Meldung vom 12.11.2025

z.l.ö: Die Lehre macht den Unterschied

Die duale Ausbildung als Stabilitätsanker in turbulenten Zeiten

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Wels, 12. November 2025 – Die Lehrlingszahlen sinken, der Fachkräftemangel bleibt eine der größten, langfristigen Herausforderungen der Industrie, und immer mehr Jugendliche verlieren nach der Pflichtschule ihre Perspektive. Gerade im dynamischen wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Wandel ist die Lehre ein Stabilitätsanker, der wesentlich zur erfolgreichen Transformation des Wirtschaftsstandorts beiträgt. Dafür braucht es das nötige Bewusstsein für diese im globalen Vergleich einzigartige Ausbildungsform.

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Laut aktuellen Umfragen und Statistiken liegt die Zahl der Lehrlinge in Österreich bei rund 106.452 – ein Minus von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr und der niedrigste Wert seit Jahrzehnten. In Oberösterreich bildet die Industrie aktuell rund 5.000 Lehrlinge aus – Tendenz fallend. „Diese Zahlen müssen für uns ein Weckruf sein. Wenn wir die Lehre nicht neu denken und als Unternehmen jetzt Verantwortung übernehmen, gefährden wir die Zukunft unserer Industrie und die Chancen unserer Jugend“, mahnt Robert Machtlinger, Präsident der z.l.ö. und CEO der FACC AG. Die heimische Industrie setzt mit der hohen Qualität ihrer dualen Ausbildung weltweit Maßstäbe – das hat Vorbildcharakter für die gesamte Wirtschaft.

 

Fachkräfte sichern heißt: Ausbildung stärken

Mit dem Ziel, in Oberösterreich auch künftig ausreichend gut qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung zu haben, ziehen jetzt die Initiative z.l.ö. - zukunft.lehre.österreich. und die Industriellenvereinigung Oberösterreich an einem Strang und geben der Lehre wieder die notwendige Sichtbarkeit, die ihr als Fundament der Wirtschaft zusteht. „Wir müssen die gesellschaftliche Wahrnehmung weiter verändern. Eine Lehre bietet jungen Menschen nicht nur berufliche Chancen, sondern ermöglicht ihnen auch Selbstständigkeit, Verantwortung und persönliche Entwicklung. Das müssen wir noch mehr in die Köpfe bringen. Das Angebot von dualer Ausbildung bis hin zu Lehre mit Matura zeigt deutlich, dass Handwerk und Lehre keineswegs etwas für weniger Fleißige ist. Ganz im Gegenteil“, betont Machtlinger weiter. Er startete ebenfalls als Lehrling, damals noch bei Fischer Ski, und ist heute einer der führenden CEOs der Aerospace-Branche. Robert Machtlinger ergänzt: „Die Lehre ist nicht von gestern, sondern eine wichtige Säule für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts.“ FACC bildet Lehrlinge in 9, hauptsächlich technischen, Berufen aus. Besonders erfreulich ist der Anteil von circa 40% an weiblichen Lehrlingen  


Lehre: Perspektive für morgen

Ein weiterer engagierter Player der Industrie rund um die Lehrlingsausbildung ist die Starlim Sterner Gruppe aus Wels. Im erfolgreichen Industrieunternehmen werden über 120 Lehrlinge in 16 Berufen ausgebildet, von Werkzeugbautechnik über Konstruktion bis hin zu Betriebslogistik. Nach der erfolgreich absolvierten Lehre werden die Lehrlinge garantiert ins Unternehmen übernommen, wird betont. Ein eigenes Trainingszentrum steht für die jungen Mädchen und Burschen zur Verfügung. Beim Pressegespräch betont der Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) und CEO von Starlim Sterner Thomas Bründl die Einzigartigkeit der umfassenden Ausbildung für Jugendliche und deren Bedeutung für eine erfolgreiche Transformation des Standortes Österreich.
 


Mehrwert der Lehre erkennen

„Wir müssen junge Menschen erreichen, bevor sie sich gegen die Lehre entscheiden. Das heißt, unsere Zielgruppe sind die 12- bis 14-Jährigen, sowie ihr persönliches Umfeld, das ihre Entscheidungen mitprägt: Eltern, Großeltern und Freund:innen“, so Machtlinger.Neben den Lehrlingen auf der einen Seite, braucht es auch Unternehmen auf der anderen Seite, die sich um eine qualitativ hochwertige Lehrlingsausbildung annehmen. Doch viele Betriebe können sich die Ausbildung der Fachkräfte von morgen nicht mehr leisten. z.l.ö. warnt daher vor einer drohenden Finanzierungslücke bei der staatlichen Basisförderung, also jener finanziellen Unterstützung, die Betriebe für die Ausbildung von Lehrlingen erhalten. „Unternehmen übernehmen die Ausbildung für mehr als 30 % unserer Jugendlichen. Gleichzeitig sind Lehrlinge bereits Teil unseres Sozialsystems: Sie zahlen Lohnsteuer, Sozial- und Pensionsbeiträge. Deshalb müssen auch jene Betriebe, die ausbilden, gezielt unterstützt werden.“, betont Machtlinger. Wenn diese finanzielle Förderung wegbricht, können sich viele Unternehmen die Ausbildung nicht mehr leisten und müssen ihre Lehrlingsprogramme reduzieren. Ausbildungszentren, Lehrwerkstätten und qualifizierte Ausbildner:innen kosten Geld – und sind zugleich unverzichtbar für die Zukunft unserer Wirtschaft. „Wir fordern jetzt eine Evaluierung der Förderprogramme und eine faire Unterstützung für jene, die die Ärmel hochkrempeln und die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt anpacken. Es braucht jetzt mehr denn je Anreize, um auch Unternehmen wieder zu bekräftigen, dass ausgebildete Fachkräfte unsere Zukunft sind.

Die Initiative z.l.ö. appelliert daher weiterhin an die Politik, zentrale Unterstützungsleistungen und Förderungen zu leisten, um keinen Rückschritt in der Ausbildungspolitik zu riskieren.


Starke Ausbildung, starke Menschen: Coaching, Begleitung und moderne Lernzentren verändern die Lehre

Um die duale Ausbildung nachhaltig zukunftsfit zu machen, braucht es eine verbindliche Berufsorientierung bereits ab der Unterstufe, die auch AHS-Schüler:innen einbezieht und Jugendlichen frühzeitig realistische Einblicke in verschiedene Berufsbilder ermöglicht und Praxistage, in denen die jungen Menschen die Industrie „spüren“ können. Um die MIBA AG zu spüren, investiert das international agierende Unternehmen aktuell 12 Millionen Euro in den Ausbau eines komplett neuen Fachkräfte- und Lehrlingsausbildungszentrums am Standort Laakirchen. In der „Base 27 – Deine Zukunftswerkstatt“ werden auf 1.700 Quadratmetern Werkstätten, Schulungsbereiche aber auch Schnupperlabore und offene Bereiche für bereichsübergreifende Kollaboration errichtet. Das Gebäude wird pünktlich zum Lehrjahresstart 2026 bezogen und soll für Lehrlinge und Fachkräfte neue Dimensionen der Ausbildung und des Lernens eröffnen.

Für die MIBA AG nimmt die Lehrlingsausbildung höchste Priorität ein und umfasst neben der beruflichen Ausbildung auch die persönliche Entwicklung der Auszubildenden Um Motivation, Selbstvertrauen und Entwicklung sowohl bei den Lehrlingen als auch den Ausbilder:innen gezielt zu fördern, werden verstärkt psychosoziale Begleitung und individuelles Coaching angeboten. Mit modernen Lernumgebungen und zeitgemäßen Lernformaten fördern wir nicht nur fachliche Kompetenzen, sondern begleiten junge Menschen auch in ihrer persönlichen Entwicklung und bereiten sie auf die Herausforderungen von morgen vor“, bekräftigt Valerie Weixlbaumer-Pekari, Projektleiterin „Miba Base 27“ der MIBA AG. 

 

Industrie fordert eine Stabstelle für Lehrlinge auf Bundesebene

Die Lehre ist ein attraktiver und zukunftsorientierter Bildungsweg – um sie weiter zu stärken und ihre Bedeutung für die Fachkräfte von morgen hervorzuheben, setzt sich auch die IV Oberösterreich für mehr Mut und Engagement ein. „Die duale Ausbildung ist ein weltweit einzigartiges Erfolgsmodell. Nirgendwo sonst wird schulische und praktische Ausbildung so wirkungsvoll verknüpft wie in Österreich und bildet dadurch eine wesentliche Grundlage für den globalen Erfolg unserer Unternehmen“, berichtet Thomas Bründl, Präsident der Industriellenvereinigung OÖ und CEO von Starlim Spritzguss GmbH und ergänzt: „In der aktuell herausfordernden, von gestiegen Kosten geprägten Situation braucht es einen enormen Innovationssprung, um wieder international wettbewerbsfähig zu werden. Grundlage dafür sind u.a. gut ausgebildete, kreativ denkende Menschen, die technische Zusammenhänge verstehen und Verantwortung übernehmen. Die OÖ. Industrie investiert seit Jahrzehnten massiv in die Lehrlingsausbildung, in moderne Lehrwerkstätten und neue Ausbildungskonzepte. Immer stärker im Vordergrund steht neben der Berufsausbildung dabei auch die Förderung der persönlichen Weiterentwicklung der einzelnen Lehrlinge. Der demografische Wandel reduziert die Zahl der potenziellen Lehrlinge, während der technologische Wandel den Qualifikationsbedarf weiter erhöht. Das Lehrstellenangebot in der Industrie bleibt hoch, wenngleich es immer schwieriger wird, ausreichend Lehrlinge zu finden. Neben dem Ausgleich schulischer Defizite übernehmen Betriebe auch immer mehr zusätzliche Aufwendungen, beispielsweise die am Land häufig herausfordernde Mobilität der Lehrlinge vom Wohnort zum Lehrbetrieb zu gewährleisten.“

Wer sich heute für eine Lehre in der Industrie entscheidet, eröffnet sich vielfältige und spannende Karrierewege.  Auch beim Lebenseinkommen steht die Karriere nach einer industriellen Lehre im Vergleich zu anderen Bildungswegen hervorragend da. IV Präsident Thomas Bründl betont weiter: „Die Lehre ist kein Auslaufmodell, sondern die Grundlage für eine innovative und widerstandsfähige Wirtschaft. Wenn wir in Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen wir in die Ausbildung unserer jungen Menschen investieren, denn sie sind die Gestalter und die Leistungsträger von morgen.“

Gefordert wird auch eine zentrale Stabstelle der Lehre auf Bundesebene. Nur so könne die Vielzahl an zersplitterten Zuständigkeiten (aktuell sind 4 Ministerien zuständig) gebündelt und die duale Ausbildung als nationales Zukunftsprojekt wirksam weiterentwickelt werden.



Lehrlinge sind die Gestalter der Zukunft

z.l.ö. wendet sich gemeinsam mit der IV Oberösterreich an die Politik. „Wir appellieren an die Politik Bürokratie abzubauen, um die Unternehmen und damit den gesamten Wirtschaftsstandort auf der einen, aber auch die Arbeitnehmer:innen und die jungen Menschen, die eine Lehre antreten auf der anderen Seite zu entlasten. Jetzt gilt es, die Weichen richtig zu stellen – für Betriebe, für Lehrlinge und für den Wirtschaftsstandort Österreich. Die Lehre ist kein Plan B, sondern ein Weg A mit Zukunft“, so Machtlinger abschließend.

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Bilder (7)

v.l.n.r: Robert Machtlinger, Präsident z.l.ö. und CEO der FACC AG, Valerie Weixlbaumer-Pekari, Projektleiterin „Miba Base 27“ der MIBA AG und Thomas Bründl, Präsident der IV Oberösterreich und CEO Starlim Spritzguss GmbH
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v.l.n.r.: Robert Machtlinger, Präsident z.l.ö. und CEO der FACC AG, Monika Sandberger, Geschäftsführerin von z.l.ö, Valerie Weixlbaumer-Pekari, Projektleiterin „Miba Base 27“ der MIBA AG, Thomas Bründl, Präsident der Industriellenvereinigung OÖ
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