1 bei den Transaktionen und erreicht mit 2.578 ähnlich viele Einheiten wie in den Jahren 2020 und 2019, auch wenn zu 2021 -788 Objekte fehlen. Ähnlich sieht die Entwicklung im Bezirk St. Veit aus, der 721 Immobilienverkäufe (-24,3 %) registrieren konnte und sich damit wieder auf dem Level von 2020 einpendelt.
Top-Verbücherungen in Kärnten
„Klagenfurt-Land“ und „Gebäude am See“: Diese Kombi garantiert immer wieder Spitzenplätze im Kärntner Immobilienranking. 2022 sind es eine Wörthersee-Liegenschaft mit 19.000 m² Grund um 40,0 Mio. Euro auf Platz eins und eine zweite mit 2.200 m² Grund um 15,5 Mio. Euro ex aequo auf dem Dritten.
Dazu laut IMMOunited noch ein Gebäude in der Stadt Villach mit 11.500 m² Grund um 21,2 Mio. Euro, 610 ha Waldfläche in Klagenfurt-Land um 15,5 Mio. Euro und eine Liegenschaft in der Landeshauptstadt um 14,9 Mio. Euro.
Die Top Ten in Kärnten steigen von 106,4 Mio. Euro (2021) auf 161,7 Mio. Euro Gesamtwert im Jahr 2022, die Top 100 von 418,7 Mio. Euro auf 485,1 Mio. Euro.
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SALZBURG
Das Plus wächst mit den Jahren
Seit 2020 ist zwischen Salzburg und Kärnten ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu beobachten. Doch auch 2022 schafft Salzburg es nicht, Kärnten zu überholen – und das, obwohl Kärnten zu jenem Drittel der Bundesländer zählt, das die höchsten Mengeneinbußen bei den Immobilienverläufen und Salzburg das geringste Minus verzeichnet. In konkreten Zahlen bedeutet das für Salzburg ein Rückgang um -4,1 %. 10.664 Kaufakte liegen ziemlich exakt in der Mitte der Werte von 2021 und 2020. Im Fünfjahresvergleich ist dies ein Plus von 35,9 % und im Zehnjahresvergleich +87,9 % und damit rund +15 % bzw. +30 % über dem Österreich-Durchschnitt
Umsatz entspricht dem Bundes-Durchschnitt
Im direkten Vergleich mit Kärnten wird deutlich, dass zumindest umsatzmäßig Salzburg den Kärntnern weit voraus ist. Den Mengenrückgang konnte Salzburg gut wegstecken: 3,37 Mrd. Euro sind ein zartes Plus von 1,7 % und das so nahe dem Bundes-Durchschnitt von +1,9 % wie sonst nirgendwo.
Trendwende im Tennengau
Schon 2021 lenkte der Flachgau die Aufmerksamkeit auf sich, da er als erster aller Salzburger Bezirke die 3.000er-Marke überspringen konnte. 2022 verzeichnet der Bezirk mit +17,2 % den größten Mengenzuwachs und eine Summe von 3.551 Einheiten. Der Tennengau kann prozentual beinahe mithalten und kommt mit +16,3 % auf 741 Kaufakte − eine Hundertachtziggradwende, da der Bezirk 2021 noch stark schwächelte und mit einem Minus von 28,5 % von sich reden machte.
Pinzgau und Stadt Salzburg schwächeln
Nach den Höhenflügen von 2021 pendeln sich die Transaktionsmengen 2022 bei den anderen Salzburger Bezirken wieder bei jenen von 2020 ein. Mit -2,0 % liegt auch der Lungau (Tamsweg) leicht im Minus (388). Hatte der Pongau (St. Johann) 2021 noch die größte Zuwachsrate im Bundesland Salzburg, meldet er 2022 den drittstärksten Mengenrückgang: -6,6 % (1.805).
Zweimal lassen sich zweistellige Minus-Werte finden: einmal in der Landeshauptstadt Salzburg mit -17,3 % und 2.245 Verbücherungen und einmal im Pinzgau (Zell/See) mit -19,8 % und 1.934 Kaufakten.
Anteil Stadt Salzburg plus Salzburg-Umgebung wächst weiter
Der Konzentrationsgrad des Zentralraumes (Anteil Stadt Salzburg plus Salzburg-Umgebung am Bundesland) ging 2021 laut den RE/MAX Experten um +0,8 Prozentpunkte auf 51,7 % nach oben, blieb aber immer noch unter dem langjährigen Durchschnitt von 54,0 %. 2022 sieht dies schon deutlich anders aus: Ein Anstieg um 2,7 Prozentpunkte bedeuten 54,4 % der gehandelten Immobilien für den Zentralraum
Immobilienumsatz: Tennengau und Salzburg Umgebung führen
Ähnlich wie bei den Transaktionsmengen, sieht es auch bei den Umsatzzahlen aus, wo Salzburg Stadt und Umgebung nach wie vor den größten Anteil ausmachen.
Ein Umsatzplus verzeichnen der Tennengau (+13,7 % bei 209,5 Mio. Euro), der Pongau (+113,5 % mit 469,3 Mio. Euro) sowie der Flachgau (+8,0 %, 964,3 Mio. Euro).
Die Landeshauptstadt verliert -1,9 % gegenüber 2021, kann sich jedoch über der Milliarden-Euro-Grenze halten. Ebenso ein Minus verzeichnen der Lungau mit -2,7 % (61,8 Mio. Euro) und der Pinzgau mit -11,0 % (594,4 Mio. Euro).
Im Fünfjahresvergleich führt den RE/MAX Experten zufolge abermals St. Johann mit einer Umsatzverdoppelung (+102,5 %), neuerdings ebenso im Zehnjahresvergleich mit einer Verdreifachung (+210,1 %).
Salzburger Top-Deals
Ein Bürogebäude in der Landeshauptstadt führt 2022 die Salzburger Top Five Liste an. Im Flachgau folgt laut IMMOunited eine Wohnhausanlage mit 10.300 m² Gebäudefläche auf 23.100 m² Grund um 15,5 Mio. Euro. Eine Wohnung mit wohl einer der bekanntesten und teuersten Salzburger Adressen liegt auf Rang drei: 14,7 Mio. Euro. Dahinter im bunten Mix eine Landwirtschaft im Flachgau nahe der Stadt mit 6.400 m² um 14,0 Mio. Euro und eine weitere Liegenschaft in der Stadt auf 740 m² Grund um 13,6 Mio. Euro.
Die weiteren der Top Ten sind allesamt in der Stadt oder im Flachgau. Ihr Wert beträgt 2022
149,5 Mio. Euro. 2021 waren es noch 171,0 Mio. Euro.
Kaum Veränderung beim Wert der Top 100: 2021 waren diese 546,1 Mio. Euro wert, im Jahr 2022 dann 537,8 Mio. Euro.
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VORARLBERG
Steil hinauf und steil hinunter
Mit +17,0 % schafft das Ländle 2021 einen großen Sprung nach vorne und landete auf Rang drei bei der prozentuellen Mengenentwicklung unter allen Bundesländern. 2022 ist Konsolidierung das Wort der Stunde: Von 8.707 Immobilienverkäufen auf 7.455 sind um -1.252 Immobilienkäufe oder -14,4 % weniger. Das bedeutet auch beinahe eine exakte Wiederholung von 2020 (7.444).
Auch beim Umsatz muss Vorarlberg erstmals seit dem Jahr 2017 wieder einen Rückgang hinnehmen. 2,63 Mrd. Euro sind um -30,9 Mio. Euro weniger und ein prozentuelles Minus von 1,2 %, also um - 3,1 Prozentpunkte unter dem Österreichtrend. Nur Tirol liegt mit -6,8 % noch darunter und damit auf Rang neun.
34,5 Prozentpunkte Dynamikdifferenz zwischen Bregenz und Dornbirn
Mit +2,4 % und insgesamt 2.704 Immobilienverkäufen verbessert Bregenz 2022 nur marginal die Absatzstatistik Vorarlbergs. Mit -7,9 % schafft es Bludenz auf 1.160 Vertragsabschlüsse. -20,3 % und 2.209 Einheiten sind das neue Ergebnis in Feldkirch, das weit weg liegt von den +44,4 % aus dem Jahr 2021. Der Bezirk Dornbirn sackt am stärksten ab: Mit -32,1 % kommt er auf 1.382 Kaufakte, gerade noch ein Plus von 1,3 % gegenüber 2019.
Bludenz rund 20 Prozent über dem Bundesland-Durchschnitt
Wie schon in anderen Bundesländern zu beobachten, ist der Mengeneinbruch nicht immer gleichbedeutend mit einem ebenso starken Umsatzeinbruch. Bludenz führt – entgegen dem Österreichtrend von +1,9 % mit +18,6 % das Vorarlberger Umsatzwachstums-Ranking an, kommt damit auf 444,2 Mio. Euro und somit erstmals über die Grenze von 400 Mio. Euro.
Bregenz – als einziger Bezirk mit Mengenzuwachs – erhöht auch die Umsatzwerte um +8,5 % auf 879,5 Mio. Euro. Hinter 2021 zurück, aber noch weit über 2020, liegt Feldkirch mit einem Rückgang von -2,6 % auf 755,9 Mio. Euro. Weit dahinter liegt Dornbirn mit -21,5 % und 546,17 Mio. Euro. Ein relativer Verlust, wenn man berücksichtigt, dass dieser Wert +5,1 % über dem Umsatz von 2020 liegt.
Bei der Immobilienverkaufszahl bewegen sich laut RE/MAX Aufzeichnungen die Fünfjahresvergleiche zwischen +0,2 % (Dornbirn) und +58,6 % (Bregenz), das Bundesland kommt auf +35,9 %, ex aequo mit Salzburg auf Rang eins. Im Zehnjahresvergleich liegt Vorarlberg mit +52,1 % auf Rang sechs.
Beim Wert der verkauften Immobilien liegt zu 2017 die Bandbreite zwischen +34,1 % (Dornbirn) und +96,6 % (Bregenz), das Bundesland mit +68,9 % auf Platz zwei hinter dem Burgenland.
Im Zehnjahresvergleich beträgt das Plus 162,4 %, das bedeutet wiederum hinter dem Burgenland Rang zwei.
Die wichtigsten Vorarlberger Immobilienverkäufe
Eine Produktions- und Logistikliegenschaft mit 28.900 m² Grund und 8.200 m² Gebäudefläche im Bezirk Bludenz ist 2022 in Vorarlberg an der Spitze. Preis: 28,5 Mio. Euro. Ein innerstädtisches Gebäude in Feldkirch sieht IMMOunited auf Rang zwei mit 18,1 Mio. Euro. Dahinter platzieren sich zwei Hotelgebäude im Bezirk Bludenz mit 14,3 Mio. Euro und 13,8 Mio. Euro. Auf Rang fünf ein Bürogebäude in Feldkirch um 11,5 Mio. Euro.
Auftrieb verzeichnen die Vorarlberger Top Ten. Waren sie 2021 nach einem Rückgang um die Hälfte nur 81,1 Mio. Euro wert, nähern sie sich 2022 mit 131,3 Mio. Euro wieder gewohnten Regionen.
Auch die Top 100 haben zugelegt: von 330,8 Mio. Euro (2021) auf 416,9 Mio. Euro (2022).
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BURGENLAND
Das Burgenland hält sich weiterhin gut
Für 2022 meldet das Burgenland 7.221 verbücherte Immobilien und fällt damit um -548 Stück im Vergleich zu 2021 zurück, bleibt gleichzeitig aber immer noch über allen anderen Jahren. Der Mengenrückgang ist eher harmlos, betrachtet man ihn in Relation zum gesamtösterreichischen Markt: So verzeichnet das Burgenland mit -7,1 % nämlich nach Salzburg den zweitschwächsten prozentuellen Mengenrückgang
Auch bei der Umsatzentwicklung kann sich das Burgenland gut behaupten und innerhalb eines Jahres einen Rang wettmachen. Während Gesamtösterreich um +1,9 % zulegen konnte, schaffte das Burgenland +6,6 % und belegt damit Rang drei. Dies alles auf vergleichsweise niedrigem Niveau, aber 914,6 Mio. Euro sind um +56,8 Mio. Euro mehr als 2021 und jemals zuvor.
Zweimal Platz 1 für Oberwart
Das Rennen zwischen Eisenstadt (Stadt + Umgebung + Rust) und Neusiedl geht in die nächste Runde. Wie prognostiziert, konnte die Landeshauptstadt samt Umland den zuletzt hauchdünnen Vorsprung weiter ausbauen und liegt mit 1.445 verkauften Immobilien um +191 vor Neusiedl. Das liegt daran, dass Eisenstadt zu jenen beiden Bezirken zählt, die ihre Transaktionen steigern konnten. Der zweite im Bunde mit exakt derselben Anzahl an Immobilienverkäufen ist Oberwart. Der Bezirk liegt damit nicht nur in absoluten Zahlen ex aequo mit Eisenstadt auf Platz eins (und nur -9 Einheiten hinter seinem Spitzenwert von 2016), sondern auch prozentual mit einem Plus von 4,9 %. Dies allerdings ganz allein, denn Eisenstadt konnte nur um +1,8 % zulegen.
Güssing fehlen mit 1.042 Verkäufen auf das Vorjahr -11,3 %, Neusiedl mit 1.254 Einheiten -11,4 % und Jennersdorf mit 516 Stück -11,8 %. Etwas abgeschlagen rangieren die Bezirke Mattersburg mit -12,7 % bei 690 Verbücherungen und Oberpullendorf mit -17,8 % bei 829.
Verkaufswert dreimal über dem Durchschnitt
Mehr Zuwächse gibt es bei den Verkaufswerten. Über dem Bundesland-Durchschnitt (+6,6 %) liegen an erster Stelle der Bezirk Oberwart mit +19,7 % (112,1 Mio. Euro), dahinter Neusiedl mit +13,1 % (284,8 Mio. Euro), gefolgt von Eisenstadt mit einem Zuwachs von +10,6 % (256,8 Mio. Euro). Unter dem Durchschnitt, aber dennoch im Plus liegt außerdem der Bezirk Güssing mit +5,0 %. Mit seinen 60,2 Mio. Euro liegt er haarscharf hinter Oberpullendorf.
Rückgänge von einem hohen Niveau
Der geringste Rückgang unter den drei verbleibenden burgenländischen Bezirken ist in Mattersburg auszumachen. Ein Minus von 3,3 % bedeutet einen Umsatz von 98,4 Mio. Euro. Damit erzielt der Bezirk nicht nur den Median im Bezirks-Ranking, sondern den für sich historisch zweitbesten Wert. Jennersdorf landet nach seinem Höhenflug im Jahr davor um -10,8 % tiefer, bei 41,5 Mio. Euro, und Oberpullendorf fährt mit -18,4 % noch gute 60,8 Mio. Euro ein. Auch wenn zweistellige Einbrüche bitter erscheinen mögen, so ist es Jammern auf hohem Niveau, da die Umsatzzahlen weit über jenen von 2020 liegen.
Die burgenländischen Top-Objekte
Eine 138.000 m² Liegenschaft im Bezirk Neusiedl führt mit 8,4 Mio. Euro 2022 die burgenländische Statistik an, eine Gesundheitseinrichtung im Bezirk Mattersburg um 6,2 Mio. Euro folgt. Dahinter Grundstücke im Bezirk Eisenstadt mit 12.000 m² um 5,1 Mio. Euro und zwei im Bezirk Neusiedl – mit 58.800 m² um 4,8 Mio. Euro und mit 49.400 m² um 4,7 Mio. Euro.
Die Top Ten 2022 waren im Burgenland 49,1 Mio. Euro wert, nach 51,2 Mio. Euro im Jahr 2021.
Für die Top 100 bezahlten die Käufer 2022 in Summe 175,9 Mio. Euro – erheblich mehr als 2021 mit 158,7 Mio. Euro.
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„Der Immobilienmarkt 2022 war zweigeteilt. Das sehr knappe Angebot und die sehr hohe Nachfrage nach Immobilien führte im ersten Halbjahr zu steigenden Preisen und zu einem leichten Rückgang bei den Verbücherungszahlen. Das zweite Halbjahr war hingegen gekennzeichnet vom steigenden Zinsniveau, den strengeren Kreditvergaberichtlinien, der hohen Inflation und der allgemeinen Verunsicherung. Dies führte zu einer spürbar niedrigeren Nachfrage, einem deutlich höheren Angebot und zu einem Abflachen der Preiskurve. Die Anzahl der Immobilienverkäufe ging im Jahresvergleich deutlich zurück. Aufgrund der derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen ist auch im Jahr 2023 mit einem weiteren Rückgang bei den Immobilienverkäufen zu rechnen“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, MBA, Managing Director von RE/MAX Austria.
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