Gesetzgeber sollte Rahmenbedingungen für Betreutes Wohnen upgraden 24-Stunden-Kräfte für Betreuung sowie Pflicht zur Einhaltung der Ö-Norm CEN/TS 16118 wären Gewinn für Investoren, Betreiber und Senioren Wien/Mödling/Linz, 7. Februar 2018 - „Freifinanziertes Betreutes Wohnen wäre in Österreich sowohl bei Investoren als auch Senioren attraktiver, wenn der Gesetzgeber erkennen würde, dass diese Wohnform zukünftig noch mehr an Bedeutung erlangen wird“, erklären uniso Walter Eichinger, Geschäftsführer Silver Living und Wolfgang Stabauer MBA, Geschäftsführer des Silver Living-Vertriebspartners ÖKO-Wohnbau SAW GmbH. Anlass für die prägnante Aussage ist der Fondskongress 2018, der vom 7. – 8. März in Wien stattfindet. Beim Fondskongress werden im Rahmen einer Podiumsdiskussion Eichinger und Stabauer zusammen mit dem Präsidenten des Österreichischen Roten Kreuzes Univ. Prof. DDr. Schöpfer und Univ. Prof. Dr. Peter Filzmaier das Potential und die rechtlichen Rahmenbedingungen für Betreutes Wohnen in Österreich ausloten. Upgrading der gesetzlichen Rahmenbedingungen So ist für Eichinger und Stabauer nicht nachvollziehbar, warum es Betreuungsorganisationen verboten ist, dass eine 24-Stunden-Kraft für die Betreuung und Pflege angesiedelt wird, die bedarfsweise für die Bewohner des Hauses zur Verfügung steht: „Gänzlich unverständlich ist die gesetzliche Regelung, wenn man bedenkt, dass mehrere Bewohner dieselbe Person mit ihrer Pflege beauftragen können. Betreutes Wohnen sollte vom Gesetzgeber mehr unterstützt werden.“ Win-win-Situation für Senioren, Investoren, Sozialversicherungen und Betreiber Die Vorteile einer 24-Stunden Kraft liegen für Eichinger und Stabauer klar auf der Hand dieses Upgrading würde einerseits die Lücke in der Betreuung und Pflege von Senioren schließen, die nicht in vollstationären Heimen oder in der Familie untergebracht werden können. Andererseits würden die Sozialversicherungen davon profitieren, weil das Betreute Wohnen für sie günstiger ist, als eine teilstationäre oder stationäre Betreuung von Senioren. „Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, denn viele Senioren müssten unter Umständen noch gar nicht ins Heim“, erläutert Eichinger. Demografische Entwicklung spricht für Betreutes Wohnen Eichinger und Stabauer weiter: „Ein Grund Betreutes Wohnen zu fördern ist schon allein der Anstieg der Kosten der öffentlichen Hand für Versorgung, Pflege und Betreuung - so werden 2030 rund 30 % der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. Zudem erhalten die Investoren und Betreuungsorganisationen mit einem Upgrading eine größere Planungssicherheit. Ziel muss es daher sein, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Betreutes Wohnen zu optimieren.“ Regierung offensichtlich im Nachdenkprozess Grundsätzlich orten die Immobilienexperten beim Gesetzgeber in Sachen 24-Stunden-Pflege einen verstärkten Nachdenkprozess, „weil beispielsweise das von Frau Sozialministerin Beate Hartinger-Klein angedachte Gütesiegel für Pflegeagenturen der richtige Weg zu mehr Transparenz ist. Zu erwarten ist, dass der Gesetzgeber rasch seine Sichtweise aufgrund der drastischen demografischen Entwicklungen ändern wird.“ Gesetzgeber sollte Einhaltung der ÖNORM CEN/TS 16118 einfordern Eichinger erkennt, dass in Österreich derzeit Betreutes Wohnen eine enorme Konjunktur erlebt. „Der Hype beruht teilweise auch darauf, dass unter dem Begriff ´Betreutes Wohnen´ die unterschiedlichsten Wohnformen zusammengefasst werden.“ Leider wird aber von vielen Playern die seit 2012 bestehenden ÖNORM CEN/TS 16118 Betreutes Wohnen – eine Orientierungshilfe für die Marktteilnehmer (Betreuungsorganisationen, Banken, Investoren Projektentwickler und Länder) – ignoriert. Der Gesetzgeber sollte daher rasch die einheitliche Begriffsbestimmung bzw. gesetzliche Normierung verlangen – auch um für alle Beteiligten eine Planungssicherheit zu ermöglichen. Zahlen sprechen für Betreutes Wohnen in Österreich Betreutes Wohnen hat für Eichinger und Stabauer schon allein aus demografischer Sicht ein hohes Potential für Anleger: „Bei einem konservativ geschätzten Marktpotential von 2 – 3 % der Bevölkerung der 60-Jährigen würden schon heute ca. 50.000 Senioren Betreutes Wohnen in Anspruch nehmen. Vor dem Hintergrund, dass Ende 2030 mehr als drei Millionen Österreicher den 60. Geburtstag hinter sich haben werden und die Anzahl der Hochbetagten noch dynamischer wächst, hat das Thema eine hohe Relevanz. Auch weisen die Experten darauf hin, dass acht bis zehn Prozent der über 70-Jährigen zukünftig Betreutes Wohnen in Anspruch nehmen werden – dies wären 2030 rund 115.000 bis 160.000 Österreicher.“ Laut den beiden Immobilienexperten beträgt die jährliche Bauleistung bei Betreutem Wohnen in Österreich 1.300 Einheiten. Insgesamt stehen derzeit nur rund 11.000 Betreute Wohnungen zur Verfügungen, im Vergleich zu 80.000 Heimplätzen. Anzumerken sei, dass sich drei Viertel der Best Agers (50 – 65 Jahre) bisher noch kaum Gedanken über die Zeit nach der Pensionierung gemacht haben (IMAS Studie „Die Bedürfniswelt der Best Ager“, 2016). Der Markt für Betreutes Wohnen in Österreich Die Zahl der Seniorinnen und Senioren steigt rasant an: Derzeit haben 2 Mio. Österreicher das 60. Lebensjahr hinter sich. 2020 werden rund 27% der Österreicher älter als 60 Jahre sein, in 20 Jahren werden es 3 Mio. sein. Wer heute in Pension geht, hat im Durchschnitt noch 1/3 der Lebenszeit vor sich. Bis Ende 2030 haben mehr als 2,15 Mio. Österreicher den 65. Geburtstag überschritten. Demografischer Wandel bedingt, dass in 10 bis 15 Jahren die über 50-Jährigen die zahlenmäßig stärkste Nachfragegruppe am Wohnungsmarkt sein werden. Die jährliche Bauleistung bei Betreutem Wohnen in Österreich beträgt ca. 1.300 Einheiten. Das entspricht zwar nur einem Anteil von rund 3% am gesamten Neubau, bedeutet aber einen enormen Anstieg gegenüber den Vorjahren. Bei einem konservativ geschätzten Marktpotential von 2 - 3% der Bevölkerung der über 60-jährigen würden schon heute ca. 50.000 Seniorinnen und Senioren Betreutes Wohnen in Anspruch nehmen (dieser Bedarf wird derzeit nur teilweise abgedeckt). Rund fünf Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung, das sind an die 400.000 Menschen benötigen derzeit Hilfe und Pflege daheim. Nur ca. 10% davon können durch mobile Dienste betreut werden, mehr als doppelt so viel hätten jedoch einen dringenden Bedarf an entsprechenden Pflege- und Hilfsdiensten. Daraus folgt, dass ältere Menschen in Zukunft verstärkt professionelle Dienstleistungsangebote in Anspruch nehmen müssen. Weiter Informationen über Silver Living finden Sie hier: www.silver-living.com