RE/MAX Commercial: Marktanalyse der Logistikimmobilien - Sowohl Krisengewinner als auch Partner für die Versorgungssicherheit Online-Handel treibt Logistik-Nachfrage Steigende Lagerbestände sorgen für vermehrten Logistik-Immobilien-Bedarf Fokus auf Versorgungssicherheit und veränderte Lieferketten führen zu nachhaltigen Veränderungen Inhalt: Überblick Investitionsvolumen Logstik-Immobilienmarkt  2020 Aktuelle Analyse der regionalen Logistik-Kernzonen Tabellen und Charts Wien/Amstetten, 19. Mai 2021 – Schon das Jahr 2019 markierte mit einem Transaktionsvolumen von rund 450 Mio. Euro ein Allzeithoch bei Logistik-Immobilien, ein Wert der 2020 noch einmal mit 500 Mio. Euro übertroffen wurde. Diese Immobilien-Investment-Asset-Klasse rangierte damit auch erstmalig – hinter Wohnen und Büro – auf Rang drei und war die einzige Immobilienart, die ein steigendes Volumen im Vergleich zum Vorjahr realisieren konnte. Aufgrund der gestiegenen Preise für Logistikimmobilien bei unveränderten Logistikmieten haben sich die Spitzenrenditen vom Vorjahreswert mit 5 % deutlich auf 4,5 % verringert. „Wir sehen auch im laufenden Jahr 2021 einen deutlichen Nachfrageüberhang bei Logistik-Immobilien. Deshalb gehen wir heute davon aus, dass sich die Renditen weiter in Richtung 4 % und möglicherweise sogar darunter orientieren werden“, erläutert Mag. Stefan Krejci von RE/MAX Commercial. 2. GRÜNDE FÜR DAS MARTKWACHSTUM Mehr als ein Jahr nach Beginn der Covid-19 Pandemie wird immer deutlicher, dass die Logistikbranche einer der größten, wenn nicht sogar der größte Krisengewinner ist. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete der weiter gestiegene Online-Handel. Der Wirtschaftskammer Österreich zufolge ist dieser im Jahr 2020 um +17 % auf 12 Mrd. Euro angestiegen. Belegt wird diese Entwicklung beispielsweise durch Zahlen der Österreichischen Post AG, die laut statista.com im Jahr 2020 ein Rekordvolumen von 165 Millionen Paketen und damit rund 30 % mehr als 2019 abgewickelt hat. Während eine Vielzahl an Einzelhandelsbranchen teilweise über Monate geschlossen waren, hat der vermehrte Aufenthalt in den eigenen vier Wänden auch zu einem Schub im Lebensmittelhandel geführt. Diese Branche ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 9 % angewachsen. Die positive Entwicklung dieser beiden Bereiche hat sich, wie erwartet, direkt auf den Logistikmarkt niedergeschlagen. „Wie auch bereits in den letzten Jahren ist e-Commerce ein wesentlicher Treiber für den Distanzhandel“, stellt Krejci fest. „Viele Menschen mussten – zum Teil sogar zwangsläufig – mit ihren Einkäufen ins Internet ausweichen. Es wird spannend sein, zu sehen, ob diese Entwicklung auch wieder umgekehrt werden kann, wenn Kunden wieder planbar und dauerhaft den stationären Handel aufsuchen können.“ Gleichzeitig werden steigende Lagerbestände die Nachfrage nach passenden Immobilien ebenfalls nach oben treiben. Einen möglichen Indikator dafür liefert der EMI (UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex), der im April 2021 mit 64,7 % auf den höchsten Wert seit Indexbeginn angestiegen ist. Steigende Lagerbestände sind gleichbedeutend mit einer erhöhten Versorgungssicherheit, die sich im letzten Jahr teilweise als durchaus kritisch herausgestellt hat. Als weiterer möglicher Treiber gilt auch die Neuverteilung von Produktionsstandorten an sich. Neue Produktionsstätten und damit auch einhergehend, verkürzte Lieferwege, können durchaus mit steigenden Lagerbeständen korrelieren und sind somit miteinander verwoben. Beispiele s.u. „Entscheidend wird jedenfalls die Frage sein, wie sich der politische Wunsch nach Versorgungssicherheit und gestärkten nationalen oder europäischen Produktionsketten mit dem ebenfalls starken Bedürfnis nach effizienter Flächennutzung und reduzierter Bodenversiegelung verhalten wird“, sagt Krejci. Dies kann möglicherweise zu einer verstärkten Umnutzung bestehender Liegenschaften führen. Ob damit jedoch beide Ziele langfristig erreichbar sein werden, bleibt abzuwarten. Strengere Raumordnungen – wie beispielsweise seit März 2021 in Niederösterreich – lassen jedoch eine spannende Entwicklung erwarten.“ 3. AKTUELLE ANALYSE AUS DEN LOGISTIK-KERNZONEN Der österreichische Logistikmarkt teilt sich in folgende Kernregionen: a) Wien und Umgebung b) Graz und Umgebung c) Linz und Umgebung d) Salzburg und Umgebung e) Innsbruck und Umgebung f) Klagenfurt – Villach – Fürnitz 3a) Logistikmarkt Wien/Wiener Umland-NÖ Der Wiener Markt zählt laut Analyse des VRF (Vienna Research Forum) im Jahr 2020 rund 2,65 Mio. m² Logistikfläche, deren überwiegende Mehrheit sich im Süden und im südlichen Umland von Wien befinden. Das entspricht einer Steigerung von rund +10 % oder ca. 250.000 m² zum Vorjahr. Im abgelaufenen Jahr wurden in Wien rund 300.000 m² Logistikflächen verkauft oder vermietet, der Großteil davon allerdings im Norden und im nördlichen Umland. 2020 wurden beispielsweise der Tech Park Vienna II (ca. 11.000 m²) ebenso fertiggestellt, wie die Bauphasen Gamma 3 und Alpha 2 im Industrial Campus Vienna East mit rund 40.000 m². Weiters wurde ein Projekt der Go-Asset (einem auf Logistikimmobilien spezialisierten Entwickler aus Österreich) im Osten Wiens mit rund 7.000 m² in Betrieb genommen und durch Amazon gemietet. Bis Ende 2022 werden weitere rund 300.000 m² Flächen geschaffen werden. Im Industrial Campus Vienna East erfolgte der Baustart durch DLH (Deutsche Logistik Holding) für rund 35.000 m² im November 2020 (Beta 6). Der deutsche Entwickler errichtet weitere Objekte in Schwechat (SkyLog Park mit ca. 17.000 m²) und im Süden von Wien (e-Log Park Vienna South mit rund 18.000 m²). Mit dem polnischen Entwickler MLP ist darüber hinaus ein neuer Player in den österreichischen Markt eingestiegen. Der MLP Business Park entsteht bis 2022 im 22. Bezirk auf einer Fläche von rund 55.000 m². Die MLP ist aktuell in vier Ländern mit in Summe 17 Parks aktiv. Die Quadratmeter-Mieten für Lagerhallen und Logistikflächen blieben 2020 im Vergleich zu 2019 auf einem stabilen Niveau und bewegen sich je nach Lage und Qualität zwischen 4,5 bis 6 Euro. Auffallend waren vereinzelte Abschüsse im innerstädtischen kleinteiligen Bereich (letzte Meile) mit bis zu 16 Euro/m², was einer Steigerung von +12 % zu 2019 entspricht. „Für das Jahr 2021 gehen wir im Bereich Logistik von leicht steigenden Spitzenmieten und auch von wiederum fallenden Spitzenrenditen aus, weil die Kaufpreise stärker anziehen“, erläutert Anton Putz von RE/MAX Commercial Wien. Nach wie vor gestalten sich steigende Grundstückspreise für die Entwicklung von Logistikimmobilien als herausfordernd. Die Grundstückspreise haben sich am unteren Ende der Bandbreite von ca. 300 Euro auf rund 320 Euro/m² erhöht, die Spitzenpreise von 400 Euro auf rund 500 Euro. „Die Flächenknappheit, die sich in den Grundstückspreisen widerspiegelt, aber auch steigende Baukosten sind aktuell die größten Herausforderungen für die Entwicklung von Logistikprojekten,“ berichtet Putz weiter. Im Gegensatz zu Wien haben sich im Wiener Umland die Grundstückspreise im Jahr 2020 jedoch kaum verändert und blieben annähernd konstant. „Möglicherweise ist diese Entwicklung bereits ein Ergebnis des grenzüberschreitenden Logistikplans „nachhaltige Logistik 2030+“ der Bundesländer Wien und Niederösterreich und der WKO. Für eine genaue Beurteilung ist es dafür jedoch noch zu früh“, meint Putz. Bemerkenswerte Fertigstellungen im Jahr 2020 waren in Niederösterreich unter anderem das Auslieferungslager der Firma Kotányi in Wolkersdorf (ca. 5.700 m²) und das Projekt der Firma Herz (ca. 5.000 m²) in Kottingbrunn. Besonders aktiv ist auch die österreichische Post AG, die sechs neue Verteilzentren in NÖ bis Ende 2022 ans Netz bringen wird (orf.at, 15.4.2021). Im April ist weiters noch eine der wohl größten Transaktionen des Jahres über die Bühne gegangen. Die Firma Quehenberger Logistics hat das ehemalige Hofer Zentrallager in Loosdorf mit rund 50.000 m² Lagerfläche übernommen und wird dieses Anfang Juni 2021 in Betrieb nehmen. 3b) Graz/Graz-Umgebung Graz ist mit rund 850.000 m² nicht der größte, aber der aktuell modernste Logistikstandort Österreichs. Mit der sehr guten Anbindung an das hochrangige Straßennetz und die Verbindung in Richtung Süden, weist der Standort ideale Voraussetzung auf. Eine weitere Aufwertung des Standortes wird durch die Errichtung des Semmering-Basistunnels erfolgen, dessen Eröffnung für Dezember 2027 geplant ist. Im Jahr 2020 erfolgte der Durchbruch im Koralmtunnel. Einer Eröffnung im Jahr 2025 steht aus heutiger Sicht nichts mehr im Weg. Nach Fertigstellung dieses Verkehrsprojektes wird sich die Fahrzeit zwischen Graz und Klagenfurt auf 45 Minuten reduzieren. Die österreichische Post AG hat im Juli 2020 ihr Paketzentrum in Kalsdorf in Betrieb genommen. Dabei wurden 27.000 m² Nutzfläche um insgesamt rund 62 Millionen Euro errichtet. Die Sortierleistung beträgt 13.500 Pakete pro Stunde. Dabei wurden rund 370 Arbeitsplätze geschaffen. Zu den aktuellen Entwicklungen zählt nach wie vor der Logistik- und Gewerbepark VGP Park Graz in Premstätten mit einer zusätzlichen Fläche von rund 42.000 m² und einer geplanten Fertigstellung im Herbst 2021. Weitere Projekte, die 2021 fertiggestellt werden sollen, sind das Logistikzentrum der Gebrüder Weiss (70.000 m²) und ein Projekt des Unternehmens Albert Craiss in Weiz. Dabei wurde das ehemalige Produktions- und Versandhaus der Firma Siemens übernommen. Rund 18.000 m² sollen im Herbst 2021 in Betrieb gehen. Die Mieten blieben 2020 nahezu konstant. „Es herrscht nach wie vor eine große Nachfrage nach Logistikimmobilien, speziell südlich von Graz. Logistikunternehmen, die wachsen, aber auch jene, die restrukturieren, suchen laufend nach Alternativen – eine Auswirkung auf leicht gestiegene Preise konnten wir zum Teil feststellen, sowohl bei den Mietpreisen von Lagerhallen, aber auch bei Grundstückspreisen für Logistikunternehmen“, erklärt Ing. Alois Marchel, RE/MAX Commercial Steiermark, und ergänzt: „Für 2021 rechnen wir weiter mit einem leichten Anstieg zu den Vorjahreswerten.“ Die Grundstückspreise im Grazer Stadtgebiet und in der näheren Umgebung variieren und liegen aktuell zwischen 140 bis 250 Euro/m² und damit in etwa auf dem Vorjahresniveau. „Graz wird weiter konsequent als Logistikdrehscheibe ausgebaut. Sowohl die Infrastrukturprojekte auf der Schiene als auch der Flughafen und die Nähe zum Süden machen Graz attraktiv“, stellt Marchel fest. „Das schafft Raum für weitere Entwicklungen in der Landeshauptstadt und vor allem in den südlichen Gemeinden von Graz.“ 3c) Linz/Linz-Umgebung Linz profitiert bereits seit Jahren von seiner Anbindung an die Rhein-Donau-Achse sowie vom starken Industriestandort selbst, ebenso von der Spange zwischen Steyr und Wels. Dies hat zur Folge, dass Linz, mit einem Gesamtbestand von ca. 1,8 Millionen Quadratmeter, nach Wien der zweitgrößte Logistikmarkt in Österreich ist. Darüber hinaus bietet die Nähe zu Deutschland und der Tschechischen Republik weitere Vorteile für die Branche, von der unter anderem auch die Stadt und der Bezirk Wels profitierten. In Linz und Linz-Umgebung herrscht seit geraumer Zeit ein deutlicher Mangel an verfügbaren Grundstücken. Das führt dazu, dass es kaum Neuentwicklungen gibt. Jedoch können im Linzer Umland eine Vielzahl an älteren Gebäuden zukünftig auch für Umnutzungen zur Verfügung stehen. 2021 wird beispielsweise der auf Obst und Gemüse spezialisierte Logistiker Frutura eine neue Drehscheibe in Vorchdorf errichten. Dafür wurde das Areal der ehemaligen Wick-Fensterfabrik übernommen und wird nun um einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag adaptiert (OÖN, 10.12.2020). 11.500 m² sollen darüber hinaus in Eberstalzell („pod öko arena“) und weitere rund 10.500 m² am Hafen in Linz (Projekt „Neuland“), welches von der Donaulager Logistics genutzt werden soll, entstehen. Die Fertigstellung beider Projekte ist für das Jahr 2022 geplant. Die Mieten lagen in Linz 2020 je nach Lage und Ausstattung zwischen 4 und 6 Euro/m² und damit auf dem Niveau des Jahres 2019. Im oberösterreichischen Zentralraum ist nach wie vor ein Wettbewerb um die besten Grundstücke zu beobachten. Vereinzelt wurden Steigerungen von 10 % auf 275Euro/m² festgestellt, wobei die geringe Anzahl an Transaktionen einen genauen Vergleich deutlich erschwert. „Aufgrund der geringen Neuflächenproduktion sind wir schon 2019 von steigenden Mietpreisen ausgegangen, welche danach nicht eingetreten sind. Dieser Trend hat sich 2020 fortgesetzt. Wir sind gespannt, ob es aufgrund der generell stärkeren Nachfrage nun auch zu einem Preisanstieg bei Mieten im laufenden Jahr kommen wird“, erklärt Krejci. 3d) Salzburg/Salzburg-Umgebung Salzburg profitiert einerseits durch seine Lage an der Schnittstelle der wichtigsten West–Ost- und Nord–Süd-Verbindungen und gleichzeitig durch seine Nähe zu Deutschland. Andererseits ist das Gebiet aufgrund des begrenzenten Flächenangebotes und der hohen Grundstückspreise für die Logistikbranche sehr herausfordernd. Im Oktober 2020 erfolgte die Inbetriebnahme des neuen Post-Verteilzentrums in Thalgau. Auf einem Grundstück mit rund 22.000 m² investierte die Post rund 23 Millionen Euro. Rund 150 Arbeitsplätze wurden geschaffen. Das Paketzentrum kann bis zu 7.000 Pakete pro Stunde abarbeiten. Während das Post-Projekt ausschließlich für den eigenen Bedarf errichtet wurde, gibt es de facto nach wie vor kaum ein Angebot an neu errichteten Logistikimmobilien zur Fremdnutzung. Vielmehr ist ein Ausweichen entweder nach Deutschland oder nach Oberösterreich zu beobachten. Die Mietpreise haben sich in Salzburg im Vergleich zum Jahr 2019 von 5,75 Euro auf 6 Euro/m² erhöht. Sollten Neuentwicklungen tatsächlich umgesetzt werden, ist davon auszugehen, dass die Mieten deutlich über den bisher genannten liegen werden. Salzburg wäre dann, nach Innsbruck und Bregenz, der drittteuerste Standort in Österreich. Aufgrund der Tatsache, dass es keine neuen Entwicklungen und daher auch keine vergleichbaren Grundstückstransaktionen gibt, ist davon auszugehen, dass die Preise auf dem Vorjahresniveau verharren oder sich weiter nach oben entwickeln könnten. Bereits jetzt liegen die Werte bei rund 375 Euro/m². „Salzburg bleibt das bekannt herausfordernde Pflaster für die Branche, das hat sich auch im Jahr 2020 nicht verändert“, ist Krejci überzeugt. 3e) Innsbruck/Innsbruck-Umgebung Für den Logistikmarkt in Innsbruck stellt sich die Situation ähnlich dar wie in Salzburg. Ein geringes Angebot an Grundstücken, die Topografie selbst und die Raumordnung stellen Logistikentwickler vor große Herausforderungen, die kaum neuen Projekte nach sich gezogen haben. Lediglich ca. 10 km westlich von Innsbruck steht ein ca. 30.000 m² Grundstück, das für Logistikflächen genutzt werden kann, zur Verfügung, Rund 30 km östlich von Innsbruck, in Vomp realisiert die Post auf einem Grundstück von 100.000 m² ein Brief- und Paketzentrum mit Auslieferungslager und Büro mit gesamt 30.000 m² Nutzfläche. Ca. 450 Mitarbeiter sind dort geplant. Auch vorhandene Umnutzungsmöglichkeiten haben in Innsbruck sowohl 2019 als auch im Jahr 2020 nicht zu nennenswerten neuen Projekten geführt. „In Innsbruck werden Gewerbegrundstücke kaum verkauft, sondern vorwiegend im Baurecht vergeben. Die Ansiedlung von Logistikunternehmen ist in Innsbruck aufgrund fehlender Flächengrößen kaum realisierbar. Darüber hinaus ist in vielen Gemeinden – auch bei einer vorhandenen Widmung als Gewerbe- und Industriegebiet – eine Nutzung als Logistikfläche aufgrund von Beschränkungen für Lkws, beispielsweise in Form von Mengenlimits oder Fahrzeitenbeschränkungen, wirtschaftlich nicht sinnvoll“, erklärt Arno Wimmer von RE/MAX Commercial in Innsbruck. Das geringe Flächenangebot hat 2020 dazu geführt, dass die Mietpreise in Innsbruck sehr deutlich angestiegen sind. Lagen die Höchstmieten 2018 noch bei ca. 6,50 Euro, so stiegen diese 2019 deutlich auf 7,75 Euro an. Diese Werte haben sich 2020 noch einmal auf 8,50 Euro oder um +10 % nach oben bewegt und liegen nun auf ähnlichem Niveau wie in Bregenz. Die Grundstückspreise legten – bei geringer Transaktionszahl – 2020 noch einmal leicht zu. Spitzenwerte für betrieblich nutzbare Liegenschaften liegen nach 625 Euro/m² aktuell bei 650 Euro/m², was einer Steigerung von +4 % entspricht. „Dieser neuerliche Preisanstieg ist auf die wenig verfügbaren Grundstücksflächen, aber auch teilweise auf die verstärkte Nachfrage trotz der Corona-Pandemie zurückzuführen“, fügt Wimmer hinzu. 3f) Klagenfurt – Villach – Fürnitz Der Großraum Klagenfurt/Villach punktet neben seiner Lage an der Baltisch–Adriatischen Route, seiner Autobahnanbindung, dem Koralmtunnel für das Schienennetz, der damit auch eine Anbindung an die Häfen Rijeka, Koper und Triest ermöglicht, auch damit, dass das Land Kärnten dem Thema Logistik sehr aufgeschlossen gegenübersteht und entsprechende Grundstücksreserven vorhanden sind. Dies hat dazu geführt, dass mehrere interessante Projekte realisiert werden konnten. So haben die Gebrüder Weiss ihren Standort in Maria Saal um +2.300 m² Hallen, +750 m² Büro- und rund +6.000 m² Verkehrsfläche erweitert. Dabei sind rund 4,1 Millionen Euro investiert worden. Ebenfalls erweitert wird der Standort der Firma DB Schenker in Klagenfurt um ca. 7.500 m². Die Investitionskosten betragen dafür ca. sechs Millionen Euro. Im Süden von Klagenfurt hat sich 2020 auch das Unternehmen Go Express auf einem Grundstück mit ca. 18.000 m² neu angesiedelt. Im Gespräch und in Planung ist auch ein Logistikzentrum für Amazon im Osten der Stadt Klagenfurt. In Bezug auf Mietpreise und Entwicklung der Grundstückspreise gab es im Jahr 2020 de facto keine Änderungen zum Vorjahr. Die Spitzenmieten liegen nach wie vor bei 5,50 Euro/m². Die Grundstückspreise haben sich doch deutlich von 120 Euro/m² auf 150 Euro erhöht. „Aus Sicht neuer Projekte oder Erweiterungen war das Jahr 2020 ein durchaus spannendes und interessantes. Es hat gezeigt, dass der positive Zugang der Politik in Bezug auf Logistikunternehmen zu einem gemeinsam erfolgreichen Miteinander führen kann“, stellt Daniel Lobnik, RE/MAX Commercial in Klagenfurt, fest. „Gleichzeitig sehen wir jedoch aktuell nur sehr wenig Bewegung auf der Preisseite. Wir gehen davon aus, dass sich das auch 2021 nicht gravierend ändern wird.“ 4) TABELLEN UND CHARTS Transaktionsvolumen Logistikimmobilien Jahr Betrag 2014 € 40 Mio. 2015 € 190 Mio.  2016 € 120 Mio. 2017 € 165 Mio. 2018  € 160 Mio 2019  € 450 Mio. 2020 € 510 Mio. Quelle: RE/MAX Research Spitzenrenditen Logistik Österreich Jahr Spitzenrenditen  2014  7,0 % 2015  6,3 % 2016  6,0 % 2017  5,75 % 2018  5,5 % 2019  5,0 % 2020  4,5 % Quelle: RE/MAX Research Logistik/Lagermiete 2017 2018 2019 2020 Wien Nord € 4,25 – 5,50 € 4,25 – 5,50 € 4,50 – 6,00 € 4,50 – 6,00 Wien Süd € 4,50 – 5,00 € 4,50 – 5,00 € 4,75 – 5,50 € 5,00 – 5,75 Wien Ost € 4,25 – 5,50 € 4,25 – 5,50 € 4,50 – 6,00 € 4,50 – 6,50 Wien West € 4,50 – 5,00 € 4,50 – 5,00 € 4,75 – 5,75 € 5,00 – 5,75 Linz € 3,50 – 5,00 € 4,00 – 5,50 € 4,00 – 6,00 € 4,00 – 6,00 Salzburg € 4,00 – € 5,25 € 4,00 – 5,25 € 4,25 – 5,75 € 4,50 – 6,00 Innsbruck € 6,20 € 6,50 € 7,75 € 7,00 – 8,50 Graz € 3,40 – 4,90 € 3,50 – 5,00 € 3,50 – 5,25 € 3,50 – 5,50 Bregenz € 5,00 – 8,00 € 5,00 – 8,00 € 5,50 – 8,50 € 5,50 – 8,50 Klagenfurt € 3,00 – 5,50 € 3,00 – 5,50 € 3,50 – 5,50 € 3,50 – 5,50 Quelle: RE/MAX Commercial Research Grundstückspreise 2017 2018 2019 2020 Wien € 235– 375 € 250 – 400  € 300 – 400 € 320 – 500 Wien Umland NÖ   € 100 – 250 € 140 – 280 € 140 – 290 Linz € 140 – 220 € 150 – 250 € 150 – 250 € 175 – 275 Salzburg € 190 – 340 € 200 – 350 € 220 – 375 € 220 – 375 Innsbruck    € 190 – 340 € 200 – 350 € 625 € 650 Graz € 130 – 230 € 140 – 250 € 140 – 250 € 140 – 260 Bregenz € 300 – 450 € 300– 450 € 350 – 500 € 350 – 500 Klagenfurt € 100 – 200 € 100 – 200 € 120 € 150 Quelle: RE/MAX Commercial Research