Österreichische Straßenzeitung Vorarlberg: Weg vom Rand der Gesellschaft 17.10. - Tag der Armut Hohe Wohnkosten inklusive zunehmend höher werdender Energiekosten, teure Lebensmittel und generell die Inflation machen es in Österreich jenen Personen, die bereits armutsgefährdet sind, noch schwerer. Besonders bedroht und betroffen sind neben Kindern auch Alleinerzieherinnen (48 Prozent), Arbeitslose (33 Prozent) und alleinstehende Frauen in der Pension (30 Prozent). Auch Menschen mit chronischer Erkrankung sind immer wieder mit Armut konfrontiert. „Unsere Verkäufer:innen sind jung und älter, vor allem Notreisende und auch Migrant:innen aus Afrika. Sie tragen jegliche Konfession und haben unterschiedlichste Bildungsniveaus. Über einen Kamm kann niemand armutsgefährdete Menschen scheren, denn es ist immer eine sehr individuelle Geschichte, die Menschen an den Rand der Gesellschaft treibt“, sagt Frank Andres, Obmann des Herausgebervereins der Straßenzeitung marie. Wiedereingliederungsmaßnahmen gibt es viele. Eine der wichtigsten und auch anerkanntesten ist der Verkauf der österreichischen Straßenzeitungen. Das soziale Netz der Straßenzeitung Die Straßenzeitung marie, gegründet 2015, ist ein unabhängiges Projekt, das Menschen am Rande der Gesellschaft eine Chance gibt, eigenes Geld zu verdienen. „marie ist ein Angebot zur Selbsthilfe für Menschen an oder unter den Armutsgrenzen. Unser Ziel ist die Förderung des Miteinanders“, sagt Frank Andres. marie ist auch Mitglied beim Weltverband der Straßenzeitungen. Der Verkauf erfolgt durch Menschen, die armutsgefährdet sind. Dabei bleibt die Hälfte des 3,40 Euro betragenden Verkaufspreises den Verkäufer:innen (Kolporteur:innen). Die Zeitung erscheint einmal im Monat und erfuhr seit der ersten Ausgabe eine sehr hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Ausrichtung Die Straßenzeitung marie versteht sich selbst als Sprachrohr für die Anliegen von Randgruppen und ist dabei ein Angebot zur Selbsthilfe für Menschen in Vorarlberg, die an oder unter der Armutsgrenze leben. Ziel der Straßenzeitung ist es, das Verständnis des Miteinanders aller Menschen zu fördern. [1]Die Armutskonferenz: Daten aus EU-SILC 2023 (Veröffentlicht im April 2024)