Meldung vom 01.03.2022
Die Labormedizin ist in den letzten Jahren zweifelsohne zu einer der medizinischen Disziplinen geworden, die zunehmend in den Fokus der Bevölkerung gerückt ist. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie war dafür verantwortlich, dass Konsumenten erstmals selbstständig ein Labor aufsuchten und sich mit unterschiedlichsten Laborwerten auseinandersetzten. Abgesehen von den Antigen- und PCR-Nachweisen von SARS-CoV-2 werden auch Bestimmungen wie Blutbild, Leber- und Nierenwerte, Gerinnungsparameter, oder Eisen- und Immunstatus immer häufiger eingefordert. „Durch die Pandemie beobachten wir ein verstärktes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung, das die Bereitschaft zu Vorsorgeuntersuchungen positiv beeinflusst. Nachdem der Weg in ein Labor zur Durchführung von Corona-Tests zur Selbstverständlichkeit geworden ist, suchen Probanden immer häufiger das Labor in Eigeninitiative auf, um mehr über ihre ‚inneren Werte‘ zu erfahren“, beschreibt Dr. Paul Niedetzky, Leiter von myLab.
Zusätzlich können niedergelassene Ärzte aufgrund geänderter rechtlicher Rahmenbedingungen nur mehr wenige, ausgesuchte Laborparameter direkt in den eigenen Ordinationen durchführen bzw. verrechnen, sodass viele junge Hausärzte mittlerweile die gesamte Laborarbeit in ein fachärztlich geführtes, niedergelassenes Labor wie myLab auslagern.
„Corona hat viele Entwicklungen im medizinischen Sektor beschleunigt, aber auch eingefordert. Wenn sich Therapien und Technologien, die erfolgreich gegen die Corona-Krankheit eingesetzt werden, im medizinischen Bereich etablieren können, profitieren die Patientinnen und Patienten davon. Das ist unser Ziel: Möglichst viel aus der Krise zu lernen und wirksame Konzepte daraus in den medizinischen Alltag zu implementieren“, meldet sich auch Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer zu Wort. „Ich gratuliere myLab zum gelungenen Umbau und zur neuen, automatisierten Laborstraße. Laboren kommt gerade in der Pandemiebekämpfung entscheidende Bedeutung zu. myLab hat darüber hinaus die Ansprüche an ein modernes Labor erkannt, indem es die neuesten Technologien und insbesondere die Möglichkeiten der Digitalisierung nützt, und so den Menschen umfassende Services anbietet. myLab leistet damit einen wesentlichen Beitrag nicht nur für unser hochwertiges Gesundheitswesen, sondern insbesondere für die optimale Versorgung und Information der Patientinnen und Patienten.“
Der Wandel zu mehr Dgitalisierung
Diese genannten Umstände verändern das Anforderungsprofil an ein modernes Blutlabor deutlich. Eine große Rolle spielen dabei, wie überall, die zunehmende Automatisierung der Prozesse, eine digitale Kommunikation sowie höhere Reaktionsgeschwindigkeiten. „Aktuell erhalten wir rund 1 500 Proben pro Tag, Tendenz steigend. Daraus ergeben sich mehr als 20 000 Analyseparameter, die wir täglich in unserem Labor untersuchen. Die Bewältigung der steigenden Probenmengen und die Entlastung unseres 26-köpfigen Personals waren die Haupttreiber für die neuen Investitionen, um weiterhin den Versorgungsauftrag im niedergelassenen ärztlichen Sektor in Österreich erfüllen zu können“, erklärt Dr. Niedetzky.
Automatisierung der Prozessabläufe
Unter der technischen Planung von Siemens Healthineers wurde das Konzept für eine automatisierte Laborstraße (APTIO) entwickelt und bei myLab erstmals im niedergelassenen Bereich in OÖ umgesetzt. Im Vordergrund steht eine ganzheitlich, digitalisierte Supply Chain modernster Bauweise und Hochleistungs-Analysegeräte für die unterschiedlichen Parameter. „Das Analysesystem Atellica® Solution setzt neue Maßstäbe für die Patientenversorgung im Labor. Atellica® Solution bietet eine umfassende Skalierbarkeit für langfristiges Wachstum. Bis zu zehn Komponenten in mehr als 300 anpassbaren Konfigurationen können flexibel kombiniert werden. Es kann als eigenständiges System eingesetzt werden oder im Verbund mit Aptio Automation. Weitere Disziplinen, wie z.B. Hämatologie und Molekulardiagnostik können im Rahmen einer Labor-Komplettlösung nahtlos integriert werden“, sagt Dr. Bogner, Geschäftsführer von Siemens Healthineers in Österreich.
Die Umbauarbeiten fanden während des laufenden Laborbetriebs statt. „Es mussten Wände abgetragen, Kühlzeilen verschoben, eine komplett neue Wasseranlage installiert, Netzwerkdosen eingerichtet und Abflüsse neu gebohrt werden. Mein großer Dank gilt meinem großartigen Team, welches all die Umbaumaßnahmen mitgeplant, mitgetragen aber auch mitertragen hat“, so Dr. Niedetzky.
Ressourcensparend und Patienten-freundlich
Die vom Patienten durch den Hausarzt abgenommenen Blutröhrchen, genauso wie Harn- und Stuhlproben, Punktate sowie Abstrichproben, werden mittels einer integrierten Laboranforderungssoftware bereits beim Hausarzt digital erfasst. Eine in OÖ flächendeckende Blutabhollogistik bringt die Blutröhrchen am selben Tag zu myLab ins Labor. Über den Strichcode der erhaltenen Probe identifiziert die automatisierte Laborstraße den Patienten und erkennt die vom Hausarzt digital angeforderten Analysewünsche. Daraus entsteht der digitale Laborauftrag für die mannigfaltigen, vollautomatischen Analysegeräte, die allesamt elektronisch angesteuert werden. Die Messergebnisse werden an das zentrale LIS (Laborinformationssystem) abgeliefert. Von dort werden die Blutbefunde wiederum elektronisch an den anfordernden Arzt zurückgesandt, der über seine Arztpraxissoftware darauf zugreifen kann. „Mit der neuen, automatisierten Laborstraße ‚Siemens APTIO‘ können nicht nur interne Ressourcen gespart werden, auch die Ärzte und Patienten profitieren von den neuen, digitalisierten Prozessen. Wir verbessern damit die Qualität der Messergebnisse und verkürzen die Turn-around Zeit, also die Zeit von der Befundanforderung bis zum Erhalt des fertigen Laborbefundes. Dies bedeutet für den Patienten eine schnellere Diagnosestellung und eine raschere Therapie.“, meint Dr. Niedetzky abschließend.
Über myLab:
Das Labor geht aus den Aktivitäten der Ärztefamilie Pilgerstorfer hervor und befand sich über fünf Jahrzehnte im Familienbesitz. Nach dem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ nimmt myLab mit seinem Gründungskern die Aufgabe der Versorgung niedergelassener Ärzte und Patienten mit Laboranalysen wahr.1996 übernahm Dr. Tassilo Trubrig den Laborbetrieb von Dr. Hanns Walter Pilgerstorfer und führte es bis Juni 2020 erfolgreich weiter. Seit 1. Juli 2020 liegt die Leitung in der Hand von Dr. Paul Niedetzky, Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik und Arzt für Allgemeinmedizin. Dr. Paul Niedetzky war zuvor leitender Oberarzt im Zentrallabor des Ordensklinikums Linz Elisabethinen, wo er in allen Bereichen der Labormedizin tätig war, mit Schwerpunkt auf hämatologischer Spezialdiagnostik und Gerinnung. Neben der normalen Labortätigkeit von myLab existiert am gleichen Standort eine Laborgemeinschaft mit Herrn Prof. Dr. Peter Bettelheim mit Schwerpunkten in der Leukozytentypisierung und molekulargenetischen Expertisen.
myLab – Dr. Paul Niedetzky
Facharzt für Med. und Chem. Labordiagnostik
Europaplatz 7
4020 Linz
www.my-lab.at
Über Siemens Healthineers:
Siemens Healthineers AG (gelistet in Frankfurt a.M. unter SHL) leistet Pionierarbeit im Gesundheitswesen. Für jeden Menschen. Überall. Als eines der führenden Unternehmen der Medizintechnik mit Hauptsitz in Erlangen entwickelt Siemens Healthineers mit seinen Regionalgesellschaften sein Produkt- und Dienstleistungsportfolio kontinuierlich weiter, mit KIgestützten Anwendungen und digitalen Angeboten, die in der nächsten Generation der Medizintechnik eine immer wichtigere Rolle spielen. Diese neuen Anwendungen werden das Unternehmen in der In-vitro-Diagnostik, der bildgestützten Therapie, der In-vivo-Diagnostik und der innovativen Krebsbehandlung weiter stärken. Siemens Healthineers bietet auch eine Reihe von Dienstleistungen und Lösungen an, um die Fähigkeit der Gesundheitsdienstleister zu verbessern, eine qualitativ hochwertige und effiziente Versorgung zu bieten. Weitere Informationen finden Sie unter www.siemens-healthineers.com.