RE/MAX-Immobilien-Zukunfts-Index: Abwärtstrend bei Gewerbeimmobilien bremst sich massiv ein Neue Potenziale durch Logistikimmobilien und „Food ist das neue Fashion“ Wien, 14. Februar 2018 – „Bei Gewerbeimmobilien wird sich 2018 der über Jahre dauernde Abwärtstrend massiv einbremsen“, erläutert Mag. Stefan Krejci, MRICS, Geschäftsführer der RE/MAX Commercial Group. „Fakt ist aber auch, dass trotzdem die Nachfrageerwartungen für 2018 weitgehend noch immer eher negativ sind.“ Basis für den RE/MAX-Immobilien-Zukunfts-Index ist eine Befragung unter 560 RE/MAX Maklern. Für den gesamten Immobilienmarkt (Wohnen und Gewerbe zusammen) erwarten die Experten für 2018 ein durchwegs positives Jahr, nämlich Anstiege beim Immobilien-Angebot und bei der Nachfrage, wenngleich in geringerem Umfang als noch 2017. So erwarten sie ein Nachfrage-Plus von 3,9%, aber nur ein um +1,3% größeres Angebot. Gewerbeimmobilienmarkt 2018 Bei Gewerbeimmobilien ist die Grundstimmung österreichweit zwar verhalten, aber bei weitem nicht mehr so negativ wie schon gehabt: Nach Preiseinbrüchen von -5% sind eine ausgeglichene Preisentwicklung oder ein Minus von 2% ja geradezu eine Wohltat. Die Preiserwartung für 2018 spiegelt das allgemeine positive Wirtschaftsklima wider. Preise für 2018 2017 2016 2015 Betriebsgrundstücke:  +0,2%   -1,6% -2,8% -4,7% Betriebsgebäude: -1,2% -3,3% -4,7% -6,1% Geschäftslokale: -2,1% -3,9% -5,3% -5,7% Büroflächen: -1,7% -3,9% -5,2% -5,2% *Ausnahme: Top-Lagen, Shopping Center Quelle: RE/MAX Real Estate Future Index E-Commerce erfordert Logistikkompetenz – das nächste große Ding "Für E-Commerce sind Logistik-Verteilerzentren notwendig, die in ganz Österreich am Stadtrand entstehen“, sagt der Immobilien-Experte Krejci. „Die veränderten Bedürfnisse der Konsumenten haben die Lieferketten verändert. Ein besonders starker Treiber wird hier die Paketzustellung sein. Diese sind laut dem Institut für Immobilienwirtschaft im Jahr 2017 wieder um knapp 15 Prozent auf rund 209 Mio. Stück angewachsen. Das führt letztlich dazu, dass spezielle Logistik-Immobilien vor der letzten Meile zu einer neuen Asset-Klasse der Branche werden. Gefordert ist auch die Innovationskraft und Kreativität der Immobilien-Branche, denn es gilt auf Seite der Logistiker die richtige Strategie für die letzte Meile zu finden. Und auf Seite der Immobilienbesitzer und -betreiber stellt sich die Frage, was wirklich dagegen spricht alte Bürogebäude oder leerstehende Geschäftsflächen im Erdgeschoß für Logistikzwecke zu nutzen.“ Krejci ergänzt, „dass die besondere Herausforderung einerseits in der raschen, umweltfreundlichen Zustellung, andererseits in der Entlastung der Verkehrsflächen liegt.“ Generell befindet sich die Handelslandschaft in einem raschen Veränderungsprozess, der sich in den nächsten Jahren weiter beschleunigen wird. „Die Suche nach neuen Wegen, die Kunden zu erreichen und zufriedenzustellen, wird sich in den nächsten Jahren sicher noch weiter intensivieren“, ist Krejci überzeugt. „Wir sehen Online-Händler, die stationäre Geschäfte eröffnen. Wir sehen stationäre Händler, die online immer stärker werden. Wir sehen stationäre Händler, die nach neuen Größen- und Ladenbau-Konzepten oder gar neuen Vertriebsschienen suchen.“ Food ist das neue Fashion Bei den großen Einkaufszentren wird sich die Sanierungswelle fortsetzen. Augenfällig ist für Krejci, dass „Food das neue Fashion ist“ und derzeit als Trend die vielen zukunftsorientierten Einkaufszentren beherrscht. Praktisch alle innovativen EKZ-Betreiber siedeln aktiv neue Food-Konzepte an. „Wir gehen davon aus, dass zukünftig der Trend zur Systemgastronomie in allen Qualitätsebenen weiter anhalten wird“, so Krejci. Schwierig ist und bleibt die Lage für Geschäftsflächen in B- und C-Lagen. Hier wird es auch von politischer Seite noch deutlich mehr Engagement brauchen als das bisher der Fall ist. „Städte werden hier immer mehr ein Management wie in einem Einkaufszentrum brauchen“, lautet der Tenor der RE/MAX-Experten. Was passiert bei nicht genutzten Büros? „Die Frage, die sich die Gewerbeimmobilienbranche derzeit stellt, ist, was passiert mit jenen Büroimmobilien, die zukünftig nicht mehr genutzt werden“, merkt Krejci an. „Zu erwarten ist, dass weitere, in die Jahre gekommene Büroimmobilien zu Wohnungen werden. Der Büroimmobilienmarkt ist in einer horizontalen Bewegung, weil es sich größtenteils um Verlagerung in neue Büroflächen handelt.“ Der Zuwachs an Büroflächen in Wien betrug 2017 160.000 m2. Für 2018 erwartet der Immobilienexperte einen Zuwachs bei den Flächen von ca. 300.000 m2, die sich einer entsprechend guten Nachfrage erfreuen und daher auch bereits sehr gute Vorverwertungsgrade haben. „Für Investoren sind Büros weiterhin eine beliebte Asset-Klasse, denn auch die Ansprüche an modernen Büroliegenschaften sind im Wandel.“ Bei den Mietpreisen im Neubau konstatiert Krejci nur eine geringe Steigerung. Tipps Mietinteressenten von Büro- bzw. Geschäftsflächen sind aufgrund der aktuellen Marktsituation – mit wenigen Ausnahmen – wie bereits in den vergangenen Jahren in einer durchaus guten Verhandlungsposition. Wer ein Gasthaus, ein Bürogebäude, ein Ladenlokal oder Betriebsgebäude in B- oder C-Lagen besitzt und veräußern oder vermieten möchte, sollte zusammen mit Immobilienexperten auch Überlegungen anstellen, welche alternativen Nutzungsmöglichkeiten zur bisherigen eventuell möglich sind. Über RE/MAX Commercial RE/MAX Commercial ist der gewerbliche Immobilienspezialist innerhalb des RE/MAX Netzwerkes, das mit 110 Büros und mehr als 550 MaklerInnen in jeder Region in Österreich vertreten ist. Durch die enge Kooperation mit den lokalen Büros und dem gebündelten gewerblichen Immobilien Know-how der Commercial-Partner entsteht für Immobilienentwickler, Immobiliennutzer und kommunale Einrichtungen eine einzigartige Quelle der Inspiration und Synergie-Effekte und die Möglichkeit der Zusammenarbeit.