Spatenstich „Fernwärmeprojekt Smurfit Kappa Nettingsdorf“ Nur knapp ein Jahr nach Inbetriebnahme der neuen Energieanlagen steht bei Smurfit Kappa Nettingsdorf bereits das nächste Großprojekt in den Startlöchern. In Kooperation mit der Bioenergie Gruppe errichtet der führende Wellpapperohpapierproduzent am Standort Nettingsdorf eine Anlage zur Gewinnung umweltfreundlicher Fernwärme aus bis zu 25 MegaWatt Abwärme. Die Fertigstellung ist für Herbst 2022 geplant. Nachhaltigkeit in jeder (Papier)Faser – das ist das Ziel, das Smurfit Kappa Nettingsdorf bereits seit vielen Jahren mit Engagement und Ideenreichtum verfolgt. In Zusammenarbeit mit der Bioenergie Gruppe und der Stadtgemeinde Ansfelden errichtet das Unternehmen bis September 2022 eine Anlage zur Gewinnung umweltfreundlicher Fernwärme aus Abwärme. Bis zu 25 MegaWatt Abwärme können dabei nutzbar gemacht werden. „Das Fernwärmeprojekt von Smurfit Kappa Nettingsdorf ist ein Vorzeigeprojekt zur Nutzung von Abwärme und zum Ausstieg aus fossilen Heizungen“, so Dr. Gerhard Dell, Geschäftsführer des Energiesparverbandes des Landes OÖ, Landesenergiebeauftragter. „Derzeit werden in Oberösterreich bereits ein Drittel aller Haushalte mit Fernwärme beheizt, über 400 Kilometer Fernwärmeleitungen gibt es in unserem Bundesland. Es freut mich sehr, dass zukünftig durch das Projekt von Smurfit Kappa Nettingsdorf und der Bioenergie-Unternehmensgruppe weitere Gebäude in Ansfelden mit dieser umweltfreundlichen Heizform versorgt werden können. Besonders bemerkenswert ist, dass durch die Nutzung von bis zu 25 MW Abwärme ein schönes Beispiel für die sogenannte „Sektorkopplung“ in Oberösterreich entsteht – Industrieabwärme wird klimafreundlich zur Beheizung von Gebäuden verwendet. Die dadurch erzielte Einsparung von vielen Tonnen Kohlendioxid ist ein Beitrag für die oberösterreichische Energie- und Klimabilanz! Ich freue mich auch, dass damit in der Stadtgemeinde Ansfelden vielen BürgerInnen die Möglichkeit gegeben wird, das Verheizen von fossilen Energieformen zu beenden. Beim Umstieg werden diese durch das Landes-Programm „AdieuÖl“ des Energiesparverbandes unterstützt und auch gefördert. Smurfit Kappa Nettingsdorf wurde als Vorreiter bei der Energiewende erst kürzlich von Energielandesrat Markus Achleitner mit dem Landesenergiepreis Energie Star ausgezeichnet, die Stadtgemeinde Ansfelden setzt mit dem Energiesparverband immer wieder Energieeffizienzprojekte um.“ Nachhaltigkeit in jeder (Papier)Faser Das jüngste Projekt von Smurfit Kappa Nettingsdorf ist ein weiterer Meilenstein in den Bemühungen des führenden Wellpapperohpapierproduzenten Nachhaltigkeit in der Produktion zu stärken. Bei der Erzeugung des Produktes Kraftliner - ein Verpackungspapier, das an und für sich bereits Nachhaltigkeit verinnerlicht, weil aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und praktisch zu 100 % wiederverwertbar – hat sich das Unternehmen schon seit geraumer Zeit damit beschäftigt, den Herstellungsprozess möglichst nachhaltig zu gestalten. Am Beginn der Bemühungen standen Maßnahmen, die zu einer deutlichen Reduktion der in der Produktion verbrauchten Energie - hauptsächlich Strom und Wärme (in Form von Dampf) – geführt haben. Danach wurde die gesamte Energieerzeugung am Standort möglichst effizient und umweltschonend gestaltet. Das Future Energie Projekt mit der Errichtung eines hocheffizienten Laugenverbrennungskessel, wo aus Ablauge und aus den für die Papierfaser nicht verwendbaren Holzbestandteilen - also Biomasse - Energie erzeugt wird, ist dabei das Leuchtturmprojekt in diesem Bereich. Beides führt zu einer starken Reduktion des Einsatzes an fossilen Brennstoffen am Standort Nettingsdorf. Der CO2 Ausstoß pro Tonne produziertem Papier konnte seit 1990 - dem Beginn der internationalen Bemühungen den CO2 Ausstoß zu senken - auf etwa 1/10 reduziert werden. “Das aktuelle Projekt, das wir gemeinsam mit der Bioenergie Gruppe umsetzen, ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Forcierung der Nachhaltigkeitsthematik. Wir stellen Abwärme, die in unserem Produktionsprozess nicht bzw. nur sehr schlecht verwertbar wäre, für den Betrieb eines Fernwärmenetzes zur Verfügung und ermöglichen dadurch massive CO2 Einsparungseffekte bei den Abnehmern der Wärme”, erklärt Günter Hochrathner, CEO Smurfit Kappa Nettingsdorf, das aktuelle Bauvorhaben. Damit wird auch die Ableitung von Wärme an die Umwelt über Abdampf und Kühlwasser erheblich reduziert, was wiederum die Jahrzehnte langen Bestrebungen von Smurfit Kappa Nettingsdorf, die Belastung von Luft und Wasser auf ein Minimum zu reduzieren, unterstützt. Positive Nutzung andernfalls ungenutzter Energie Die Abwärmenutzung in Papierfabriken besitzt riesiges Potential in puncto Energieeffizienz. Nach der Erschließung der (Ab)Wärmequellen ergeben sich nicht nur ökonomische, sondern vor allem ökologische Vorteile. Energieeffizienz ist das Gebot der Stunde und die positive Nutzung von andernfalls ungenutzter Wärmeenergie trägt wesentlich zum Klimaschutz bei. “Damit können bei Smurfit Kappa Nettingsdorf bisher komplett unerschlossene Energiepotentiale verfügbar gemacht werden, da die durch Abwärme ausgekoppelte Energie, rein ökologisch betrachtet, CO2-neutral ist. Denn für die Umwandlung in nutzbare Wärmeenergie werden keine zusätzlichen Primär-energiequellen benötigt”, erläutert Mag. Jakob Edler, Geschäftsführer der Bioenergie-Unternehmensgruppe, die Vorteile. Die Nettingsdorfer Wärmeauskoppelung ist mit 25 MegaWatt Leistung projektiert. Darüber hinaus soll eine rund 19 Kilometer lange Fernwärmetrasse zu rund 10.000 Haushalten im Großraum aufschließen. Nicht weniger als 20.000 Tonnen CO2 können somit eingespart werden. Die Wärmeauslieferung wird durch eine doppelte Kesselanlage gegen Ausfälle abgesichert – für die Kunden entsteht somit kein Risiko. Vorzeigeprojekt für die Stadtgemeinde Ansfelden Der wichtigste Partner im Fernwärmeprojekt Nettingsdorf ist die Stadtgemeinde Ansfelden. Bereits seit über zehn Jahren sind über 2.000 Haushalte und Gebäude wie das Stadtamt, Schulen und Kindergärten im Stadtteil Haid an das Nahwärme-Heizwerk der Linz AG am Standort Haid angeschlossen und heizen klimaneutral. Auch im Stadtteil Kremsdorf (Standort der Smurfit Kappa Nettingsdorf) befinden sich kommunale Einrichtungen wie Kindergarten, Volksschule, betreutes Wohnen, Häuser in Privateigentum und Wohnbauten. Ihnen allen wird mit der umweltfreundlichen Abwärme ein Angebot zum aktiven Klimaschutz gemacht. Bürgermeister Manfred Baumberger ist der Ausstieg aus der Wärmeversorgung mit fossilen Brennstoffen ein großes Anliegen. „Einerseits ist uns als Klimabündnisgemeinde wichtig, CO2-Emissionen zu reduzieren, andererseits freuen wir uns, eine langfristige und günstige Versorgungssicherheit zu ermöglichen. Das Projekt trägt dazu bei, den CO2 Ausstoß in der Region um bis zu 21.000 Tonnen zu verrringern. Um die Menge zu binden müsste man 2,1 Millionen Bäume pflanzen! Dank des Fernwärmeprojekts machen wir uns in puncto Energieversorgung vom Ausland unabhängig und nutzen die Ressourcen quasi vor der Haustüre. Als Bürgermeister und früherer Umweltstadtrat freu ich mich von ganzem Herzen, dass dies nun möglich wird und wir das klimafreundliche Wärmeangebot in der Stadt Stück für Stück erweitern können!“, sagt Baumberger. Ein Vorhaben – viele Gewinner Das Fernwärmeprojekt von Smurfit Kappa Nettingsdorf, das in Zusammenarbeit mit der Bioenergie Gruppe und der Stadtgemeinde Ansfelden umgesetzt wird, führt zu einer mehrfachen Win-Win-Situation. Aufgrund der, mit dem Projekt möglichen Einsparungseffekte an CO2 Emissionen, ist es in erster Linie ein großer Gewinn für die Umwelt. Neben dieser profitieren auch die Anrainer durch eine bessere Umgebungsluft aufgrund der verringerten Luftbelastung mit Emissionen wie Feinstaub, NOx, SO2 und CO2 aus Einzelheizungen. Smufit Kappa Nettingsdorf kann mit der Nutzbarmachung von Abwärme einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung der Folgen des Klimawandels leisten. Die Bioenergie Gruppe, die mit Expertise und Engagement Gutes für die Umwelt leistet, profitiert ökonomisch und die Stadtgemeinde Ansfelden freut sich, den Haushalten eine langfristige und günstige Versorgungssicherheit zu ermöglichen. Die Umsetzungsdauer für das Fernwärmeprojekt Nettingsdorf ist mit 18 Monaten sehr ambitioniert – die Fertigstellung ist bereits für Herbst 2022 geplant. Eine rasche Projektumsetzung liegt aber im Interesse aller Beteiligter, denn die Fördertöpfe für Investitionen in nachhaltige Energieversorgung sind derzeit gut gefüllt. Immerhin hat sich Österreich bis 2030 nachhaltige Klimaziele gesetzt, bis 2040 will man seitens des Bundes gar die Klimaneutralität erreichen. Abwärmeprojekte wie in Ansfelden sind dabei ein wesentliches Standbein dieser Strategie. Über Smurfit Kappa Smurfit Kappa, einem im FTSE 100 geführten Unternehmen, gehört zu den führenden Produzenten von papierbasierten Verpackungslösungen auf der Welt. Das Unternehmen beschäftigt rund 46.000 Mitarbeiter an mehr als 350 Produktionsstätten in 35 Ländern. 2020 beliefen sich die Erträge auf 8,5 Milliarden Euro. Smurfit Kappa ist in 23 Ländern in Europa und in 12 Ländern auf dem amerikanischen Kontinent vertreten. Gemeinsam mit einem proaktiven Team nutzt Smurfit Kappa fortlaufend umfassende Erfahrung und Expertise, um den Kunden neue Möglichkeiten zu eröffnen. Der Austausch von Produktkenntnissen, das Marktverständnis und die Einblicke in Verpackungstrends fördern die Zusammenarbeit des Unternehmens mit zukunftsorientieren Partnern, um geschäftlichen Erfolg in den Märkten sicherzustellen. Smurfit Kappa verfügt über ein unübertroffenes Portfolio von Papierverpackungslösungen, das kontinuierlich mit marktführenden Innovationen aktualisiert wird. Die Verbindung mit optimalen Papierdesigns, Logistik, pünktlichem Service und eigenen Verpackungswerken, die den Großteil der Rohmaterialien aus den eigenen Papierfabriken beziehen, bilden eine optimale Ergänzung zum Sortiment. Die Produkte von Smurfit Kappa sind 100 % erneuerbar und die Herstellung erfolgt nachhaltig. Somit verbessern sie sogar die Umweltbilanz der Kunden. Daten und Fakten Smurfit Kappa Nettingsdorf (vormals Nettingsdorfer Papierfabrik) ̶ Smurfit Kappa Nettingsdorf ist ein Unternehmen der weltweit tätigen Smurfit Kappa Group und einer der größten Europa-Standorte des Konzerns. ̶ Das 1851 gegründete Unternehmen Nettingsdorfer Papierfabrik ist eine der ältesten Papierfabriken von Smurfit Kappa und heute einer der führenden Produzenten von Wellpapperohpapieren in Europa. ̶ Produziert werden umweltfreundliche, perfekt wiederverwertbare Wellpapperohpapiere aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Das Hauptprodukt ist Nettingsdorfer KRAFTLINER braun. Als Zweitprodukt wird TESTLINER produziert – beides findet in der Erzeugung von Wellpappeverpackungen Verwendung. ̶ Die durchschnittliche Produktionskapazität pro Jahr beträgt rund 450.000 Tonnen Papier. ̶ Am Standort kommt die weltweit schnellste KRAFTLINER-Papiermaschine zum Einsatz. Somit ist Smurfit Kappa Nettingsdorf im Konzern eines der produktivsten und erfolgreichsten Unternehmen. ̶ Der Jahresumsatz 2020 beträgt 219 Mio. Euro. ̶ Die Hauptmärkte sind neben Österreich die zentraleuropäischen Nachbarländer innerhalb eines Radius von 600 Kilometern. ̶ Die Exportrate beträgt 87 Prozent. ̶ Der Kundenfokus liegt darauf, gemeinsam mit den Auftraggebern im Konzern maß-geschneiderte, intelligente Verpackungslösungen zu entwickeln. Dabei stehen der Nutzen für Kunden und Endkonsumenten im Mittelpunkt. ̶ Am Standort sind rund 360 Mitarbeiter, davon 18 Lehrlinge, beschäftigt. Die meisten davon leben in der Umgebung. ̶ CEO ist Günter Hochrathner.