JA zu den Klimazielen – neue Technologien mit österreichischem Know-how für bewährte Technik in Heizungen und Motoren Linz, 18. März 2021: Die Forcierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien ist wesentlicher Bestandteil der österreichischen Klima- und Energiestrategie und somit auch für die OÖ Fachgruppe des Energiehandels ein zentrales Anliegen. Ein deutliches Bekenntnis zu den Pariser Klimaschutzzielen, sowie den nationalen Zielen und der damit verbundenen Energiewende steht unumstritten außer Diskussion. Eine der zentralen Fragen dabei lautet, wie diese sukzessive Umstellung zu erneuerbaren Energieressourcen realistisch und unter Berücksichtigung des Interesses der Bevölkerung vonstattengehen kann. Der Ausstieg aus fossilen Brenn- und Treibstoffen ist Realität und soll bis 2040 umgesetzt sein. Weder der Energiehandel noch seine Mitgliedsbetriebe stellen das in Frage. Doch Tatsache ist auch, dass fossile Energieträger bis dahin weiterhin im Einsatz stehen werden. Aber gerade diese Zeit muss jetzt genutzt werden, um alternative Systeme und/oder alternative Energieträger zu entwickeln und für den Markt zur Verfügung zu stellen. Für den Energiehandel ist es keine Option, strikt und undifferenziert mit Verboten von Heizungen sowie Verbrennungsmotoren vorzugehen, sondern an innovativen Technologien zu arbeiten, die es ermöglichen, die vorhandene und ausgereifte Antriebs- und Motorentechnik klimaneutral und effizient weiterverwenden zu können. Diese Technologien sind keine Zukunftsmusik, sondern praktisch startklar: in Kooperation mit der steirischen AVL List GmbH wurde europaweit eine der ersten Anlagen für die industrielle Erzeugung von synthetischen Brenn- und Kraftstoffen projektiert. Dies geschieht durch Umwandlung von Strom in Verbindung mit Kohlendioxid (sogenanntes „Power-to-Liquid“-Verfahren, kurz PtL) und würde den Bürgern einen kostenintensiven Anlagenwechsel ersparen! „Mit dieser Pilotanlage wird ein leistbarer, CO2-neutraler, flüssiger und genormten Brenn- und Kraftstoffes, noch dazu zu 100% Made in Austria, Realität! Dadurch können wir unseren Beitrag zu den Klimazielen leisten und sorgen gleichzeitig dafür, dass bewährte Technik weiterhin verwendet werden kann.“, so Dr. Bernd Zierhut, Obmann der Fachgruppe Energiehandel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Motoren- und Heizungstechnik: schon bisher Effizienzsteigerungen und Schadstoffreduktionen, ABER die Zukunft gehört eFuels Unbestritten ist, dass im Bereich der Verbrennungsmotoren und Heizungstechnik in den letzten Jahrzehnten riesige Fortschritte erzielt wurden, was die Steigerung der Effizienz und die Verringerung der Schadstoffemissionen betrifft. Die Beispiele im Bereich der Verbrennungsmotoren sind hinlänglich bekannt; aber auch bei der Heizungstechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr viel getan; Stichwort Brennwerttechnik. Fakt ist, dass in rund 600.000 österreichischen bzw. etwa 90.000 oberösterreichischen Haushalten Ölheizungen in Betrieb sind. Für Teile der Bevölkerung ist ein Wechsel auf alternative Heizungssysteme nicht oder nur schwer möglich. Während nämlich bei Neubau-Objekten eine im vornherein exakt kalkulierte, erneuerbare Energiequelle ohne Probleme umsetzbar ist, steht man bei bestehenden Gebäuden manchmal vor großen technischen und finanziellen Herausforderungen. Bisher erzielte Effizienzsteigerungen und Reduktionen beim CO2-Ausstoß waren gut und wichtig, doch „wir wollen nicht dabei stehen bleiben, sondern weiter in Richtung Umsetzung der Klimaziele gehen und einen Weg dorthin aufzeigen: Nutzung bestehender Technik mit neuen, innovativen und klimaneutralen Energieträgern“ bringt Dr. Zierhut den Standpunkt des Energiehandels auf den Punkt. „Power-to-Liquid“-Technologie garantiert Weiternutzung herkömmlicher Anlagen „Warum teuer, kompliziert und umständlich, wenn hier die Technik der Power-to-Liquid-Anlagen, die sogenannte eFuels erzeugen, für eine Fortnutzung der bestehenden Systeme sorgen kann – und zwar klimaneutral!“, führt Mag. Jürgen Roth, Obmann des Fachverbandes Energiehandel in der Wirtschaftskammer Österreich und Vorstandsvorsitzender IWO-Österreich, Institut für Wärme und Öltechnik aus. In Österreich steht der Einsatz von eFuels bereits kurz bevor. Grund dafür ist das Projekt „Innovation Flüssige Energie“ von IWO Österreich und der AVL List GmbH. Gemeinsam wird an der Errichtung der modernsten „Power-to-Liquid“-Anlage Europas zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen gearbeitet. Das sind flüssige Energieträger, die die gleiche Wirkung wie fossile Brenn- und Kraftstoffe besitzen, jedoch klimaneutral sind. Bei dem „Power-to-Liquid“-Prozess wird der Energieüberschuss, der im Sommer durch Windkraft- und Photovoltaikwerke entsteht, verwendet, um mittels Elektrolyse Wasserstoff zu produzieren. Dieser wird im Anschluss mit Kohlendioxid gemischt und durch das „Fischer-Tropsch“-Verfahren chemisch verflüssigt. Am Ende dieses komplexen Vorgangs stehen daraus gewonnene synthetische Brenn- und Kraftstoffe, die zu eFuels (z.B. Heizöl, Diesel, Kerosin usw.) weiterverarbeitet werden können. Beachtliches Potential zur Herstellung der eFuels ist vorhanden. „Dieses einzigartige Projekt, basierend auf nationalem Spitzen-Know-how, unterstreicht Österreichs innovative Vorreiterrolle bei klimaneutralen, flüssigen Brenn- und Kraftstoffen. Gleichzeitig bedeutet dies auch einen entscheidenden Vorteil für unseren Wirtschaftsstandort. Österreich entwickelt sich damit nicht nur global zum „Green Innovation Leader“, sondern verschafft sich gleichzeitig auch mehr Unabhängigkeit vom Import fossiler Rohstoffe.“, zeigt sich Mag. Roth begeistert. Klimagerechte Nutzung von Verbrennungsmotoren gesichert Die durch die „Power-to-Liquid“-Methode erzeugten synthetischen Kraftstoffe gewährleisten nicht nur den klimafreundlichen Fortbestand von Heizungen, sondern bieten vielmehr die Möglichkeit, sämtliche Verkehrsträger – das heißt PKWs, LKWs, Flugzeuge sowie Schiffe – ökologisch bewusst zu betreiben. Ohne Leistungseinbußen oder der Notwendigkeit eines kostenintensiven Technologiewechsels. So kann bestehende Antriebs- und Motorentechnik klimaneutral und effizient weiterverwendet werden. Dies stärkt nicht zuletzt Österreichs Exportwirtschaft, insbesondere im Bereich der Automobil- und Zuliefererindustrie, wodurch wiederum eine Arbeitsplatz-Sicherung eintritt. Zusammenfassung „Unbestritten bestehen am Markt eine Vielzahl von Systemen und Technologien, die allesamt an der Umsetzung der gemeinsam verfolgten Klima- und Energieziele arbeiten. „Es gibt kein Entweder-oder sondern viele Unternehmen mit unterschiedlichen Technologien und Innovationen werden die Klimapolitik mitgestalten. Eines muss und wird all diesen Systemen und Technologien gemeinsam sein, nämlich an der Erreichung der Klima- und Energieziele zu marktwirtschaftlichen Bedingungen gemessen zu werden. Unser Projekt gemeinsam mit der AVL List GmbH ist jedoch alles andere als eine vage Zukunftsvision, sondern ein vollständig ausfinanziertes Vorhaben, welches Ende kommenden Jahres Ergebnisse liefert. Technologieoffenheit ist daher in Zeiten wie diesen, ein Gebot der Stunde!" so Dr. Zierhut abschließend. Rückfragehinweise für die Medien: Mag. Joachim Helmchen, REICHLUNDPARTNER-PR GmbH Tel.: +43 732 666 222 5112 Mobil: +43 664 8595 836 joachim.helmchen@reichlundpartner.at