Michael Page Karrieretipp: Schon x-mal gehört, aber zu selten getan Viele wissenschaftlich belegte Fakten, um Handy und Tablet auszuschalten Wien 27. November 2019 – Situationen wie diese kommen sicher jedem irgendwie bekannt vor: Sie sitzen mit Kollegen am Mittagstisch, aber irgendwie kommt kein Gespräch in Gang, weil jeder auf sein Smartphone starrt. Könnte ja sein, dass man eine wichtige Nachricht verpasst. Es soll ja auch Mitmenschen geben, die schlagartig Phantomschmerzen bekommen, wenn der Akku des Smartphones den Geist aufgibt. Oftmals ist aber auch einfach der Job schuld daran. Fast zwei Drittel der ArbeitnehmerInnen in Österreich sagen, dass sie ihre Mails an jedem Wochentag außerhalb der Arbeit prüfen. 53 Prozent beantworten im gleichen Zeitraum telefonisch Anfragen, die mit der Arbeit zusammenhängen. So das Ergebnis der Studie „Working Life“ von der Personalberatung Michael Page vom Vorjahr. Für viele ist also der Ausschaltknopf das Smartphones das letzte, was sie am Abend vor dem Einschlafen zu Gesicht bekommen. Wenn Sie aber zu den 52 Prozent der Befragten gehören, die mobilen Endgeräten mittlerweile kritisch gegenüberstehen, weil sie eine negative Auswirkung auf ihre Work-Life-Balance haben, liefert die Wissenschaft gute Gründe, um das Verhältnis zu technischen Hilfsmitteln neu zu ordnen. Das Tablet im Bett bringt die biologische Uhr aus dem Takt Wenn Sie unter Problemen beim Einschlafen leiden, sollten Sie vielleicht statt zum Tablet zu einem Buch greifen. Studien belegen, dass das helle Licht des Bildschirms die Melatonin-Produktion des Körpers um bis zu 22 Prozent drosselt. Melatonin ist übrigens das Hormon, das müde macht. Das sind gute Nachrichten für diejenigen, die die Nacht durcharbeiten wollen (oder müssen). Alle anderen sollten ihre Einschlafroutine ändern. Wenn das Handy die Freizeit beschneidet „Für die Mehrzahl der ArbeitnehmerInnen sind die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit sehr unscharf“, erklärt Melissa Haymerle, Director von Michael Page in Österreich. „Es wird in vielen Berufen allerorts gearbeitet und kommuniziert. Es ist zu erwarten, dass dieser Trend stärker wird, da bald die erste Generation der Digital Natives auf den Arbeitsmarkt kommt.“ Gleiches gilt für fast alle Länder in ganz Europa. Britische Angestellte arbeiten bis zu zwei Stunden pro Tag länger, weil sie über das Smartphone ständig erreichbar sind und auch in Deutschland arbeiten weit mehr als die Hälfte aller Angestellten auch am Wochenende. Länger online, weniger produktiv Ein allgemeiner Trugschluss ist, dass die Produktivität mit der Länge des Online-Aufenthalts steigt. Leslie Perlow, Professorin an der Harvard Business School führte ein Experiment durch, um diese Annahme zu widerlegen. Sie bat die Mitglieder der Boston Consulting Group an mindestens einem Abend pro Woche auf das Handy zu verzichten. Im Gegenzug ermutigte sie ihre Probanden, sich während der Arbeitszeit verstärkt auszutauschen. Das Ergebnis? Sowohl die Arbeitsqualität als auch die Produktivität des Teams nahmen zu. Kreativität kommt nicht aus dem Netz Es ist wohl kaum ein Zufall, dass Archimedes seinen Heureka!-Moment in der Badewanne hatte. Selbst wenn das Internet um 287 v.Chr. bereits existiert hätte, wäre es ihm keine große Hilfe gewesen. Haymerle: „Untersuchungen der Harvard University zeigen, dass die Stärken des Netzes im Sammeln und Verbreiten von Informationen liegen. Sucht man hingegen einen kreativen Lösungsansatz, ist man an anderen Orten besser aufgehoben – zum Beispiel in der Natur bei einem Spaziergang oder eben in der Badewanne. Auf der Jagd nach Ideen schneiden Menschen ohne Internetzugang übrigens um 17,5 Prozentpunkte besser ab als ihre vernetzten Kollegen.“