Salzburg Breast Cancer Talk 2024 In Österreich erkranken jährlich rund 40.000 Menschen an Krebs. Die häufigste bösartige Tumorerkrankung bei Frauen ist Brustkrebs. Bei der Behandlung vieler Tumorarten spielt die Immuntherapie als neue Säule der Krebstherapie eine wichtige Rolle. Bisher profitiert jedoch nur ein Bruchteil der Patienten von der neuartigen Behandlung – insbesondere bei Brustkrebs befindet sich die Immuntherapie erst im Anfangsstadium. „Aus diesem Grund muss die klinische und translationale Forschung in diesem Bereich eine hohe Priorität aufweisen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Richard Greil, Leiter des SCRI (Salzburg Cancer Research Institute). „Es war uns ein Anliegen mit dem Salzburg Breast Cancer Talk ein Fortbildungs- und Diskussionsformat zu schaffen, welches den Austausch und die Vernetzung von internationalen Experten auf diesem Gebiet ermöglicht.“ Ziel: Therapieerweiterung für Brustkrebspatienten Um die Weiterentwicklung der Immuntherapie voranzutreiben, ist ein tiefreichendes Verständnis der immunologischen Vorgänge im Zusammenhang mit Brustkrebs erforderlich. „Nur so können in deutlich mehr Brustkrebspatientinnen zukünftig von dieser Behandlungsform profitieren“, weiß der Experte. „Unser oberstes Ziel ist es die Behandlung von Krebserkrankungen zukünftig noch weiter zu optimieren und so vielen Menschen wie möglich beste Therapien zugängig zu machen“, betont Prof. Greil. Internationaler Dialog Ganz wesentlich für die Therapieerweiterung ist der internationale Austausch: „Wir haben gute Kontakte zu hochkarätigen Krebsforschern. Diese kommen gerne zu uns nach Salzburg und teilen ihre Expertise, weil wir hier ein international anerkanntes, exzellentes Onkologie-Zentrum geschaffen haben.“  Verschiedene Aspekte der Immunonkologie wie „Kombinationsstrategien“, „Neue Therapieansätze“, „Metabolismus und Immunogenität“ und „Biomarker“, wurden von namhaften Experten präsentiert und anschließend intensiv diskutiert. Neben den Initiatoren Univ.-Prof. Dr. Richard Greil, apl. Prof. Dr. Simon Gampenrieder und Assoc. Prof. Dr. Gabriel Rinnerthaler, zeigen sich auch die Kongressteilnehmer in der anschließenden Diskussion begeistert: „Zu sehen, wie andere Forschungseinrichtungen mit dem Thema der Immuntherapie umgehen und welche Ansätze sie verfolgen ist sehr inspirieren. Durch den internationalen Dialog können neue Erkenntnisse direkt in die aktuelle Forschung einfließen.“ „Es bestand Einigkeit darin, dass entgegen herkömmlicher Meinung moderne Techniken und immer besseres Verständnis der immunologischen Mikroumgebung verschiedener Brustkrebsformen alle Formen von Brustkrebs Potential für die Verwendung neuartiger Immuntherapien besitzen. Aus der exakten Analyse vor allem struktureller Veränderungen der Erbinformation, des Aufbaus der nicht bösartigen Zellkomposition in der Umgebung der Tumorzellen, der Regulation der Stoffwechselaktivität besonders spezialisierter Abwehrzellen können Ansätze für neue Behandlungen mittels maßgeschneiderter mRNA-Impfung entwickelt werden. Die genetische Modifikation körpereigener Abwehrzellen wie T-Zellen, Makrophagen und NK-Zellen unter anderem mittels der neuartigen CRISPr/CAS9 Methode, sowie gezielte Veränderungen des Darmmikrobioms sind weitere Schlüsselansätze“ so Prof. Greil. SCRI (Salzburg Cancer Research Institute) Seit 2013 verbindet das SCRI basiswissenschaftliche und klinische Krebsforschung. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Greil vereint das Institut als Smart Specialization Center einerseits das CCCIT (Center for Clinical Cancer and Immunology Trials) und das LIMCR (Labor für Immunologische und Molekulare Krebsforschung) an der III. Medizinischen Universitätsklinik Salzburg sowie andererseits den Cancer Cluster Salzburg (CCS) und die Austrian Group for Medical Tumor Therapy (AGMT). Das ISO (International Organisation for Standardisation)-zertifizierte Institut gilt weltweit als Exzellenzeinrichtung. Im Zentrum der Forschungen steht der Nutzen für den krebskranken Patienten. Durch die Einrichtungen stehen Betroffenen an der III. Medizin des Universitätsklinikums Salzburg neuesten Therapiekonzepte zur Verfügung. Ein besonders wichtiger Schwerpunkt des SCRI liegt in der Entwicklung von Untersuchungsmethoden der „real world evidence“, mit der Daten aus sehr vielen verschiedenen Quellen verwendet werden sollen, um Stellenwert onkologischer Verfahren aber auch Vorhersagbarkeit von Therapieerfolgen zu nutzen. Neueste Therapien, erstklassige Forschung und hervorragende interdisziplinäre Kooperation an den SALK (Salzburger Landeskliniken) tragen zu den exzellenten Ergebnissen in der Krebstherapie in Salzburg bei. Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.scri.or.at/   [1]Vorstand Universitätsklinik für Innere Medizin III der PMU, SALK; Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter Salzburg Cancer Research Institute (SCRI); Leiter Laboratory for Immunological and Molecular Cancer Research (LIMCR); Leiter Center for Clinical Cancer and Immunology Trials (CCCIT); Leiter Cancer Cluster Salzburg (CCS); Leiter Austrian Group Medical Tumor Therapy (AGMT)