Aktuelle Situation in Österreich: Status Quo Umsetzung des Fortpflanzungsmedizingesetzes in der Praxis Status Quo des Fortpflanzungsmedizingesetzes in Österreich Nach langer politischer Diskussion trat Ende Februar 2015 die Novelle zum neuen Fortpflanzungsmedizingesetz in Kraft. Diese ermöglicht homosexuellen Paaren eine künstliche Befruchtung und erlaubt die Eizellspende sowie die PID (Präimplantationsdiagnostik) in bestimmten Fällen. „Diese Gesetzesänderung war höchst überfällig und ist für uns sehr erfreulich, denn viele Paare mit unerfülltem Kinderwunsch mussten seit Jahren ins Ausland fahren, um sich ihren Traum vom Wunschkind zu erfüllen. Nun können diese Behandlungen endlich auch in Österreich durchgeführt werden“, berichtet Dr. Leonhard Loimer, Gründer und Geschäftsführer der KinderWunschKliniken Dr. Loimer. Die KinderWunschKliniken Dr. Loimer sind ein Vorreiter auf diesem Gebiet und haben die Novellierung des Fortpflanzungsmedizingesetzes schon längere Zeit gefordert. „Dadurch hat sich Österreich aus der Isolation befreit und steht nun im Bereich der Fortpflanzungsmedizin auf einer Stufe mit vielen anderen europäischen Länder,“ so Prim. Dr. Martin Swoboda, ärztlicher Leiter des Standortes Wels der KinderWunschKliniken Dr. Loimer. Eizellspende in Österreich In den KinderWunschKliniken von Dr. Loimer wurden bereits in den ersten Monaten, nach in Kraft treten des neuen Gesetzes, die ersten Behandlungen mit Eizellen gesunder Spenderinnen erfolgreich durchgeführt. „Seit der Erneuerung des Fortpflanzungsmedizingesetzes führen wir pro Tag in etwa vier bis fünf Gespräche mit Paaren, welche ohne die Eizellspende nicht schwanger werden können. Daran zeigt sich, dass diese Gesetzesänderung in Österreich längst überfällig war“, erklärt Dr. Leonhard Loimer. „Die Nachfrage nach Spenderinnen ist sehr hoch, bis dato hatten wir sehr viele Spenderinnen aus dem Verwandtenkreis der Frauen. Wir sind laufend auf der Suche nach weiteren Spenderinnen und freuen uns über jede Hilfe“, so Dr. Leonhard Loimer. Eine Frau verfügt von Geburt an über etwa eine Million Eizellen, für eine erfolgreiche Eizellspende braucht man jedoch nur rund zehn bis zwölf Eizellen. Keine Frau braucht daher Angst zu haben, dass sie nach einer Spende selbst Probleme beim Kinderkriegen bekommt. Der Ablauf einer Eizellspendenbehandlung ist relativ unkompliziert. In Österreich gibt es keine anonymen Eizellspenderinnen. Die Spenderinnen müssen zumindest 18 und maximal 30 Jahre alt sein, die unfruchtbare Empfängerin darf maximal 45 Jahre alt sein. Behandlung von lesbischen Paaren Nach der alten Rechtslage waren gleichgeschlechtliche Paare von der Inanspruchnahme medizinisch unterstützter Fortpflanzung zur Gänze ausgeschlossen. Nach der Novellierung ist für lesbische Paare, die in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, nun auch eine künstliche Befruchtung möglich. „Pro Woche kommen etwa zwei lesbische Paare für ein Beratungsgespräch in unsere Kliniken. Außerdem erhalten wir laufend Anfragen von interessierten Paaren. Wir sind sehr froh, nun auch gleichgeschlechtliche Paare auf ihrem Weg zum Wunschkind begleiten zu dürfen“, so Prim. Dr. Mathias Brunbauer. PID in der Praxis Trotz heftiger Kritik aus konservativen politischen und religiösen Kreisen ist seit Februar auch die Präimplantationsdiagnostik (PID) in Österreich möglich. Damit ist die Untersuchung des Embryos vor dem Einsetzen in die Gebärmutter erlaubt. Die PID ist aber weiterhin nicht in jedem Fall zulässig, sondern nur zur Verhinderung schwerer, nicht behandelbarer Krankheiten, nach wiederholt fehlgeschlagener künstlicher Befruchtung (drei negative Versuche) oder bei genetischen Erbkrankheiten. Nach der Entnahme der Zellen werden diese an genetische Partnerlabore übersandt. Die Auswertung erfolgt relativ rasch, die Patienten können schon nach wenigen Tagen mit ersten Ergebnissen rechnen.