Smurfit Kappa Nettingsdorf: Halbzeit beim Großbauprojekt FUTURE ENERGY PLANT Das Projekt für eine nachhaltige Zukunft Am 26. September 2018 erfolgte der Spatenstich für eines der größten Bauprojekte in der Geschichte der Nettingsdorfer Papierfabrik mit einer Investitionssumme von rund 134 Mio. Euro. Die Erneuerung der Energieanlagen – konkret des Laugenverbrennungskessels und der Dampfturbine – ist notwendig geworden, um den Produktionsansprüchen in Qualität und Quantität auch in Zukunft zu entsprechen. Am Standort Nettingsdorf wird seit 1851 Papier erzeugt. Das Unternehmen zählt zu den führenden Produzenten von Wellpapperohpapier in Europa. Die erzeugten Produkte – der Nettingsdorfer KRAFTLINER und Nettingsdorfer TESTLINER – werden in der Verpackungsindustrie zur Erzeugung von Wellpappe eingesetzt. Das Bauvorhaben ist Teil des Future Energy Plant Projekts, das die Sicherung und die weitere Energieoptimierung des Standortes Nettingsdorf zum Ziel hat. Die Motivation zum Projekt: Langfristige Standortsicherung und Stärkung der Nachhaltigkeit Die Errichtung von hocheffizienten Energieanlagen, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen, sichert den Standort Nettingsdorf langfristig ab. Das heißt, Produktionskapazität und damit auch Arbeitsplätze bleiben längerfristig erhalten. „Effiziente Energieanlagen spielen bei der Erzeugung von Papier eine große Rolle. Unsere derzeitigen Energieanlagen wurden in den 70er Jahren errichtet und haben uns ermöglicht, eine Führungsposition in der Branche zu erlangen. Jetzt ist es Zeit, den nächsten Schritt zu gehen, um weiterhin wettbewerbsfähig und erfolgreich zu bleiben“, erklärt Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf die Motivation zum Projekt. Mit dem neuen Laugenverbrennungskessel, geliefert von der Firma Andritz, steigt die Dampfproduktion aus Biomasse auf rund 150 Tonnen Dampf pro Stunde. Die Dampfturbine mit der maximalen Leistung von 28 Megawatt kommt von Siemens. Sie ist genau an die Bedürfnisse des Standortes angepasst. Mit der erzeugten Energie könnten etwa 40.000 Haushalte mit Strom und Wärme versorgt werden. Nebenbei wird eine Produktionssteigerung der schnellsten Kraftlinermaschine der Welt von 2-3 % ermöglicht. Massive Reduktion der Emissionswerte Der neue Kessel gewinnt aus der in Ablauge der Zellstofferzeugung enthaltenen Biomasse höchst effizient Energie. Dadurch kann der (fossile) CO2-Ausstoß massiv eingedämmt werden. Darüber hinaus werden Geruchs- und Feinstaubemissionen reduziert. Eine Reduktion des (fossilen) CO2- Ausstoßes um 40.000 t wird angestrebt, was etwa zwei Drittel der derzeitigen Emissionen am Standort und sogar 1,5 % der gesamten Smurfit Kappa Gruppe entspricht. Projektstatus: Status Quo – Infrastruktur und „Neben“-Projekte Seit der Spatenstichfeier im September 2018 wurden zahlreiche Projektabschnitte erfolgreich fertiggestellt. „Momentan liegen wir sehr gut im Zeitplan, bis dato gab es kaum Verzögerungen“, zeigt sich Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf, nach einjähriger Bauzeit zufrieden. Die Vielzahl an abgeschlossenen Maßnahmen im ersten großen Bauabschnitt lässt sich sehen. So wurden zusätzliche Lager- bzw. Vormontageflächen in der Größenordnung von 20.000 m² – das entspricht drei Fußballfeldern – errichtet, 130 Stück Büro- und Mannschaftscontainer aufgestellt sowie zusätzliche Parkmöglichkeiten für rund 150 PKWs geschaffen. Von großer Bedeutung sind auch die diversen „Nebenprojekte“, die rund 10 % der Gesamtprojektsumme ausmachen. Einige wurden bereits erfolgreich umgesetzt und in Betrieb genommen, wie z.B. der Einbau von 3 zusätzlichen Trockenzylindern in die Papiermaschine 6. Aktuell erfolgt die Inbetriebnahme einer neuen Kesselwasseraufbereitungsanlage, die das im neuen Kessel benötigte Kesselwasser in der geforderten Reinheit zur Verfügung stellt. „Wir freuen uns über jedes erfolgreich abgeschlossene Teilprojekt. Es bringt uns unserem Ziel, der weiteren Energieoptimierung hier am Standort Nettingsdorf, einen bedeutenden Schritt näher“, so Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf. Umsetzung Hauptprojekt erfolgreich angelaufen Der neue Laugenverbrennungskessel und die neue Dampfturbine bilden das Kernstück des Projekts und sind somit das wichtigste und gleichzeitig mit rund 90 % Projektkostenanteil auch kostenintensivste Element im aktuellen Bauvorhaben bei Smurfit Kappa Nettingsdorf. Beginnend mit dem Spatenstich bis ins erste Quartal 2019 wurden die Fundamente und Stahlbetongebäudeteile für den Laugenverbrennungskessel und das Turbinenhaus errichtet. Ende April 2019 erfolgte der Startschuss für den Stahlbau für das Kesselhausgebäude. Zudem wurden diverse vorgefertigte Teile, wie z.B. Dampftrommel (35 Tonnen) und Dampfspeicher (105 Tonnen), in das Gebäude eingebracht. Dank reibungsloser Projektabwicklung und gutem Baufortschritt konnte auch bereits mit den Fassadenarbeiten begonnen werden. Seit Juni 2019 erfolgt die Anlieferung sowie Einbringung von Teilen des Laugenverbrennungskessels. Große Projekte – Große Dimensionen Die Größe des Bauvorhabens zeigt sich auch in den Unmengen an Material und Arbeitszeit, die bis dato in das Projekt investiert wurden. Ca. 7.500 m³ Beton, 1.000 Tonnen Stahl, 440 Tonnen Kesselteile, 20 km Rohrleitungen und 40 km Kabel wurden in ca. 250.000 geleisteten Arbeitsstunden verbaut. „Bei den Investitionskosten, die sich auf 134 Mio. Euro belaufen werden, liegen wir ebenfalls gut im Plan. Aktuell sind ca. 92 % der gesamten Investitionssumme bestellt. Der Wert der bereits umgesetzten Maßnahmen liegt bei etwa 40 %, bis Jahresende werden es etwa 60 % der Gesamtkosten sein“, gibt Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf, einen Ausblick. Weiterer Projektverlauf bis Fertigstellung Mitte 2020 Bis Ende 2019 wird ein Großteil der Anlagen montiert sein, inklusive der Dampfturbine, die in Zukunft den Hauptteil des am Standort benötigten Stroms liefern wird. Bevor jedoch der Laugenverbrennungskessel Mitte 2020 in Betrieb gehen kann, sind noch eine Menge an Verrohrungs- und Verkabelungsmontagen zu leisten sowie umfangreiche Tests der Anlagen und der Anlagensteuerung notwendig. „Wir hoffen, dass wir auch weiterhin mit allen Arbeiten so gut im Plan liegen wie bisher. Dann steht der Inbetriebnahme des größten Bauprojekts in der Geschichte der Nettingsdorfer Papierfabrik Mitte 2020 nichts mehr im Weg“, gibt Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf, einen Überblick über die weitere Zeitplanung. Bisherige und zukünftige Herausforderungen Bei einem derart riesigen Bauprojekt wie es derzeit am Standort Nettingsdorf in Gange ist, ergeben sich oft täglich neue Herausforderungen für alle Beteiligten. Vor allem die Bereitstellung der erforderlichen internen und externen Ressourcen ist bei einem Produktionsunternehmen mit beschränkten Personalressourcen nicht immer leicht. Da sich die Baustelle mitten im Werksgelände befindet, viel Platz in Anspruch nimmt und umfangreichen Baustellenverkehr mit sich bringt, ergeben sich auch hier immer wieder kleinere Engpässe. „Unser Ziel ist es aber, dass der „normale“ Produktionsbetrieb möglichst ungestört von dem Treiben rundherum bleibt. Das Kerngeschäft und die geregelten Abläufe dürfen durch das Großbauprojekt nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Bis jetzt ist uns das dank guter und umfangreicher Planung und Vorbereitung sehr gut gelungen“, so Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf. Auch die nächsten Monate bringen noch viele Herausforderungen mit sich. Erwähnenswert sind hier die Anlieferung und Montage der 28 MW Turbine und des Generators im Oktober 2019 sowie die Inbetriebnahme des Laugenverbrennungskessels im Frühjahr 2020, die ohne wesentliche Beeinträchtigung der laufenden Produktion erfolgen soll. Darüber hinaus bedarf es umfangreicher Schulungen für das Bedienungspersonal an den neuen Anlagen bei gleichzeitig laufenden Altanlagen. Generell stellen die Optimierung und Abstimmung der Neuanlagen mit den Bestandsanlagen, mit dem Hintergrund einer möglichst effizienten und emissionsarmen Produktion, die größte „Challenge“ im laufenden Großbauprojekt dar. Über Smurfit Kappa Smurfit Kappa, einem im FTSE 100 geführten Unternehmen, gehört zu den führenden Produzenten von papierbasierten Verpackungslösungen auf der Welt. Das Unternehmen beschäftigt rund 46.000 Mitarbeiter an mehr als 350 Produktionsstätten in 35 Ländern. 2018 beliefen sich die Erträge auf 8,9 Milliarden Euro. Smurfit Kappa ist in 23 Ländern in Europa und in 13 Ländern auf dem amerikanischen Kontinent vertreten. In Europa ist das Unternehmen Nummer 1 bei Wellpappeverpackungen. Gemeinsam mit einem proaktiven Team nutzt Smurfit Kappa fortlaufend umfassende Erfahrung und Expertise, um den Kunden neue Möglichkeiten zu eröffnen. Der Austausch von Produktkenntnissen, das Marktverständnis und die Einblicke in Verpackungstrends fördern die Zusammenarbeit des Unternehmens mit zukunftsorientieren Partnern, um geschäftlichen Erfolg in den Märkten sicherzustellen. Smurfit Kappa verfügt über ein unübertroffenes Portfolio von Papierverpackungslösungen, das kontinuierlich mit marktführenden Innovationen aktualisiert wird. Die Verbindung mit optimalen Papierdesigns, Logistik, pünktlichem Service und eigenen Verpackungswerken, die den Großteil der Rohmaterialien aus den eigenen Papierfabriken beziehen, bilden eine optimale Ergänzung zum Sortiment. Die Produkte von Smurfit Kappa sind 100 % erneuerbar und die Herstellung erfolgt nachhaltig. Somit verbessern sie sogar die Umweltbilanz der Kunden. Daten und Fakten Smurfit Kappa Nettingsdorf Smurfit Kappa Nettingsdorf ist ein Unternehmen der weltweit tätigen Smurfit Kappa Group und einer der größten Europa-Standorte des Konzerns. CEO ist Günter Hochrathner. Das 1851 gegründete Unternehmen Nettingsdorfer Papierfabrik ist eine der ältesten Papierfabriken von Smurfit Kappa und heute einer der führenden Produzenten von Wellpapperohpapieren in Europa. Produziert werden umweltfreundliche, perfekt wiederverwertbare Wellpapperohpapiere aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Das Hauptprodukt ist Nettingsdorfer KRAFTLINER braun. Als Zweitprodukt wird TESTLINER produziert – beides findet in der Erzeugung von Wellpappeverpackungen Verwendung. Die durchschnittliche Produktionskapazität pro Jahr beträgt rund 450.000 Tonnen Papier. Am Standort kommt die weltweit schnellste KRAFTLINER-Papiermaschine zum Einsatz. Somit ist Smurfit Kappa Nettingsdorf im Konzern eines der produktivsten und erfolgreichsten Unternehmen. Der Jahresumsatz 2018 beträgt 294 Mio. Euro. Die Hauptmärkte sind neben Österreich die zentraleuropäischen Nachbarländer innerhalb eines Radius von 600 Kilometern. Die Exportrate beträgt 87 Prozent. Der Kundenfokus liegt darauf, gemeinsam mit den Auftraggebern im Konzern maßgeschneiderte intelligente Verpackungslösungen zu entwickeln. Dabei stehen der Nutzen für Kunden und Endkonsumenten im Mittelpunkt. Am Standort sind rund 360 Mitarbeiter, davon 19 Lehrlinge, beschäftigt. Die meisten davon leben in der Umgebung. 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