Meldung vom 10.05.2022
„In den nächsten Jahren wird das Thema Nachfolge immer wichtiger werden. Mit dem Ausscheiden der Gründergeneration kämpfen viele Betriebe damit, keine Nachfolge zu haben. Und genau da setzen wir an“, erklärt Mag. Werner Töpfl, bei Epoona für Finanzen, HR, IT und Supply-Chain zuständig. Sein Partner Dr. Lothar Stadler, der sich um Vertrieb, Marketing, Digitalisierung und Innovation kümmert, ergänzt: „Unternehmer:innen über 55 stehen zudem auch oft vor der Herausforderung, dass vor Abschluss größerer Finanzierungen das Nachfolgethema geregelt sein muss“. Epoona ist ein strategischer, industrieller Investor, spezialisiert auf die Bereiche Umwelttechnologie sowie Spezialmaschinen und -anlagen. Nach Einstieg in die Unternehmen setzt Epoona Optimierungsmaßnahmen die von Überarbeitung der Wertschöpfungskette, über Produkt- und Serviceverbesserungen, bis hin zur Veränderung des Geschäftsmodells reichen.
Ein innovatives Geschäftsmodell…
Die übernommenen Unternehmen werden schnell operativ weiter entwickelt, um Umsätze und Ergebnisse zu verbessern. Epoona setzt dabei auch auf die Zusammenarbeit mit innovativen Start-Ups, die die tradierten Unternehmen mit neuen Ideen befruchten sollen. „Bei uns geht es um weit mehr als die reine Übernahme. Eine gründliche Vorbereitung, die bereits einige Jahre vor der effektiven Übergabe beginnt, ist fundamental. Durch das frühzeitige gemeinsame Arbeiten kann der Unternehmenswert signifikant gesteigert werden und das erzeugt eine Win-Win-Situation zwischen Übergebendem und Übernehmenden“, so Stadler. Bei der Übernahme wird auch darauf geachtet, bestehende Strukturen des Unternehmens zu belassen und Mitarbeiter:innen durch Beteiligungsmodelle einzubinden. Großen Wert legt man auch auf die Einhaltung der UN-Nachhaltigkeitsziele sowie auf gender equality. „Ganz wichtig ist uns, dass auf allen Ebenen impact erzeugt wird: in den Unternehmen, der Gesellschaft und auf die Umwelt“, erklärt Töpfl.
„Unternehmer:innen die ihr Lebenswerk abgeben, wollen natürlich genau wissen was nach der Übergabe damit passiert“, so Töpfl weiter. Epoona bietet daher flexible Ansätze in der Übernahme von Anteilen, beispielsweise kann mit Minderheitsanteilen oder der Übernahme der Betriebsimmobilie gestartet werden, allerdings bereits mit einer klaren Option auf eine Mehrheitsübernahme. So lernen sich Unternehmer:innen und Epoona kennen und können Vertrauen zueinander aufbauen. „Das macht es den Menschen deutlich leichter. Sie müssen das Gefühl haben, dass das was sie mit viel Kraft aufgebaut haben, in vertrauensvolle Hände gelegt wird“, erklärt Stadler. Durch eine Rückbeteiligung profitiert der Unternehmer zusätzlich an der erreichten Wertsteigerung.
Das Unternehmen verfolgt – im Gegensatz zu Private Equity Gesellschaften - eine längerfristige Strategie ohne Exit-Druck und positioniert sich im Bereich von Kaufpreisen zwischen 5 und 20 Millionen Euro. „Kleinere Betriebe können an Business Angel verkaufen, größere an Private Equity Unternehmen. Für den klassischen Mittelstand gibt es – abgesehen von Banken - wenige Optionen. Da schließen wir die Lücke“, so Stadler. Im Vordergrund steht der Aufbau einer Gruppe mit wiederkehrenden Dividenden. Passend zu den übernommenen Betrieben werden mittelfristig Add-On Investitionen getätigt, um die Unternehmen resilienter aufzustellen. Dies geschieht durch Ergänzungen im Produktportfolio, wie etwa dem Angebot von digitalen Services.
…mit kompetenten Partnern
Die Gründer, Dr. Lothar Stadler und Mag. Werner Töpfl, die 2021 die Idee für die Beteiligungsgesellschaft hatten, haben langjährige Erfahrung in der Beratung, Finanzierung und Sanierung von Betrieben. Künftig bekommen sie Unterstützung vom früheren Vorstandsvorsitzenden der Wacker Neuson SE, Martin Lehner. Lehner wird neuer Partner und Beiratsvorsitzender und soll beim Aufbau des Portfolios mithelfen. „Wir freuen uns sehr, dass wir Martin Lehner als Partner gewinnen konnten. Er hat viel Erfahrung im Management und ist international gut vernetzt. Er wird uns mit seiner Expertise auch tatkräftig bei der Suche nach strategischen und Finanzinvestoren unterstützen“, erklärt Töpfl. Stadler fügt hinzu: „Lehner ist ein Visionär der Baumaschinenbranche und Pionier im Bereich der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle und der Elektrifizierung von Spezialmaschinen. Er ist eine echte Bereicherung für unser Team.“
Bei Epoona will man aber nicht nur mit Erfahrung und Kompetenz punkten. Der Vertrauensaufbau zu den Unternehmer:innen und Investor:innen hat dabei oberste Priorität, sind sich die drei Partner einig. Durch die Beteiligung an Unternehmen und die operative Begleitung will man Nachfolgen strukturiert ermöglichen und so langfristig den Wirtschaftsstandort Österreich absichern.
Ein erfolgreicher Start: Investment IMHOTEP – Wasser aus der Luft
Neben dem Investment in die Nachfolgeplanung beteiligt man sich auch an agilen, innovativen Unternehmen aus dem Start- und Scale-Up Bereich. Ein erstes erfolgreiches Investment entstand im September 2021. Um bei der Suche nach neuem Kapital und mit professionellem Know-how im Aufbau zu unterstützen, investierte Epoona in Imhotep – ein Spin-off der neoom group. Als Antwort auf den weltweit steigenden Bedarf an sicherem und sauberem Trinkwasser entwickelt das Unternehmen, rund um die Eigentümer Walter Kreisel und Manfred Ledermüller, atmosphärische Wassergeneratoren. Mit dem „Phantor“ kann Wasser aus der Umgebungsluft kondensiert und bis zu 10.000 Liter reines Trinkwasser pro Tag erzeugt werden. Die Technologie ist ideal für abgelegene Orte, produziert keinen Abfall und hat einen minimalen CO2-Fußabdruck. „Das Thema Wasser ist für uns so faszinierend, dass wir diese Gelegenheit unbedingt wahrnehmen wollten“, erklärt Töpfl abschließend.
Spezialisierung des Unternehmens
Epoona konzentriert sich auf die Sektoren Umwelttechnologien und Spezialmaschinen und -anlagen. Im Bereich der Umwelttechnik liegt der Fokus auf nachhaltiger Wasser-, Agrar-, Forst- und Energiewirtschaft sowie auf der Rohstoff- und Materialeffizienz. Der Bereich Spezialmaschinen reicht von Robotik, Fördertechnik und Automatisierung über verfahrenstechnische Maschinen bis hin zu Land- und Fahrzeugtechnik. Epoona sucht Unternehmen mit bis zu 100 Millionen Euro Umsatz, idealerweise mit positivem EBIT, aber auch Sanierungen sind denkbar.
Zu den Partnern
Dr. Lothar Stadler führte als Vertriebsleiter bei Plasser & Theurer kulturübergreifende Teams und war für den weltweiten Vertrieb verantwortlich. Er hat 20 Jahre Erfahrung in der Geschäftsentwicklung von High-Tech-Produkten und begleitet technologieorientierte Kund:innen weltweit durch Innovations- und Transformationsprogramme.
Mag. Werner Töpfl ist studierter Betriebswirt und verfügt über 20 Jahre Industrieerfahrung als CFO/COO und Co-CEO in verschiedenen Industrien - von Möbel über Verbrennungsanlagen bis hin zum Großanlagenbau. Er begleitete 7 Jahre lang die Transformation und das Wachstum der TGW Logistics Group und war drei Jahren in der Unternehmenssanierung bei Dr. Grossnigg tätig.
Martin Lehner war seit 1987 für die Wacker Neuson Group – ein international führender Baugerät- und Kompaktmaschinenhersteller - bzw. deren Vorgängerunternehmen tätig. In seiner über 30-jährigen Karriere im Unternehmen bekleidete Lehner verschiedenste Führungsfunktionen und wirkte entscheidend bei der erfolgreichen Entwicklung der einzelnen Unternehmensteile zu einem börsennotierten, global agierenden Konzern mit. Im Jahr 2004 wurde er Vorstandsmitglied der Neuson Kramer Baumaschinen AG. Ab 2007 war er stellvertretender Vorstandsvorsitzender, CTO und COO der neu entstandenen Wacker Neuson SE. Von 2017 bis Ende 2020 hatte er den Vorsitz inne.
Mehr Informationen finden Sie unter: https://www.epoona.com/