Buch „Die Cannabis-Lüge“ bringt Fakten in die Kontroverse Kurosch Yazdi ortet wirtschaftliche Interessen hinter Cannabis-Kult (Aktuelle Pressefotos auf https://www.apa-fotoservice.at/) Aktuelle Pressefotos auf https://www.apa-fotoservice.at/ Wien, 7. April 2017 - „Stoppt den Cannabis-Kult“, lautet die prononcierte Aussage des Psychiaters und Drogenexperten Dr. Kurosch Yazdi. „Der Hype rund um die Hanfpflanze schadet unserem Gesundheitswesen, macht unsere Jugend kaputt und pervertiert die Mechanismen des Pharmamarkts. Gerne wird auch verschwiegen, dass die Konzentration des berauschenden Wirkstoffs THC in der Pflanze heute viel höher ist als früher und dass cannabisbezogene Störungen vor allem bei Jugendlichen drastisch angestiegen sind.“ Anspruch von Yazdi ist es, mit seinem Buch einen kritischen Zugang zum derzeitigen Marihuana-Hype zu vermitteln. Ausgangspunkt für seine Überlegungen war die Frage „wie es dazu kommen konnte, dass Cannabis innerhalb weniger Jahre seinen Ruf um 180 Grad ändern konnte: von der Droge der Hippies zum genialen Allheilmittel für jede erdenkliche Krankheit?“. Langzeitfolgen inkludiert Fakt ist für Yazdi, dass Cannabis oder Marihuana extreme Schädigungen hervorrufen können. „In der Regel stellt sich ein Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens ein, man gerät in einen Glückszustand, wird zufriedener und lustiger und empfindet optische und akustische Einflüsse intensiver. Manchmal kann Cannabis aber genau das Gegenteil bewirken, kann einen negativen Gemütszustand noch weiter forcieren. Unruhe, Panik und Angst schüren – ja sogar zum Alptraum werden, aus dem Konsumenten ausbrechen wollen. Kurzum, es geht ihnen ziemlich schlecht. So kann Cannabis auch zu Wahnvorstellungen, zu Paranoia und gerade bei regelmäßigem Konsum zu Psychosen und Schizophrenie führen“, sagt Yazdi. Studien belegen zudem, dass langjähriger, regelmäßiger Konsum von Cannabis sehr wohl massiv die Leistungsfähigkeit der betreffenden Person hemmt und zu großen Beeinträchtigungen im Gehirn führt. Des Weiteren kann Cannabis zu Lungenkrankheiten, einem erhöhten Herzinfarktrisiko, Kreislaufbeschwerden und einem geschwächten Immunsystem führen. Aber auch auf dem Gebiet der Sexualität und Fortpflanzung stellt es eine Gefahr dar. Bei Männern hat es Auswirkungen auf die Konzentration und Qualität der Spermien, bei schwangeren Frauen können Folgeschäden für das ungeborene Kind entstehen. Gesamtgesellschaftliches Problem Laut „Suchtmittel-Monitoring“ des Instituts für Empirische Sozialforschung, stieg die Anzahl jener, die angaben, Cannabis mindestens einmal in den vergangenen 30 Tagen konsumiert zu haben, innerhalb von zehn Jahren auf das Dreifache. Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht geht davon aus, dass 23,2 Prozent der EU-Bürger, schon einmal im Leben Cannabis konsumiert haben, 5,7 Prozent (19,3 Mio.) davon in den vergangenen 12 Monaten. „Diese Zahlen spiegeln sich auch in der Suchtbehandlung wider“, erklärt Yazdi. „So stieg in Deutschland zwischen 2007 und 2013 die Zahl der Patienten, denen in den Einrichtungen ambulanter Suchtbehandlung die Hauptdiagnose Cannabiskonsum gestellt wurde, um fast ein Drittel. Die Zahl derer, die Opioide wie Heroin und Kokain konsumieren ,verringerte sich in Deutschland um jeweils 20 Prozent.“ Ist das Gehirn kein Teil des Körpers? Experten gehen davon aus, dass in Deutschland rund 600.000 junge Menschen Probleme mit dem Konsum von Cannabis haben.“ Yazdi ist sich sicher, dass Cannabis süchtig macht. Auch kritisiert der Psychiater die These, „dass Cannabis nicht körperlich süchtig macht, sondern ‚nur psychisch‘, denn ist das Gehirn kein Teil des Körpers?“. Eindeutig sei auch, „dass in Staaten mit einer strengeren Gesetzgebung der Konsum von Cannabis deutlich geringer ist, als in liberaleren Staaten“. Einstieg in die Drogenwelt Cannabis ist für den Mediziner ein Einstieg in die Welt der Drogen: „Wenn sich das Gehirn einmal daran gewöhnt hat nach einer Substanz süchtig zu sein, dann wird es schneller auch von anderen Stoffen abhängig.“ Denn fast alle Substanzen greifen an die gleichen Hirnstrukturen, die dann nicht unterscheiden, wonach man süchtig ist. „Jede Droge, die ich als allererste im Leben zu mir nehme, kann auch eine Einstiegsdroge sein“, resümiert Yazdi. Cannabis damals, Cannabis heute Einerseits ist der THC-Gehalt von Cannabis seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von unter drei Prozent auf 32,3 Prozent gestiegen, andererseits ist der Anteil von Cannabidiol - der Gegenspieler von Cannabis, der Psychosen verhindert - aufgrund des „Züchtungserfolgs“ gefallen. „Klar ist, dass die Konsumenten nicht abschätzen können, wie stark das Cannabis wirklich ist, daher sind ‚Wirkung und Nebenwirkungen‘ keinesfalls vorhersehbar“. Unter ärztlicher Verschreibung Yazdi ist überzeugt, dass es nur Sinn macht, cannabishaltige Arzneien unter ärztlicher Aufsicht zu verschreiben, „denn nur so könne eine exakte Dosierung garantiert werden. Der Joint als Medikament ist eine der unreflektierten Falsch- und Halbwahrheiten, die unreflektiert weitergegeben werden. Zumal bei jedem Medikament, sei es ein Antibiotikum oder Schmerzmittel, der Arzt auf die genaue Dosierung achtet, damit möglichst keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten“. Kritisch ist Yazdi auch gegenüber manchen Ärzten in den USA: „Nur weil jemand tonnenweise Cannabis verschreibt, ist man deswegen noch kein Cannabis-Experte.“ 2014 lagen in den USA die Umsätze durch legalen Marihuana-Verkauf zwischen 2,2 und 2,6 Mrd. Dollar. Für 2018 schätzen Experten einen Anstieg auf ca. acht Mrd. Dollar. So nahm der Bundesstaat Colorado 2015 ca. 60 Mio. Dollar als Steuern durch den Verkauf von Cannabis ein – ein Jahr davor waren es „nur“ 44 Mio. Dollar. Interessen hinter der Legalisierung „Wird Cannabis legalisiert, dann steht die Tabakindustrie bereits in den Startlöchern“, sagt Yazdi. „Für die großen Konzerne wird sich ein weiterer riesiger Markt öffnen. Sie wissen genau, wie sie Jugendliche als inoffizielle Zielgruppe ansprechen werden.“ Fest steht auch, dass die Steuereinnahmen steigen würden – folglich eine Lobby – „großes Interesse hat, Cannabis zu legalisieren“. Schon jetzt ist Cannabis in vielen US-Bundesstaaten aufgrund der Legalisierung ein boomendes Geschäft. „Cannabis ist für die Tabakindustrie die optimale Droge zur Vermarktung“ ergänzt Yazdi. „Denn die extrem giftigen Substanzen wie Heroin, Crack, Crystal Meth und dergleichen waren nicht geeignet für die Vermarktung als Genussmittel für jedermann. Und Alkohol war bereits legal und der Markt heiß umkämpft.“ Yazdi glaubt aber nicht an Verschwörungen, sondern ortet eine Verschiebung der öffentlichen Meinungen in Richtung Cannabis durch das Zusammenspiel von Konzernen, kleineren Unternehmen, Medien, (Pseudo-)Medizin und Politik.